Te Anau (Neuseeland) 29.12. – Stress lass’ nach

Der Wecker klingelte heute erst um 9 Uhr, gefühlte Stunden später konnten wir uns auch zum Frühstück aufraffen – die Zutaten waren von unserer Gastgeberin im Kühlschrank deponiert worden: Eier, Hirschsalami und Hirschwürstchen aus eigener Produktion, selbst gemachte Marmelade, Joghurt, Obst, Orangensaft und selbst gebackenes Brot. Als sich die Sonne draußen blicken liess, machte Jochen im angrenzenden Streichelzoo ein paar Fotostudien: besonders die Alpakas gaben sehr schöne Motive ab. Die Tiere leiden jetzt schon unter der “Hitze”, wir sehen sie desöfteren mit den Hinterbeinen im Wassertrog stehen, um sich ein wenig abzukühlen. Über eine Schur würden sie sich bestimmt freuen, ob Jochen morgen mal mit seinem Akku-Bartschneider vorbeischauen sollte?

Gegen 14 Uhr fuhren wir zum Seeufer des Lakes Te Anau, um von dort aus zum “Te Anau Bird Sanctuary” zu spazieren: dieser kostenlose Park wird vom “Department of Conservation” betrieben, um die heimische Tierwelt vor dem Aussterben zu bewahren.
In einer der beiden Volieren war ein Kaka-Pärchen zu bewundern.  Die beiden Kaka trugen ihren Teil zur Arterhaltung bei, indem sie in diesem Jahr vier Junge ausgebrütet haben, die kurz vor Weihnachten geschlüpft sind.

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Kaka als Nussknacker

Ein viel selteneres Tier, von dem nur noch 200 Exemplare existieren, gab es auch zu bestaunen: in einem großen Gehege, das durch einen hohen Zaun gegen unliebsame Eindringlinge wie Ratten und Marder geschützt ist, war ein Südinseltakahe auf Futtersuche. Die durchschnittlich 63 cm großen und 2,65 kg schweren Tiere galten schon als ausgestorben und wurden erst 1948 wiederentdeckt.

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Südinseltakahe an der Futterbox

Die einheimischen Vögel haben es wirklich schwer gegen die von Europäern eingeschleppten Fressfeinde. Sie können oft nur mittels aufwendigen Schutzprogrammen und auf raubtierfreien Inseln vor der Küste überleben.

Auf dem Weg zur Unterkunft mussten wir uns aus dem Auto quälen, um in fünf Metern Entfernung ein Foto der sehr aufmerksamen Hirsche zu schießen.

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Hirsch pass’ auf!

Zurück in unserem Häuschen wartete – als Belohnung für den anstrengenden Tag – ein von der Gastgeberin selbstgebackener Kuchen auf uns.
Frisch gestärkt stand die schwierige Wahl des Restaurants für den Abend auf der Tagesordnung. Um uns nicht unnötig unter Druck zu setzen, entschieden wir uns, noch einmal zu dem Italiener zu gehen, bei dem wir bereits vorgestern essen und mit der Pizza sehr zufrieden waren.

Für alle Leser mit Einschlafproblemen haben wir heute noch ein spezielles Foto:

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Einmal durchzählen bitte!

Nach Durchzählen aller Schafe sollte eine gewisse Bettschwere erreicht sein.
Wir hoffen, dass wir den morgigen Tag ein wenig ruhiger angehen können :-)

6 Kommentare

  1. ach, das Bild hätte ich heute nacht brauchen können:o)…wirklich wunderlesbar eure Reisegeschichten, ich freue mich jeden Tag darauf und vor allem die Tierfotos liebe ich! Eure Unterkunft auf der Schaffarm klingt nach einem echten Geheimtip, vor allem kulinarisch wie mir scheint! Weiter so im Text und noch viele besondere Erlebnisse..guten Rutsch und liebe Grüße, Martina

    1. Hallo Martina,

      da es der Wombat trotz verordneten Schwimmtraining noch nicht geschafft hat von Australien bis nach Neuseeland durchzuschwimmen (ihm lief leider immer der Beutel voll) mussten gestern die Alpakas für Fotos herhalten. Aber ich finde sie haben die Aufgabe sich nicht zu bewegen gut gemeistert. Unsere Gastgeberin meinte, dass sie bereits für kommendes Jahr Weihnachten ausgebucht sei und das obwohl sie nicht über einschlägige Buchungsportale anbietet. Der Streichelzoo macht sich sicher bezahlt. Dir auch einen guten Start ins neue Jahr.
      Jochen & Alex

  2. Alpakas gelten bei uns im Raum Hamburg übrigens inzwischen als die besten Therapie-Tiere für kranke Kinder. Haben wohl einen perfekten Charakter, vielleicht habt ihr das ja auch bemerkt…

    1. Also uns hat man gesagt, dass man die Alpakas nicht anfassen soll, das mögen sie wohl nicht (im Gegensatz zu den Schafen und den Rehen dort). Und wenn man hinter ihnen steht, treten sie angeblich auch feste… klingt in unseren Ohren nicht nach “Delphin-Ersatz an Land“ für Therapiezwecke.
      Was man aber sagen muss: sie waren sehr stoisch und ließen sich vom Kamera-Objektiv direkt vor ihrer Nase nicht beeindrucken, sonst hätte Jochen solche Fotos nicht machen können :-)

      1. Ja, komisch – Hier kurz was dazu aus dem Netz: Alpakas eignen sich ganz besonders gut für tiergestützte Therapie und tiergestützte Aktivitäten. Durch ihr ruhiges, neugieriges und freundliches Wesen wirken sie ausgleichend und beruhigend auf Menschen.
        Alpakas machen keinen Unterschied zwischen behinderten und gesunden Menschen. Sie sind sogar in der Lage, sich dem jeweiligen Menschen, der Situation und der Stimmung anzupassen. Das Alpaka kann mehrere Stunden am Tag mit Menschen arbeiten ohne Stress zu verspüren.

  3. Ah, die Farm möchte ich auch mal besuchen. Wenn ihr zurück seid, muss ich mal ein paar Geheimtipps für Neuseeland notieren. Dauert zwar noch was mit der reise, aber uns soll ja nichts durch die Lappen gehen!!!! Einen Guten Rutsch in ein glückliches und gesundes neues Jahr!!!

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