Auf dem Weg zu unserem heutigen Ausflugsziel Mitla machten wir zuerst Halt in Santa Mariá del Tule, wo der dickste Baum der Welt “Árbol del Tule” steht: der Koloss hat einen Umfang von 58 Metern.

Der Gärtner der Anlage ist zudem künstlerisch veranlagt und hat aus den Hecken viele unterschiedliche Tiere herausgeschnitten:

Danach besuchten wir in Teotitlán del Valle eine Familie, die mit Weben von Teppichen ihren Lebensunterhalt verdient. Vor der Demonstration des Webens erhielten wir zunächst von den Frauen des Hauses eine Lehrstunde in der Verarbeitung von Rohwolle und insbesondere dem Färben der Wolle: für rote Farbe wird die Cochenilleschildlaus der Opuntien verwendet – fügt man Zitrone hinzu, wird es Orange und mit Zugabe von Kalk Violett. Für Gelb werden Tagetes-Blüten benutzt, für Grün Moos und für Blau Indigo.


Anschließend ging es ans Weben der Wolle. Für einen Teppich benötigt der Mann ungefähr zwei Wochen – der Verkaufspreis beträgt gerade mal 50 Euro.

Mitla selbst ist für die reiche Ornamentik, mit der die Gebäude ihrer Palastanlage verziert sind, bekannt: die Gebäude wurden ebenfalls von den Zapoteken erbaut, allerdings deutlich später als die Anlage in Monte Albán. Interessanterweise war die Fläche der Souvenirshops in der Nähe der Palasts größer als die Anlage selbst.


Nach dem Mittagessen, bei dem wir allerlei typisch Mexikanisches vom Buffet probieren konnten, ging es zur Destillerie “El Rey de Matatlán“, die Mezcal herstellt, einen aus dem Fruchtfleisch der Agave gewonnenen Branntwein. Die wie Ananas aussehenden Herzen der Agave werden in Erdgruben gekocht, die Agave nimmt dabei das Aroma der Erde und des Rauchs auf. Anschließend werden die Herzen zermalmt, der Brei mit Hefe und Zucker vermischt und fermentiert. Nach zweimaliger Destillation ist der Mezcal fertig und wird entweder in Flaschen abgefüllt oder in Fässern zur Alterung gelagert.



Da heute ein weiteres Mitglied der Reisegruppe ein Opfer Montezumas wurde, probierte Jochen prophylaktisch alle Altersstufen des Mezcal durch – mit der Erkenntnis, dass keine wirklich schmeckt. Ursprünglich als Marketing-Gag hat man dem Mezcal ab 1950 eine Schmetterlingsraupe beigefügt. Getrunken wird der Schnaps mit einer Orange, die vorher in Chilisalz gewendet wird.

Ab 16 Uhr hatten wir den weiteren Tag zur freien Verfügung, genossen ein wenig das Nichtstun und machten uns erst gegen halb sieben auf den Weg in die Stadt, um eine Bar zu suchen. Der Samstag Abend scheint eine gute Zeit für Hochzeiten zu sein: wir kamen gerade an einer Kirche vorbei, als das heraustretende Brautpaar freudig, farbenfroh, mit Tanz und einem kleinen Feuerwerk begrüßt wurde. Auf dem Rückweg zum Hotel standen wieder geschmückte Autos vor der Kirche, wahrscheinlich die nächste Hochzeit.
Was sind denn das für “wutzige” Skulpturen in der Mezcal-Distillerie in der unterene Reihe? Sind das “originelle” Behältnisse? ;-P
Unglaublich, was Du auf unseren Bildern wieder alles entdeckst. Es ist tatsächlich “Schweinskram”, beziehungsweise Gefäße mit eindeutig sexistischen Darstellungen und eigentlich hätten wir diese mit einem schwarzen Balken versehen müssen :-). Ich habe sie leider für Dich nicht in einer besseren Darstellung für Deine “Handy-Bilder-Sammlung” – Sorry :-).