Neuseeland 10.12. – Ein Unglück kommt selten allein

Nach den Erlebnissen der beiden letzten Tage können wir davon ausgehen, dass wir mit völlig runderneuertem technischen Equipment von unserer Weltreise zurückkehren:
Den Anfang machte Jochen am Dienstag, als er nach einem Spaziergang in Kerikeri und der Rückkehr zum Auto hektisch anfing, sein Handy zu suchen. Das erneute Ablaufen des Spazierwegs wie auch das dreimalige vollständige Durchsuchen des Autos führten zu keinem Erfolg, das Handy blieb verschwunden. So blieb nur die Hoffnung auf den Mittwoch: wir hatten Dienstag nachmittag die Tourist-Info von Kerikeri aufgesucht, um uns über die Sehenswürdigkeiten der Stadt zu informieren, vielleicht lag das Handy noch dort? Als Jochen feststellte, dass sein Handy verschwunden war, hatte die Tourist-Info bereits geschlossen und öffnete erst wieder am nächsten Morgen. Doch diese Hoffnung wurde Mittwoch morgen enttäuscht, auch in der Tourist-Info hatte man kein weißes Samsung Handy gefunden.
Nach der Tourist-Info statteten wir auf Ratschlag unserer B&B-Betreiber der Polizei in Kerikeri einen Besuch ab, um das Handy als vermisst zu melden, gingen dann zum Shop des Mobilfunkanbieters “Spark” (ehemals Telecom New Zealand), kauften ein preisgünstiges Modell – Samsung J2 – und warteten vier Stunden, bis dieses voll einsatzbereit war: das Anstoßen der Übertragung des noch zur Verfügung stehenden Datenvolumens von der alten auf die neue SIM-Karte dauerte so lange.
Abends investierte Jochen dann noch einmal drei Stunden, um Daten zurückzusichern und Apps neu aufzuspielen, so dass jetzt die wichtigsten Dinge wie Navigation, Wettervorhersage, Kalender, Mails etc. wieder funktionieren. Die Aktion kostete ungefähr 100 Euro, viel Zeit und noch viel mehr Nerven – leider konnten wir auch nicht alle Informationen wie beispielsweise mit dem Handy gemachte Fotos retten.
Doch das war noch nicht das Ende der schlechten Nachrichten: Mittwoch in Omapere vermisste Alex auf einmal ihren Fotoapparat. Im Café, in dem wir ein spätes Mittagessen vertilgt hatten, fand sich der Apparat ebenso wenig wie im nahe gelegenen Supermarkt oder auf dem Parkplatz des Cafés, das wir nach dem Mittagessen ansteuerten. Auch auf der drei Kilometer langen Strecke zwischen den beiden Orten wurden wir nicht fündig. Vom Erdboden verschluckt beschreibt die Situation sehr zutreffend. Auf dem Tiefpunkt der Stimmungsskala angekommen, blieb uns nichts anderes übrig als unseren Weg fortzusetzen. Wir hatten nun die Möglichkeit, die Weltreise ausschließlich mit Jochens Fotoapparat fortzusetzen (keine wirkliche Option) oder nach einer günstigen Ersatzkamera für Alex zu schauen. Da es wieder eine Panasonic Lumix werden sollte, wurden wir beim Elektronikladen “JB Hi-Fi” fündig, dort wird das kleinste Modell der Reihe – “Lumix TZ57” – für den akzeptablen Preis von etwa 200 EUR angeboten. Donnerstag morgen auf dem Weg nach Te Awamutu versuchten wir unser Glück in der JB-HiFi-Filiale im “Wairau Park” nördlich von Auckland: dort gab es allerdings nur noch ein Gerät, das bereits einmal von einem Kunden zurückgegeben, generalüberholt und neu verpackt wurde. Da Alex lieber ein original verpacktes Gerät haben wollte, haben wir die nächste Filiale südlich von Auckland in Manukau angesteuert und die Kamera dort gekauft. Für einen Trost- Smoothie war gerade noch genug Kleingeld übrig.
Man könnte denken, dass wir unvorsichtig mit unserer Ausrüstung umgehen oder mit der Zeit nachlässig werden. Es bieten sich aber tatsächlich jeden Tag unzählige Möglichkeiten, etwas zu verlieren oder zu verlegen, was auch damit zusammenhängt, dass wir fast jeden Tag eine neue Unterkunft haben, neu packen müssen, jeden Tag auf neue Situationen reagieren müssen, die die Chance erhöhen, dass man etwas Unbedachtes macht.
Hoffen wir mal, dass diese Unglücksserie nun vorbei ist und wir uns jetzt wieder Neuseeland und unserem Besuchsprogramm widmen können.

3 Kommentare

  1. Oh je! Ich hoffe, dass sich auf der Kamera nicht auch noch Fotos befanden, welche noch nicht heruntergezogen waren. Ich weiß noch welches Drama es war, als sich bei uns bei einer Kykladen-Rundreise eine Lumix in einem Linienbus auf Mykonos “verflüchtigte” und sämtliche Fotos der bisherigen Inseln noch auf dem Chip auf Nimmerwiedersehen verschwanden.
    Wünsche weiterhin verlustfreie Wochen im schönen Kiwi-Land.

  2. So was ist extrem nervig. Und kostet Zeit.
    Aber: Ihr seid gesund und die Reise scheint ansonsten ja extrem gut zu verlaufen – so müsst Ihr das sehen.

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