Laut Wikipedia ist der “Fiordland-Nationalpark”, der insgesamt eine Fläche von 12.500 km² umfasst und sich an der Südwestspitze Neuseelands befindet, eine äußerst regenreiche Region. An unserem heutigen Ziel “Milford Sound”, dem nördlichsten der Fjorde, fallen beispielsweise an 200 Regentagen bis zu 8.000 mm Regen pro Jahr – zum Vergleich: in Hamburg fallen an durchschnittlich 133 Regentagen 770 mm Regen. Der Reiseführer warnt zudem davor, dass es hier auch im Sommer zu plötzlichen Wettereinbrüchen mit Schneeverwehungen kommen kann.

Die Wetteraussichten für heute versprachen einen sonnigen Frühlingstag mit etwa 20 Grad. Da der “Milford Sound” die Touristenattraktion im Fiordland-Nationalpark ist, waren wir heute Morgen nicht die Einzigen, die die 120 km lange, sehr gut ausgebaute Strecke in Angriff nahmen. Neben vielen PKW’s waren auch unzählige Busse unterwegs, und bereits am ersten Stopp bei den “Mirror Lakes” bekamen wir einen Eindruck vom Andrang. Die umgebenden Bergketten spiegeln sich dort im Wasser, wenn nicht eine junge Ente durch ihr ungestümes Paddeln Wellen verursacht.

Durch das obige Foto könnte man den Eindruck bekommen, wir seien weitgehend alleine unterwegs. Doch weit gefehlt, hier ein zweites Foto, das nur 10 Sekunden und 10 Meter entfernt aufgenommen wurde:

Weiter ging es Richtung Norden, da wir bis zur Abfahrtszeit unseres Schiffes noch ein wenig Zeit hatten, legten wir immer wieder kurze Fotostopps ein.

Jetzt könnte man denken, dass schon der Weg zum “Milford Sound” das Ziel des heutigen Tages gewesen sei, doch das eigentliche Highlight, eine eineinhalbstündige Fahrt auf dem 15 km langen “Milford Sound”, stand ja noch bevor.
Wir hatten uns gestern für den günstigsten Anbieter Jucy entschieden, der nicht nur eine große Fahrzeugflotte von Mietwagen und Campern sein Eigen nennt, sondern am “Milford Sound” auch ein Ausflugsschiff unterhält.

Hier die schönsten Eindrücke von der Fahrt durch den Fjord. Die Rückfahrt war deutlich angenehmer, da wir nicht mehr gegen, sondern mit dem Wind fuhren und so auch ein wenig die Sonne auf dem obersten Deck genießen konnten, was auf dem Hinweg nicht möglich war. Der Wind blies so heftig, dass mindestens zwei Teilnehmer der Tour ohne ihren Hut die Heimreise antreten mussten.

Auf dem Rückweg boten sich noch einige der auf der Hinfahrt ausgelassenen Stopps an. Im Vorfeld hatten wir schon von den vorwitzigen Keas gelesen, die manchmal die Scheibenwischer der Mietwagen fachmännisch zerlegen. Auf dem Parkpatz der “The Chasm Viewing Bridge” entdeckten wir dann auch einen dieser Bergpapageien, der auf der Suche nach Futter von Auto zu Auto hüpfte:

Zum Glück war dieses Exemplar nicht auf Scheibenwischer spezialisiert – zumindest war bei unserer Rückkehr von dem kurzen Rundgang noch alles am richtigen Fleck, nur der Kea war verschwunden.

Das in Queenstown nicht zustande gekommene Weihnachtsessen holten wir heute in Te Anau nach: im Restaurant “The Redcliff“, das uns von unserer B&B-Gastgeberin empfohlen worden war, genossen wir kreative frische neuseeländische Küche.