Saarland 08.06. – Am Unterlauf der Saar entlang

Die Schleife, die die Saar im Westen des Saarlandes in der Nähe zur luxemburgischen Grenze im Laufe von Jahrmillionen in die Landschaft gegraben hat, sah wenig überraschend exakt wie bei unserem letzten Besuch aus, der mindestens 10 Jahre zurück liegt. Doch etwas hatte sich verändert. Als touristische Attraktion wurde in der Zwischenzeit ein Baumwipfelpfad errichtet, über den sich der Besucher nach Entrichtung des Eintrittspreises von 11 Euro (die letzte Erhöhung kann nicht lange her sein, im Internet wird noch ein Preis von 10 Euro genannt) auf bis zu 24 m hohen Stelzen langsam dem Höhepunkt, dem Ausblick auf die Saarschleife, nähert.

Hier beim Atrium, einem Seminar- und Veranstaltungszentrum auf der Cloef, beginnt der Baumwipfelpfad
Los geht’s
Damit auch die Erwachsenen lernen, wie die Eule in Frankreich genannt wird

Direkt oberhalb der noch immer kostenlos erreichbaren Aussichtsterrasse steht am Ende des Baumwipfelpfades nun ein über 40 Meter hoher Turm aus Holz und Metall, der in einer Aussichtsplattform am oberen Ende mündet, die einen herrlichen Blick auf die Saarschleife und das umgebende Land preis gibt.

Im Tal windet sich die Saar

Das nächste touristische Highlight erreichten wir nach 20 Minuten Fahrt Richtung Südwesten. In einem Tal in Merzig befindet sich der Wolfspark Werner Freund.

Ein Wolf unter Wölfen – Werner Freund

Der ehemalige Tierpfleger und Bundeswehrsoldat Werner Freund hat hier zusammen mit seiner Frau Erika 1977 einen in Deutschland einmaligen Park aufgebaut, mit dem Ziel, das Leben und Verhalten von Wölfen zu studieren. Der Park wurde mittlerweile bis auf eine Größe von 4,5 ha vergrößert und nach dem Tod des Gründers übernahmen zwei bereits zu Lebzeiten von Werner Freund in der Verhaltensforschung aktive Mitarbeiter die Leitung. Wir waren überrascht, in welch gutem Zustand sich der Park befindet, obwohl kein Eintritt erhoben wird, und waren gerne bereit, eine kleine Spende zu hinterlassen. Später lasen wir, dass der Park 2018 von der Stadt Merzig aufwendig saniert wurde. Der Park beherbergt heute Wölfe aus unterschiedlichen Regionen der Welt, von Kanada über die Mongolei bis nach Schweden. Nicht alle Wölfe bekamen wir in den weitläufigen Gehegen zu Gesicht, aber zumindest die Polarwölfe zeigten sich von ihrer besten Seite.

Die Hälfte der Distanz zwischen Saarschleife und Merzig fuhren wir anschließend zurück, um nach Mettlach zu gelangen. Der kleine Ort ist weniger durch die Kirche bekannt, in der die Überreste des Heiligen Ludwinus zu bestaunen sind, oder durch seine schöne Lage an der Saar, sondern vielmehr durch den Firmensitz der Firma Villeroy & Boch, die hier seit 1748 Keramik produzieren.

Seit dem Jahr 1842 ist die Alte Abtei des Benediktinerklosters der Hauptsitz der Firmenverwaltung, die mittlerweile in vielen Ländern der Erde produziert und ihre Produkte vermarktet. Hier befindet sich das Keramik-Erlebniszentrum, in dem man neben der Geschichte der Firma die neuesten Produkte und Trends zu sehen bekommt. Leider sind die Schauräume aufgrund der Corona-Pandemie aktuell für Besucher geschlossen.

Schloss Saareck

Geöffnet hatte hingegen das Outlet Center, in dem wir nach langem Suchen und Abwägen von Alternativen zwei Espresso-Tassen der Kollektion New Wave erwarben. Die mundschutzgeplagten Kassiererinnen berichteten von ungebrochenen Besucherströmen nach der Wiedereröffnung. Die Artikel sind im Internet sicherlich zum gleichen Preis zu bekommen, wirkliche Schnäppchen konnten wir nicht entdecken.

Die magischen beiden Wörter, die zum Kauf verleiten sollen: “Outlet Center”. Es funktioniert!
Hier kann man nach Herzenslust Geld ausgeben

Vor dem Abendessen machten wir noch einen Bummel durch die Fußgängerzone von Mettlach und waren überrascht, wer hier alles seine Waren als Fabrikverkauf anpreist. Von Frotteeartikeln der Marke Vossen über Haushaltsgeräte von WMF bis zu Schuhen der Marke Birkenstock versucht man hier, die Waren an den den Kunden zu bringen. Die Fußgängerzone verlief leicht ansteigend bis zur über der Stadt stehenden katholischen Pfarrkirche, die dem heiligen Lutwinus geweiht ist.

Zurück in der Fußgängerzone fanden wir ein passendes Restaurant für unser Abendessen im Freien – die Pizza im Da Pietra war ausgezeichnet, der Espresso verdiente allerdings den Namen nicht.

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