Den Haag 28.05. – Ausflug nach Leiden und Illusionen im Escher-Museum Den Haag

Einige schöne, interessante und spannende Städte haben wir bei unserer Rundreise durch die Niederlande schon gesehen – es stehen aber noch weitere Ausflugsziele auf unserer Liste, so wie heute die Stadt Leiden, ungefähr 15 km Luftlinie nordöstlich von Den Haag gelegen und ebenso einfach mit dem Öffentlichen Nahverkehr zu erreichen.

Vor der Abfahrt nach Leiden spazierten wir uns noch ein bisschen um den Binnenhof in Den Haag herum. Dazu gehörte auch ein Blick in den Innenhof des Binnenhof, der aufgrund der Renovierungsarbeiten nur teilweise zugänglich ist. Ein paar Männer in dunkelblauen Anzügen sowie einige Luxuslimousinen standen vor dem Gebäude, das politische Den Haag war offensichtlich bereit für den Arbeitstag.

Blick von außen auf das Parlament der Niederlande mit BlowUp Art rechts
Es wird ein paar Jahre dauern, bis die Parlamentarier die Gebäude wieder komplett nutzen können

In Leiden angekommen, der Stadt, in der Rembrandt geboren wurde und an deren Universität Mitglieder der Königsfamilie studierten, spazierten wir entlang der Rapenburg, laut Reiseführer eine der schönsten Grachten der Niederlande. Unterwegs passierten wir die Gebäude der Universität, wo sich auch der Eingang zum Botanischen Garten befindet, das Rijksmuseum van Oudheden und das Siebold-Haus. Zu all diesen Sehenswürdigkeiten werden wir später zurückkehren.

Zunächst jedoch besuchten wir die Pieterskerk und die darum liegenden Altstadtgassen. Die Kirche dient heute der Universität als Aula, Besucher können einen Blick hineinwerfen: Wir stellten fest, dass gerade in dem Moment Klausuren geschrieben wurden – ein kurzer Schauer in Gedenken an die eigene Studentenzeit lief uns über den Rücken.

Früher schwitzten Christen vor der Beichte, heute Studenten vor der Klausur

Wir wendeten uns zügig den schönen Dingen des Lebens zu und besuchten den Botanischen Garten, der bereits im Jahre 1590 für die Studenten der Universität Leiden gegründet wurde und später vom in Würzburg geborenen Japanforscher Philipp Franz von Siebold für die Züchtung seiner aus Japan mitgebrachten Pflanzen genutzt wurde.

In den Gewächshäusern finden sich wunderschöne Pflanzen, die uns mit ihren Blüten zu Fotos animierten oder als fleischfressende Pflanzen Insekten anlocken. Leider waren wir nicht pünktlich zur Blüte der Titanwurz vor Ort – was auch nicht einfach ist, da die Pflanze nur alle 7-10 Jahre für etwa 3 Tage blüht. Auf der anderen Seite riecht die weltweit größte Blume nach Aas, was Besucher jedoch nicht davon abhält, sich das Spektakel in den Gewächshäusern der Welt anzuschauen. Auch die Blätter der Amazonas Riesenseerose beeindrucken mit dem Durchmesser ihrer Blätter, der bis zu drei Metern betragen kann.

Ein Rundgang durch den schön angelegten Außenbereich lohnt sich, im Gegensatz zu den Blüten in den Gewächshäusern dominiert draußen eher Grün.

Beete, die jeweils verwandte Pflanzenfamilien enthalten
Knubbelbaum – keine korrekte botanische Bezeichnung, aber passend

Für die weitere Besichtigung der Stadt trennten sich unsere Wege. Während Jochen das Rijksmuseum van Oudheden mit seiner umfangreichen Sammlung archäologischer Funde von frühen Zivilisationen aus dem Nahen Osten über Ägypten, Rom und Griechenland bis zu Ausgrabungsfunden in den Niederlanden aufsuchte, zog es Alex ins Japanmuseum Sieboldhuis, dem Wohnhaus von 1832 bis 1838 des Japanforschers Philipp Franz von Siebold, wo heute ein Teil seiner aus Japan mitgebrachten Sammlung als Dauerausstellung sowie Sonderausstellungen gezeigt werden. Fotos gibt es lediglich aus dem Rijksmuseum – nur einer von uns hatte das Smartphone dabei.

Wir beendeten unseren Rundgang durch Leiden, fuhren zurück nach Den Haag und holten den vor einigen Tagen bereits geplanten Besuch des Escher Museums nach. Für die Präsentation der Kunstwerke hat man sich einen schönen Platz ausgesucht: Die Ausstellung befindet sich im früheren Winterpalast der Königin-Mutter Emma: Sie war die zweite Ehefrau des Königs Wilhelms III. und Mutter von Wilhelmina, die nach dem Tod Wilhelms im Jahr 1890 Königin der Niederlande wurde. Im Untergeschoss des Palastes kann man Bilder aus Emmas Leben bestaunen.

Winterpalast von Königin Emma
Königinnen Emma, Wilhelmina, Juliana oder einfach nur Mutter, Tochter und Enkelin

Maurits Cornelis Escher kennt man von seinen Bildern mit ineinander übergehenden Treppenhäusern, bei denen man sich fragt, ob die Treppen nun nach oben oder unten führen.

Maurits Cornelis Escher – Selbstportrait (1929)

Er wurde 1898 geboren und während er zu Beginn seines künstlerischen Schaffens noch Landschaftsbilder malte, begann er nach dem zweiten Weltkrieg perspektivische Bilder zu zeichnen. Wir waren wirklich beeindruckt von seiner Phantasie und der akkuraten Umsetzung der Bilder und standen lange staunend davor.

Aber nicht nur die Werke, sondern auch die Ausstellungsräume, Kronleuchter und das Treppenhaus galt es angemessen zu würdigen.

Den Kronleuchter von Hans van Bentam hätte sich Königin Emma sicherlich nicht aufgehängt
Das Treppenhaus des Palastes könnte einem Gemälde von Escher entsprungen sein

Nach einer Fotoaufnahme im Escher-Stil und dem obligatorischen Besuch des Shops gingen wir im Regen zum thailändischen Restaurant Thai Signature – dort waren wir die ersten Gäste und sehr zufrieden mit dem Abendessen.

Auf dem Nachhauseweg begegneten wir schließlich noch einmal dem Mädchen mit dem Perlenohrgehänge.

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