Vor der Heimfahrt stand noch ein Fotomotiv ganz in der Nähe von Bad Münstereifel auf dem Programm, Burg Satzvey. Vom Tag zuvor waren noch Parkplätze für größeren Besucherandrang ausgeschildert – ein Mittelaltermarkt lockte bei schönem Wetter wohl viele Menschen an. Wir konnten jedoch in unmittelbarer Nähe des Tores zum Anwesen parken und hatten nur wenige Schritte, um die Wasserburg aus dem 12. Jahrhundert zu bestaunen.
Die Burg befindet sich immer noch in Privatbesitz. Um die mit Sicherheit nicht allzu geringen Unterhaltskosten zu decken, organisiert der Eigentümer Franz Josef Graf Beissel von Gymnich regelmäßig Veranstaltungen und vermarktet die Burg als Eventlocation.
Eine kleine Fotosession und drei Kilometer Autofahrt später hatten wir bereits das nächste Ziel des heutigen Tages erreicht, den Hochwildpark Rheinland. Eine Besonderheit des Tierparks ist, dass der Besucher durch die einzelnen weitläufigen Wildgehege hindurch spaziert. Die Tiere können, sofern sie sich gestört fühlen, einfach das Weite suchen. Sie sind aber so an den Menschen (und das mitgebrachte Futter) gewöhnt, dass sie zwar aufmerksam, aber nicht allzu scheu reagieren. Auf unserer Tour begleiteten uns die sehr interessanten Erläuterungen, die wir über die “Lauschtour” App an der jeweiligen Position des Rundgangs vorgespielt bekamen. So lernten wir beispielsweise, dass der Name “Hochwild” sich daher ableitet, dass nur “Hohe Herren” diese Tiere jagen durfte. Das Niederwild war, wenn überhaupt, dem einfachen Volk vorbehalten. Zum Glück leben die Hirsche, Rehe und Wildschweine in der heutigen Zeit und brauchen keine Schuss zu fürchten.
Start war am Gehege des ungarischen Steppenrinds. Zum Ablichten des kompletten Horns der zum Ackerbau verwendeten Tiere war fast ein Weitwinkel-Objektiv von Nöten.
Im nächsten Gehege bei Dam- und Sikawild entdeckten wir auf der verdörrten Wiese lange keine Tiere, bis wir sahen, dass die Fütterung erst kurz zuvor stattgefunden hatte und die Tiere sich erst mal an den Futtertrögen den Bauch voll schlugen.
Ebenfalls mit der Nahrungsaufnahme beschäftigt war der Elch im Nachbargehege. Er ließ sich auch durch uns nicht dabei stören, die frischen Äste zu vertilgen.
Entsprechend einem Hinweis auf der Homepage des Parks suchten wir nach weiteren Artgenossen, wurden aber trotz intensiver Beobachtung nicht fündig. Vermutlich waren Frau und Sohn Elch gerade als Werbeträger für IKEA auf Tour.
Nächster Stopp war bei den Hirschen, die es bei der Hitze ebenfalls vorgezogen, sich im Schatten der Bäume oder in ihrer Hütte aufzuhalten.
Am See entlang, wo wir außer riesigen Karpfen und ein paar Enten keine weiteren Tiere entdeckten, führte der Weg durch ein Gatter ins Wildschwein-Gehege. Etliche hundert Meter spazierten wir durch den Wald und sahen erst kurz vor dem Verlassen des Geheges die Rotte, die ebenfalls mit der Nahrungsaufnahme beschäftigt war.
Zwei weit vom Rudel entfernte Sika-Hirsche versuchten ebenfalls an Futter zu kommen. Zum Glück für die beiden hatten wir noch nicht alle unsere Futtervorräte aufgebraucht und konnten so unseren Obulus für ein kleines Fotoshooting entrichten.
Knapp eine Stunde später versüßten wir uns den schönen, aber erneut schweißtreibenden Start des Tages bei einem Stück Kuchen in Daun. Die Nummer 1 der Cafés bei tripadvisor, Cafe Schuler, hatte leider geschlossen, daher mussten wir ins nahegelegene Stadtcafé May ausweichen.
Daun liegt bereits mitten in der Vulkaneifel – auch wenn ein lavaspeiender Vulkan hier nicht mehr anzutreffen ist, zeugen die Dauner-Maare südlich der Stadt von dieser Zeit. Von einem Parkplatz an der Landstraße L64 aus hat man die Möglichkeit, gleich zwei der Maare in kurzer Entfernung zu Gesicht zu bekommen. Zuerst schauten wir uns das Weinfelder Maar an.
Über die Straße hinweg einen kleinen Anstieg hinauf hörten wir bereits aus der Ferne das Blöken einer Schafherde. Vermutlich beschwerten sie sich über die unerträgliche Hitze. Wir hätten uns auch beschwert, hätten wir heute im Woll-Pullover umher laufen müssen.
Auf dem weiteren Weg zum Ausblick auf das Schalkenmehrener Maar rätselten wir noch, warum die Schafe trotz Hitze so eng zusammen standen, fanden aber auch im Internet nicht die passende Antwort. Also genossen wir lieber den Blick auf den unter uns liegenden Maarsee.
Zum Abschluss des Tages waren wir auf der Suche nach einem netten Biergarten. Wir einigten wir uns auf den Biergarten am Deutschen Eck in Koblenz, wo wir eine Stunde später im Schatten unter Platanen speisten. Bevor es endgültig nach Hause ging, statteten wir noch dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal am Deutschen Eck einen Kurzbesuch ab.