Oamaru (Neuseeland) 01.01. – Steilste Straße und höchster Gipfel

Wie auf ein geheimes Zeichen hin hatten sich heute Morgen alle Individualreisenden kurz nach 10 Uhr in Dunedin verabredet: Treffpunkt war die Baldwin Street, laut Guinness-Buch der Rekorde die “steilste Straße der Welt”. Heerscharen von Touristen liefen die Straße hoch und versuchten, die Steigung auf ein Foto zu bannen. Für die Bewohner ist es sicher kein Segen, hier ein Häuschen zu haben – und wenn den Kindern beim Spielen oben an der Straße mal der Ball wegrollt, brauchen sie eine halbe Stunde, bis sie ihn am Fuß der Straße wieder zurückgeholt haben.

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Runter geht schneller als hoch
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Immer schön die Handbremse anziehen

Apropos Ball oder Kugel: auf der Weiterfahrt zu unserem nächsten Übernachtungsort Oamaru bot sich am Strand von Moeraki ein Zwischenstopp an, der Besuch der sogenannten “Moeraki Boulders“, kugelförmige Steine am Strand und im Wasser. Bei Sonnenschein und und warmen Temperaturen ein wirklich schöner Ort.

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Kugelrund – fast wie wir nach dem Silvestermenü
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Moeraki Boulders

Alpakas gab es in der Nähe des Parkplatzes auch zu sehen:

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Völlig entspannt

Kurz nach eins checkten wir in unserem Motel in Oamaru ein, frühstückten erst einmal (nach dem üppigen Silvestermahl hatten wir nach dem Aufstehen komischerweise so gar keinen Appetit) und beschlossen, die eigentlich für morgen geplante Fahrt ins Landesinnere zur Ostseite der Südalpen aufgrund der schlechten Wetterprognose besser heute bei sonnigen 25 Grad durchzuführen. Im Westen der Südalpen hatten wir das Erlebnis bereits in Franz Josef und Fox Glacier sowie auf dem Weg nach Queenstown, heute stand der mit 3.724 m höchste Berg Neuseelands auf dem Programm: der “Mount Cook” bzw. in der Sprache der Maori “Aoraki” (auf Deutsch “Wolkendurchbrecher”). Dazu eine kleine Geschichte der Maori:
Aoraki und seine drei Brüder, Söhne des Himmelsvaters Rakinui, fuhren mit ihrem Kanu über den Pazifik. Das Boot war so groß und die Insassen so schwer, dass es auf dem Meeresgrund steckenblieb und zur Südinsel Neuselands wurde. Aoraki und seine Brüder versteinerten und wurden zu den Gipfeln der Südalpen.

Die Landschaft war, wie auch bereits in Queenstown gesehen, sehr karg: die Wolken regnen sich alle auf der Westseite der Südalpen aus, die Ostseite bekommt nichts ab. Futter für die riesigen Rinderherden wächst nur, wenn es aufwendig bewässert wird.

Die Fahrt zog sich über zweieinhalb Stunden hin und als wir die ersten schneebedeckten Gipfel sahen, stellte sich die Frage, welcher der Berge ist eigentlich der “Mount Cook”? Weiße Schneekappen hatten sie alle – und wir kein Vergleichsfoto.

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Auf dem Weg in Richtung Mount Cook
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Postkartenmotiv

Am Ende der Zufahrtsstraße lag das Aoraki/Mount Cook Village mit dem “Hermitage Hotel” sowie angeschlossenem “The Sir Edmund Hillary Alpine Centre” zu Ehren des Mannes, der am 29.05.1953 mit seinem Sherpa Tenzing Norgai (dessen Name bei “Wer wird Millionär?” schon einmal eine Million Euro wert war) auf dem Gipfel des Mount Everest stand. Dabei stellt sich die Frage, welche berühmten Neuseeländer wir eigentlich noch kennen. Es sind nicht allzu viele.

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Statue von Sir Edmund Hillary

Bei einem Espresso auf der Terrasse des Hermitage Hotels (das Äquivalent zum Chateau Tongariro auf der Nordinsel) und Blick auf die Bergwelt der Südalpen waren wir uns – vor allem nach Befragung von Google Maps – einig, dass der majestätische Berg in einiger Entfernung der gesuchte Mount Cook sein muss.

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Da isser doch
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Aoraki / Mount Cook
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Blick ins Tal im Mount Cook Village – rechts das Hotel Hermitage

Gegen halb sieben fuhren wir zurück nach Oamaru, das wir drei Stunden später totmüde erreichten, jedoch in dem Wissen, am nächsten Tag den direkten Weg nach Christchurch nehmen zu können.

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