Saarland 31.03. – Unterwegs auf dem “Bergener”

Wie im letzten Jahr wirbelt Corona unsere Urlaubspläne im Frühjahr 2021 durcheinander. Die steigenden Infektionszahlen, verbunden mit weitgehenden Kontaktbeschränkungen und Hotelschließungen, lassen uns keine andere Wahl als den geplanten Kurzurlaub über Ostern in Crailsheim abzublasen und statt dessen einen Wanderurlaub im Saarland zu verbringen. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben – den weißen Fleck auf der Deutschlandkarte werden wir zu einem späteren Zeitpunkt erkunden.

Die Wetteraussichten für die kommenden Tage bis Ostern sind hervorragend, es ist durchgängig Sonnenschein vorhergesagt. Die bis Gründonnerstag deutlich über 20 Grad liegenden Temperaturen werden zwar an Karfreitag auf 15 Grad zurückgehen, aber insgesamt sind dies hervorragende Bedingungen, um in den kommenden Tage einige Wanderwege zu erkunden. Das Saarland bietet dazu hervorragende Möglichkeiten. Da wir heute genügend Zeit hatten und damit auch eine etwas längere Anfahrt in Kauf nehmen konnten, entschieden wir uns für die Wanderung Der Bergener im Nordwesten des Saarlands im Naturpark Saar-Hunsrück. Zusammen mit einem spontan eingebauten kleinen Abstecher zum Losheimer Stausee waren wir ungefähr 14 km unterwegs.

Perfekte Beschilderung auf den nächsten 11 km – Verlaufen fast unmöglich

Bevor es richtig losgehen konnte, legten wir mehrere Stopps an unterschiedlichen Fotomotiven ein. Ein sprudelnder Bach bot Jochen die Möglichkeit, seinen vor längerer Zeit gekauften Graufilter erstmals zum Einsatz zu bringen.

Die Bergener Wasserfälle – kunstvoll eingefangen

Ein paar hundert Meter weiter stand ein Pony auf der Koppel, kurz darauf posierten Schafe für ein Foto, motiviert mit etwas frischem Gras.

Nicht auszuschließen, dass das Pony nicht wusste, wer vor ihm steht
Immer wieder gerne genommene Fotomotive
“Hast Du Gras?”

Bei frühlingshaften Temperaturen begann die Natur aus dem Frühlingsschlaf zu erwachen, die ersten Obstbäume standen in herrlicher Blütenpracht.

An einer Marienfigur warfen wir einen letzten Blick auf Bergen und spazierten über Wiesen und Felder Richtung Losheimer Stausee.

Seine Artgenossen bekamen wir auf dem weiteren Weg zu hören, aber nicht vor die Linse

Etwa einen Kilometer vor dem Seeufer zweigte der Wanderweg Richtung Wald ab, wir entschieden uns jedoch einen kleinen Abstecher zum Stausee zu unternehmen. Zunächst erreichten wir eine Kneipp-Anlage, wie man sie im Saarland an vielen Orten vorfindet, und Jochen konnte natürlich nicht widerstehen, die Hosenbeine umzukrempeln und eine Runde im eisigen Wasser zu drehen.

Kaltwassertherapie und Wassertreten gegen müde Beine – wirkt Wunder
Sebastian Kneipp ist sicherlich der Erfinder des geflügelten Worts “Kalte Füße bekommen”

Einen Kilometer weiter erreichten wir dann den Losheimer Stausee, der seit 1974 in der Region Bade- und Freizeitmöglichkeiten bietet. Am Ufer genossen Besucher die wärmenden Sonnenstrahlen. Leider waren wegen Corona alle Freizeit-Einrichtungen und Cafés geschlossen und ein Großteil des Sees blieb für uns hinter Zäunen und Hecken verborgen.

Der erste Blick auf den See – und passend zu Ostern unzählige Osterglocken in voller Blüte
Die Tretboote am Seeufer warten noch vergebens auf Besucher
Ein Hauch von Frühling am Losheimer Stausee
Blütenpracht am Ufer des Sees

Auf dem Rückweg hörten wir auffälliges Vogelgezwitscher, mit Hilfe einer Handy-App konnten wir den Verursacher zweifelsfrei als Kleiber identifizieren, Alex erblickte ihn auch kurz darauf. Der Vogel war gerade dabei, seine Wohnung, die ihm der Vormieter aus dem letzten Jahr freundlicherweise überlassen hatte, in Schuss zu bringen.

Noch schnell den Eingangsbereich etwas verschönern …
… und dann gilt es nur noch, auf die Auserwählte zu warten

Wieder vorbei an der Kneippanlage fanden wir auf den ursprünglichen Wanderweg zurück und folgten dem langsam ansteigenden Weg immer entlang des Metzerbachs. Dabei passierten wir zwei Wanderinnen mit ihren Hunden, die uns später noch mehrfach begegnen sollten, sofern entweder wir oder sie gerade eine kleine Verschnaufpause einlegten.

Das letzte sehr steile Stück des Anstiegs bis hinauf zu einer kleinen Ruhebank verlangte uns nochmal einiges an Kondition ab, oben angekommen genossen wir erst einmal den Blick über die Landschaft.

Einfach nur hier sitzen

Auf dem weiteren Weg zurück zum Ausgangspunkt hatten Wanderer kleine Steintürme errichtet, teilweise sehr kunstvoll und filigran aufeinander geschichtet.

Über Wiesen und durch Wälder erreichten wir den Rodenbach, dessen Wasserlauf direkt zurück nach Bergen führt.

Ein letzter Ausblick über die Landschaft bevor der Weg im Wald verschwindet

Das Plätschern des Bachs im Ohr galt unser Augenmerk dem Weg, der sich über freiliegende Wurzeln der Tannenwälder Richtung Bergen wand. Kurz vor dem Ziel kreuzten noch zwei Eichhörnchen unseren Weg. Bis Jochen sein Objektiv gewechselt hatte, war das erste bereits wieder verschwunden. Das zweite kletterte bis in die höchsten Baumwipfel, der jetzt einsatzbereiten Kamera konnte es jedoch nicht entkommen.

Die sehr schöne und abwechslungsreiche Wanderung endete am Parkplatz der Girtenmühle, einem Restaurant, das hoffentlich in naher Zukunft wieder Gäste bewirten kann.

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