Hue (Vietnam) 06.10. – Die alte Kaiserstadt

Unsere Reise hat uns mittlerweile von Hanoi in Nordvietnam nach Hue in die Mitte des Landes geführt. Die Stadt war von 1802 – 1945 der Sitz der vietnamesischen Kaiser.

Vor dem Besuch der Palastanlage der Kaiser stand eine Drachenbootfahrt auf dem Parfumfluss – den Namen erhielt der Fluss durch die im Frühjahr im Wasser treibenden Pollen und Blüten – zur Thien Mu Pagode – auch Pagode der himmlischen Frau genannt –  auf dem Programm.

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Drachenboote auf dem Parfumfluss
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Thien Mu Pagode

Die Palastanlage der Kaiserdynastie Nguyen mit der darin integrierten Verbotenen Stadt wurde der gleichnamigen Anlage in Peking nachempfunden und hat seit 1993 den Weltkulturerbestatus der UNESCO. Der Name Nguyen ist heute der häufigste vietnamesische Familienname, ca. 39 % der Einwohner Vietnams haben diesen Nachnamen. Die Begründung liegt darin, dass die Bewohner Vietnams zu Zeiten der  Kaiserdynastie Steuererleichterungen bekamen, wenn sie den Namen des Kaisers annahmen.

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Eingangsportal zur Kaiserstadt
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Altare für Kaiserdynastie Nguyen – für jeden Kaiser ein Altar
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Theater des Kaisers

Etwas außerhalb der Stadt liegt das Grabmal des Kaisers Tu Duc, der der vierte Kaiser der Nguyen Dynastie war und von 1847 – 1883 herrschte. Seine Regierungszeit war durch die Abschottung Vietnams nach außen, den Wiederstand gegen Ausländer, Innovationen und eine Vielzahl innervietnamesicher Rebellionen geprägt. Er war der letzte unabhängig regierende Kaiser von Vietnam, bevor die Franzosen mehr und mehr Einfluss im Land gewannen. Durch eine Pockenerkrankung war er impotent und hatte trotz 103 Konkubinen, die mit ihm im Palast wohnten, keine Kinder. Das hört sich alles nicht gerade nach einem wirklich schönen Leben an.

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Eingangsportal der Grabanlage des Kaisers Tu Duc

Und weil es immer wieder ein Erlebnis der besonderen Art ist, hier noch ein paar Eindrücke des Martkes von Hue. Ihr könnt froh sein, dass wir keine Gerüche via Internet transportieren können, die Fischabteilung hätte mal wieder bleibenden Eindruck hinterlassen.

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Ingwer und Kurkuma
30_Hue_Markt_Knoblauch
Knoblauch
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Bauern am Verkaufsstand
31_Hue_Markt_Nickerchen
Nickerchen
32_Spuelmittel_oder_Gift
Ist da wirklich drin, was drauf steht?

6 Kommentare

  1. Dieser Blog bildet! Das Rätsel warum alle Vietnamesen, welche mir jemals begegnet sind, immer den Namen “Nguyen” trugen, wurde für mich soeben gelöst. Das “Toilet-Gift” ist aber auch gut!

    1. Die Bilder aus den Beiträgen von Alex stammen aus Ihrer Kamera (Panasonic Lumix) und die aus Jochens Beiträgen von einer Canon Spiegelreflex mit drei unterschiedlichen Objektiven, die immer mitgeschleppt werden wollen. Wenn Ihr die Bilder anschaut, dann werdet Ihr aber feststellen, dass es nicht immer die bessere Kamera ist, die die besseren Bilder macht :-).

  2. Das mit den Steuererleichterungen für den Nachnamen des Kaisers wäre doch auch eine super Idee für Deutschland. Je nach Steuersatz könnte man sich wirklich überlegen in Zukunft halt “Beckenbauer” zu heißen.

    1. Das ist wahrlich eine gute Idee. Ich dachte bei dem Thema zunächst daran, dass sich der Name Merkel weiter in Deutschland ausbreitet aber Beckenbauer ist als der amtierende deutsche Kaiser natürlich viel besser. Dumm nur, dass der deutsche Kaiser im Exil in Kitzbühl lebt. Er hat also die Steuererleichterungen für sich selbst realisiert und nicht für seine Untertanen :-).

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