Nanaimo (Kanada) 07.09. – Ausflug in die Kunst

Unsere Gastgeberin Karen bereitete heute Morgen ein ordentliches Frühstück mit Bagel, Schinken und Ei zu – damit auch noch was Gesundes auf dem Teller lag, gab es ein bisschen Obst als Beilage.

Da die letzten Tage lang waren und die Wettervorhersage Regen prophezeite, beschlossen wir, den Vormittag gemütlich in der Wohnung zu verbringen und erst am Nachmittag die Ostseite der Insel Richtung Süden zu erkunden. Im Laufe des Tages verdunkelten die Wolken den Himmel immer mehr und es begann zu regnen – ein Segen für die Inselbewohner, da der Sommer bisher viel zu trocken war und es überall Waldbrände gab, für Touristen wie uns natürlich keine gute Nachricht.

Da auch für den Nachmittag keine Besserung in Sicht war, beschlossen wir anstelle eines Besuchs der Gulf Islands die beiden Städte Chemainus und Duncan anzuschauen, beide haben Ungewöhnliches zu bieten, wenn auch völlig unterschiedlich.

In Chemainus ist traditionell die Holzwirtschaft bestimmend, die Stadt ist bei Besuchern jedoch mehr für ihre überdimensionalen Wandgemälde bekannt, die die Geschichte der Stadt dokumentieren. Ziel des Chemainus Mural Projekts war, mehr Besucher in die Stadt zu locken und damit den finanziellen Kollaps der Gemeinde zu verhindern. In der Tourist-Info besorgten wir uns einen Plan, in dem alle Kunstwerke verzeichnet und etwas näher erläutert sind.

Hier ein paar Eindrücke aus unserem Stadtrundgang.

Eine Frau der First Nations betrachtet die Ankunft der ersten Europäer
Eine Hommage von Paul Ygartua an Charlie Abbott
Ein Bild des Ladens von Fong Yen Lew – besser bekannt als Hong Hing – der 1915 nach Chemainus kam

Die kleinen Läden im Zentrum der Stadt bieten neben Antiquitäten, Bekleidung und Restaurants auch nette Cafés. Als der Regen nun auch Chemainus erreichte, legten wir im Owl’s Nest eine Pause ein und warteten bei einem Scone und einer Waffel mit eingelegten Aprikosen auf besseres Wetter.

In der Mitte des Gebäudes ein Portrait von Billy Thomas, dem ersten im Jahr 1874 geborenen Jungen in Chemainus – rechts das Cafe Owl’s Nest
Sieht nicht nur gut aus..

Bei nachlassendem Regen setzten wir unseren Rundgang fort. Alex bestaunte das hervorragend aufgeräumte Antiquitätengeschäft Willow Antique Mall.

Im Hafen von Chemainus fanden sich dann auch noch Spuren der ehemals bestimmenden Erwerbsquelle der Stadt, der Holzwirtschaft.

Von Chemainus nach Duncan ist es nur einen Katzensprung. Inspiriert von dem touristischen Erfolg von Chemainus dachten sich die Stadtoberen, dass auch ihnen eine touristische Aufwertung gut zu Gesicht stehen würde, und so entstand das Projekt City of Totem, eine der weltweit größten Sammlungen öffentlich ausgestellter Totempfähle.

Da wir nicht genau wussten, wo sich die meisten Totempfähle befanden, versuchten wir unser Glück in der Tourist-Info der Region Cowichan Valley, die wir um 5 Minuten vor 18 Uhr ansteuerten und von der wir nicht mehr glaubten, noch geöffnet zu sein. Zum Glück befanden sich jedoch an der Außenseite des Gebäudes Prospekte, mit denen wir sicherlich zu Recht gekommen wären. Zu unserer Überraschung öffnete sich jedoch die Tür der Tourist-Info und die Angestellte bat uns hinein. Wir erhielten nicht nur nützliche Informationen und Kartenmaterial zu Duncan, sondern auch Tipps für unseren weiteren Aufenthalt auf Vancouver Island.

Startpunkt der Totem-Tour in Downtown Duncan war das Corwichan Valley Museum.
Auf den Totempfählen sind Donnervögel, Lachse, Orcas, Frösche, Bären und vieles mehr abgebildet, sie erzählen immer eine Geschichte. Jeder Pfahl ist mit einer Hinweistafel versehen, die Auskunft über den Künstler und die dargestellten Motive gibt.

Kurz vor acht war es dann an der Zeit, nach Nanaimo zurück zu fahren. Auf ein richtiges Abendessen im Restaurant verzichteten wir heute, die Leckereien im Café zeigten noch ihre Nachwirkung. Wir besorgten uns stattdessen im Supermarkt eine Suppe und Sushi.

Morgen geht es weiter in den Nordwesten von Vancouver Island nach Tofino.

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