Bei der Wahl zwischen dem Besuch des Jüdischen Museums und einer einstündigen Fahrt mit einem Ausflugsboot auf der Spree durch die Mitte Berlins entschieden wir uns für die Bootsfahrt. Da sich die Abfahrtszeit für den Zug nach Hause kurzfristig auf den Nachmittag geschoben hatte, blieb uns bis 15 Uhr Zeit für Unternehmungen. Zum Glück checkten wir noch einmal die aktualisierten Zugtickets und stellten fest, dass der Zug anstelle des Hauptbahnhofs als Startpunkt ausnahmsweise ab dem Bahnhof Lichtenberg losfuhr. Grund waren Bauarbeiten am Hauptbahnhof über Ostern.
Ausgangspunkt unserer einstündigen Bootstour des Unternehmens Stern + Kreis war in der Nähe der Museumsinsel an der Friedrichstraße. Da wir bis zur Abfahrt noch eine halbe Stunde Zeit hatten, schlenderten wir entlang der Friedrichstraße vorbei an Friedrichstadt-Palast und Kunsthaus Tacheles bis zur Neuen Synagoge, deren Ursprünge auf das Jahr 1866 zurückgehen, an der Oranienburger Straße.
Das bis auf die Fassade zur Oranienburger Straße im Zweiten Weltkrieg zerstörte Gebäude wurde nach umfangreichen Restaurierungen 1995 wiedereröffnet, jedoch nicht wieder als Gotteshaus geweiht.
Um 11 Uhr startete dann die Bootstour Richtung Westen vorbei an der ehemalige Grenzübergangsstelle zwischen Ost- und West-Berlin Tränenpalast, dem Reichstagsgebäude, Bundeskanzleramt und Haus der Kulturen der Welt. In der entgegengesetzten Richtung konnten wir im Anschluss die historischen Gebäude der Museumsinsel vom Wasser aus bewundern, passierten den Dom bis zum ältesten Siedlungsgebiet der Hauptstadt, dem Nikolaiviertel: Fast vollständig im 2. Weltkrieg zerstört, wurde es zwischen 1980–1987 anlässlich der 750-Jahr-Feier der Stadt wiederaufgebaut, inklusive der Rekonstruktion der Nikolaikirche mit ihren markanten Doppeltürmen.


Wieder am Ausgangspunkt unserer Tour Friedrichstraße angekommen, spazierten wir zum Humboldt Forum, um uns von oben von Berlin zu verabschieden. Für 3 Euro können Besucher mit dem Aufzug zur Dachterrasse hinauf fahren, den Blick auf Berlin und die Kuppel des Humboldt Forums werfen oder auf den Stühlen des Restaurants Baret Platz nehmen.
Langsam hieß es Abschied nehmen von Berlin. Die Koffer hatten wir nach dem Auschecken erst mal im Hotel geparkt – nachdem wir diese abgeholt und uns am Bahnhof Alexanderplatz mit Verpflegung für die Rückfahrt eingedeckt hatten, transportierte uns die U5 vom Alexanderplatz zum Bahnhof Lichtenberg. Dort stand unser Zug bereits auf dem Gleis, die Türen wurden allerdings erst fünf Minuten vor Abfahrt geöffnet.
Sechs Stunden später kamen wir zuhause an, eine Herausforderung hielt der Abend jedoch noch für Jochen bereit: Nachdem er seinen abgeschlossenen Koffer im Hotel deponiert hatte, muss er irgendwo unterwegs seinen Kofferschlüssel verloren haben. Zum Glück gibt es auf youtube Anleitungen, wie man ein Koffer- oder Briefkastenschloss mit wenig Aufwand knacken kann: Nach dem Einsatz einer Büroklammer und etwa zehn Minuten des Herumstocherns waren die beiden Kofferschlösser geöffnet.
Drei ereignisreiche Tage in Berlin gehen zu Ende – es war sicher nicht unser letzter Besuch in der Stadt, es gibt noch so viel zu entdecken.
Auch sehr schön, die Berlin Tour. Sonnenuntergang auf dem Fernsehturm haben wir noch nicht erlebt. Ich denke immer, die Aussicht ist nur interessant für Berliner, da wir Gebäude etc. kennen und damit eine bessere Orientierung haben.
Neben der Neuen Synagoge in der Oranienburger Straße hatte ich meine erste Unterkunft in Berlin. Gearbeitet habe ich gegenüber vom Bahnhof Lichtenberg. Wie ihr es auch selbst erlebt habt, ist man mit öffentlichen Verkehrsmitteln schnell durch die Stadt.
Gerade beginnt wieder das Festival of Lights. Da ist die ganze Innenstadt schön beleuchtet.
Einen Blick von der Rooftop Terrasse des Motel One hatte ich auch noch nicht.
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