Graz (Österreich) 01.09. – Altstadtbummel

Nur eineinhalb Stunden Fahrt nach Nordosten und man erreicht vom Wörthersee aus die Landeshauptstadt der Steiermark, Graz. Nach Rückgabe des Autos am Flughafen – für die kommenden beiden Tage benötigen wir keinen fahrbaren Untersatz mehr – starteten wir von der Touristinfo zu einem geführten Altstadtrundgang.

Zunächst lernten wir den Steirischen Panther, das Wappentier der Steiermark kennen. Es setzt sich aus Adler, Löwe, Pferd und Stier zusammen und spuckt Flammen, wobei diese interessanterweise ursprünglich den Geruch des Tiers symbolisieren sollten. Der Panther hatte also eigentlich Mundgeruch.

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Ein stinkendes Wappentier – sehr originell

Das Grazer Landhaus, im 16. Jahrhundert im Renaissance-Stil errichtet, beherbergt heute unter anderem das Steiermärkische Landesparlament und beeindruckt die Besucher der Stadt mit einem schönen Innenhof.

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Der Besucher fühlt sich bei dem Anblick nach Italien versetzt

Gleich nebenan im Landeszeughaus befindet sich die größte historische Waffensammlung der Welt mit über 32.000 Ausstellungsstücken. Der Rundgang durch die Altstadt führte durch schmale Gassen zu wunderschönen Innenhöfen, die heute als Cafés oder Restaurants genutzt werden, und die wir so bisher nur von Leipzig kannten.

Am Glockenspielplatz machten wir um exakt 15 Uhr eine kleine Pause, um dem Glockenspiel zu lauschen und den beiden steirischen Figuren im Giebel des Glockenspielhauses beim Tanz zuzuschauen. Ursprünglich hatte das im Jahr 1905 erstmals ertönende Glockenspiel das Ziel, Besucher zur Gastwirtschaft des Spiritousenhändlers Gottfried Mauerer zu locken. Wie damals funktioniert dies immer noch hervorragend. Am Abend saßen wir auf dem Platz und genossen nach dem Abendessen einen Absacker in schöner Atmosphäre.

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Glockenspielplartz mit den beiden steirischen Tänzern im Giebel des rechten Hauses

Einen Teil der weiten Stopps auf unserem Weg – wie z.B. das Mausoleum von Kaiser Ferdinand II. und den Dom – werden wir morgen fotografisch genauer festhalten und dann über unsere Eindrücke berichten.

Am Ende der Führung gingen wir in Richtung Mur, dem Fluss, der Graz durchströmt. Hier wurden im Rahmen der Kulturhauptstadt Graz 2003 im Kontrast zur alten Bausubstanz der Stadt zwei neue Bauwerke errichtet. Die Murinsel des US-amerikanischen Künstlers Vito Acconci ist eine kunstvolle Stahlkonstruktion, die die Verbindung der Stadt mit dem Fluss herstellen soll.

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Mur mit Schlossberg im Hintergrund
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Eigentlich ein Schiff – die Murinsel

Das von den britischen Architekten Peter Cook und Colin Fournier ebenfalls für das Jahr 2003 entworfene Kunsthaus Graz steht komplett konträr zur übrigen Architektur und benötigte einige Zeit, um von den Grazer Bürgern wirklich akzeptiert zu werden. In der Außenhaut des modernen Gebäudes spiegelt sich das alte Graz wider.

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Von den einheimschen liebevoll “friendly alien” genanntes Kunsthaus
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Spiegelbilder der Altstadt in der Fassade des Kunsthauses

Einen besonders guten Blick soll man vom Schlossberg auf das Museum haben. Diesen Berg werden wir morgen in Angriff nehmen und dabei auch den Uhrturm, das Wahrzeichen von Graz, näher anschauen, den wir heute nur aus der Ferne sehen konnten.

Nach allerlei österreichischen Schmankerln in den letzten Tagen wollten wir heute essenstechnisch mal wieder ein kleines Kontrastprogramm genießen. Im Café Mitte, einem originellen Treff für junge Leute (wir stachen alterstechnisch bereits ein wenig heraus) wird sehr gutes thailänisches Essen serviert – Alex kam aufgrund des Schärfegrades ihres Currys ordentlich ins Schwitzen.

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Es waren durchaus auch andere Gäste in dem Lokal

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