Dunedin (Neuseeland) 31.12. – Ausflug auf die Otago-Halbinsel

Dunedin hatte uns gestern nicht wirklich besonders zuvorkommend empfangen. Kalter böiger Wind, 15 Grad und Nieselregen auf dem Nachhauseweg nach dem Abendessen führten nicht gerade zu Begeisterungsstürmen.

Dass es aber durchaus möglich ist, das negative Bild eines ersten Eindrucks zu korrigieren, konnten wir heute erfahren. Zunächst informierten wir uns über die Möglichkeiten der Aktivitäten auf die Otago-Halbinsel in der Tourist-Info: unser Ziel war der Besuch einer Beobachtungsstation für Königs-Albatrosse. Da die Brutplätze der majestätischen Vögel nur im Rahmen einer  Führung besucht werden können, buchten wir für 14:30 Uhr die einstündige Standard-Tour.

Auf dem Weg zum Royal Albatross Centre liegt das Larnach Castle, das einzige Schloss Neuseelands: es wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts von dem Bankier, Geschäftsmann und Politiker William Larnach gebaut. Das pompöse Anwesen brachte dem Eigner allerdings nicht wirklich Glück: die von ihm geleitete Bank ging bankrott, er als größter Anteilseigner verlor sein Geld und letztendlich den Besitz. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts verfiel das Gebäude, mittlerweile in Besitz des neuseeländischen Staates, zusehends, bis im Jahr 1967 die Familie Barker das Anwesen kaufte und aufwendig restaurierte.

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Larnach Castle
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Eingangshalle
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Treppenhaus in Larnach Castle – wo ist hier eigentlich oben und wo ist unten?
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Blick über den Garten von Larnach Castle und die Otago Halbinsel

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Rund zwanzig Minuten weitere Fahrt führten uns dann zum äußersten Zipfel der Otago-Halbinsel, Taiaroa Head. Hier im Royal Albatross Center hat man die Möglichkeit, Albatrosse aus einem Beobachtungsraum heraus beim Brüten zuzuschauen. Da die Vögel vier bis fünf Wochen auf den Eiern sitzen, um sich dann von ihrem Partner abwechseln zu lassen, ist das Beobachten nicht sonderlich spannend – es passiert eigentlich nichts. Zuvor gab es noch ein paar Erläuterungen und einen kurzen Film, und dann ging es auf Beoachtungsstation.

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Brüten, brüten und nochmal brüten

Leider waren nur drei Vögel beim Brüten zu beoachten, die restlichen Vögel der 120 Paare umfassenden Kolonie brüten an einer anderen, dem Besucherzentrum abgewandten Seite. Die Jungen schlüpfen ab Ende Januar, dann ist sicherlich mehr los als aktuell. An den Felsen des Kaps brüten zudem unzählige Möwen und Kormorane und an den Klippen sind vereinzelt auch neuseeländische Seelöwen zu sehen.

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Sieht noch gar nicht wie eine Möwe aus
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Eine Woche alt und gut auf dem Untergrund getarnt

Nach der Tour gingen wir noch ein paar Meter zu einer kleinen Beobachtungsplattform, wo wir auch Albatrosse in der Luft sehen konnten.

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Es zieht!
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Albatross

Interessant zu beobachten waren auch die Landemanöver der Möwen, die bei starkem Wind ihre Nistplätze auf den Felsen ansteuerten.

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Klappt, klappt nicht, klappt, klappt nicht

Danach wurde es Zeit, nach Hause zu fahren und sich auf Silvester vorzubereiten. Wir hatten für 19:30 Uhr einen Tisch in der Luna Bar reserviert. Das Essen war sehr lecker und üppig, wir gegen 22 Uhr übermäßig satt und so entschieden wir uns, den 30minütigen Nachhauseweg zu Fuß anzutreten. Dabei kamen wir am Zentrum von Dunedin vorbei: auf dem zentralen Platz Octagon spielte eine Band aus Christchruch Hits unserer Jugend, teilweise waren die Songs der Rolling Stones und Led Zeppelin auch noch älter. Bis kurz vor zwölf lauschten wir den meist vertrauten Klängen und um Punkt Mitternacht startete ein kleines öffentliches Feuerwerk.

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Happy 2016

Alles lief sehr gesittet ab: keiner der Anwesenden feuerte selbst Böller ab, es gab keine Betrunkenen und nach dem Ende des Feuerwerks machten sich alle wieder auf den Weg nach Hause.

Euch allen wünschen wir ein Frohes Neues Jahr und einen guten Start für 2016.

4 Kommentare

  1. Hallo Ihr beiden,

    wünschen Euch auch alles Gute fürs neue Jahr und noch viele schöne Reiseerlebnisse! Waren diesmal mit ein paar Freunden/Nachbarn zuhause und haben das Feuerwerk von der Dachterrasse aus geschaut. Wie in jedem Jahr war nach 10min dann wieder alles neblig, so dass wir mangels Sicht wieder ins Warme gehen konnten.
    Übrigens gibts Grissem noch, war gestern dort beim traditionellen Silvesterlauf mit angenehmen 8 Grad und Sonnenschein beim Zieleinlauf ;-).

    Viele Grüße,
    R&E.

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