Wien (Österreich) 29.12. – Da werden Erinnerungen wach

Der Ausflug zum Schloss Schönbrunn erinnerte mehr an einen Pilgermarsch zum Kaiser und Kaiserin: von der U-Bahn-Station Schönbrunn machten sich (wieder einmal) Menschenmassen auf den Weg zur Sommerresidenz der Habsburger. Wir reihten uns jedoch nicht in die Schlange der Touristen ein, die ein Ticket für die Führung durch die Gemächer erstehen wollten, sondern spazierten durch den frei zugänglichen Park hoch zur Gloriette.

Blick auf Gloriette

Bei blauem Himmel, Sonnenschein und Temperaturen um die Null Grad hatten wir einen wunderschönen Blick auf das Schloss und Wien. Für ein Sommerhäuschen auf dem Land übrigens gar nicht mal so schlecht, die Hütte.

Blick auf Schloss Schönbrunn

Nach einem heißen Orangensaft “ohne Spaß” (“mit Spaß” hätte einen Schuss Alkohol bedeutet) auf dem Weihnachtsmarkt, der Handwerkskunst und allerlei Leckereien vor dem Schloss verkaufte, machten wir uns auf den Rückweg und fuhren mit der U-Bahn zum Ausgangspunkt unseres Spaziergangs entlang des westlichen Teils der Wiener Ringstraße.

Weihnachtsmarkt Schloss Schönbrunn

Start war am Schottentor, vorbei an der Alten Börse und dem Hauptgebäude der Universität. Einen ersten Foto-Stopp machten wir vor dem neuen Rathaus, wo wir ein bisschen zurücktreten mussten, um den gesamten Gebäudekomplex aus dem Ende des 19. Jahrhunderts auf ein Bild zu bannen. Gleich gegenüber auf der anderen Straßenseite steht das Burgtheater, uns sprang jedoch ein anderes Gebäude sofort ins Auge: Neben dem Burgtheater befindet sich das Café Landtmann, in dem wir bereits 2002 eine Pause eingelegt hatten, um ein Stück der berühmten Sachertorte zu genießen, damals jedoch bei frühlingshaften Temperaturen auf der Terrasse. Nach einer kurzen Wartezeit nahmen wir heute innen auf einer gemütlichen kleinen Couch Platz und machten uns über ein Stück Mohntorte und einen Kaiserschmarrn her.

Rathaus
Burgtheater
Café Landtmann
Eine Mohntorte für Jochen…
…und einen Kaiserschmarrn für Alex

Frisch gestärkt setzten wir unseren Weg entlang des Rings fort, vorbei an Volksgarten und Parlament bis zum Kunsthistorischen Museum und dem Naturhistorischen Museum am Maria-Theresien-Platz, über den wir gestern schon gelaufen waren.

Parlament
Maria-Theresien-Platz mit Kunsthistorischem und Naturhistorischem Museum, gestern noch bewölkt

Nach der Ringstraße wollten wir uns noch die Karlskirche anschauen, deren markante barocke Kuppel bereits von weitem sichtbar ist. Im Innern hat man – nach Entichtung des Eintrittspreises von 8 EUR – die Möglichkeit, mittels Panoramalift zu einer Plattform am Fuße der Kuppel zu fahren und anschließend die restlichen Meter über ein Treppengerüst bis ganz hinauf an den höchsten Punkt des Gewölbes steigen. Für Jochen mit Höhenangst immer wieder eine Herausforderung, zumal das Gerüst durch die Bewegungen der Besucher leicht schwankte. Dafür wurden wir jedoch mit einer einmaligen Sicht auf das Deckenfresko belohnt. Beim Blick in die Tiefe bekamen wir noch mehr Respekt vor den Architekten und Malern, die keinen Aufzug und kein Stahlgerüst für den Bau oder die Ausmalung der Kuppel zur Verfügung hatten.

Karlskirche
Hauptaltar Karlskirche
Lift zur Kuppel
Weiterer Aufstieg in der Kuppel über die Treppe

Nach dem köstlichen Wiener Schnitzel gestern stand uns heute der Sinn nach thailändischem Essen. Im ausgebuchten Restaurant Bangkok-Vienna hatten wir Glück, für eine Stunde einen Tisch für zwei Personen zu bekommen. Auch ohne körperliche Anstrengung hatten wir wenig später Schweiß auf der Stirn stehen: Die zwei Chilischoten in der Speisekarte, die noch lange nicht das Maximum der Schärfeskala darstellten, sorgten für ein ordentliches Brennen am Gaumen und auf den Lippen. Geschmeckt hat es aber trotzdem.

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