New York 07.06. – Flatiron District und Williamsburg

Den Tag ließen wir heute gemütlich angehen. Nach dem obligatorischen Frühstück gegenüber bei unserem Pret a Manger Ecke 53rd und Broadway starteten wir komplett ohne Zeitdruck zu einer weiteren Erkundungstour.

Zunächst stand eines der meist fotografierten Hochhäuser New Yorks auf dem Plan, das Flatiron Building. Das Gebäude erhielt seinen Namen aufgrund seiner Form, die an ein Bügeleisen erinnert. An der schmalsten Stelle ist es lediglich zwei Meter breit und nutzt mit seiner Bauweise perfekt das spitz zulaufende Grundstück aus.

Eigentlich entstand das Bild ja erst nach unserem Rundgang – vorher parkte ein LKW von US Postal Services an der Straße und versperrte den Blick

Vom Flatiron Building drehten wir eine Runde durch den Madison Square Park, in dem Büroangestellte ihre Mittagspause verbrachten und andere New Yorker ihre Hunde zum Ball apportieren auf dem Hundelaufplatz animierten.

Rund um den Platz reihen sich imposante Gebäude, die ihren Ursprung Versicherungsunternehmen zu verdanken haben, so der Metropolitan Life Tower von 1909, das im Jahr seiner Fertigstellung mit 213m das höchste Hochhaus der Welt war. Gleich daneben steht das New York Life Insurance Gebäude mit der markanten goldenen Spitze, die ursprünglich ein mit Blattgold verziertes Kupferdach bildete. Bei der Renovierung im Jahr 1967 wurde das Blattgold jedoch durch goldfarbene Keramikfliesen ersetzt. Zwischen den beiden Hochhäusern steht eines von vier Berufungsgerichten des Staates New York.

Wenn eine Versicherung ein goldenes Dach auf ihrer Firmenzentrale hat,
scheint es ihr nicht so schlecht zu gehen

Im gleich nebenan liegenden Gramercy Park war keine Menschenseele zu sehen, was nicht etwa daran liegt, dass er so unansehnlich ist, sondern vielmehr, dass er als Privatpark von den Anwohnern gegründet wurde und man den Schlüssel zum Park nur bekommt, wenn man hier wohnt.

In einer Seitenstraße sahen wir – wie zuvor auch schon an anderen Stellen in der Stadt – Dampf aus der Straße aufsteigen und konnten uns die Ursache nicht erklären. Erst durch Internetrecherche erfuhren wir, dass die Quelle des heißen Dampfes eine 170 km lange Dampfleitung ist, die quer durch New York verläuft und viele Gebäude mit Wasserdampf als Energieträger versorgt. Druckschwankungen werden ausgeglichen, indem Überdruck durch die dafür vorgesehen Röhren abgelassen wird.

Zurück am Ausgangspunkt unseres Rundgangs setzten wir unsere Fahrt mit der Metro nach Williamsburg auf die gegenüberliegende Seite des East River fort. Der Stadtteil ist für seine junge hippe Szene bekannt. Lange Zeit hatte er ein ganz anderes Aussehen, bestand er doch mehr oder weniger aus einem Hafen und Industrieanlagen. Zu sehen sind davon nur noch Ruinen der ehemaligen Fabriken und die Kräne zum Entladen der Schiffe, die aus der Zeit stehen geblieben sind.

Entladen wird hier nichts mehr – und wenn, dann nicht mehr über diese Kräne

Am Flussufer wachsen moderne, gläserne Hochhäuser als Ersatz für die alten Fabriken in den Himmel, die einen unverbaubaren Blick auf die Skyline von Manhattan bieten. Wie so oft beginnt damit die Verdrängung der ursprünglichen Bewohner des Viertels. Auf dem Spaziergang durch Williamsburg konnten wir der Versuchung nicht widerstehen ein Eis von Oddfellows zu probieren, die für ihre ungewöhnlichen Eiskreationen bekannt sind. Nachdem wir 6 USD für eine Kugel (!) bezahlten, beschweren wir uns zukünftig nicht mehr, wenn in Deutschland die Kugel Eis mittlerweile bis zu 1,60 EUR kostet.

Hier noch ein paar weitere Eindrücke unseres Spaziergangs:

Am Ufer des East River hat man mit dem Marsha P. Johnson State Park eine schön angelegte Parkfläche geschaffen, von der man einen wundervollen Blick auf die gegenüberliegende Seite des East River hat.

Etwas weiter landeinwärts sieht man bereits von weitem die glänzend weiße Fassade des hoch aufragenden The William Vale Hotels. Im obersten Stockwerk befindet sich die Rooftop-Bar Westlight mit Blick hinüber nach Manhattan, für den Gäste bereit sind, etwas tiefer in die Tasche zu greifen. Wir nahmen an der Bar Platz und nach zwei Espresso ließen wir uns einen Aperol Spritz und einen Prosecco schmecken und genossen die schöne Atmosphäre der Bar und den Ausblick.

Dass wir unser Abendessen erneut in der 9th Avenue zu uns nehmen würden, war schnell klar, doch welches Restaurant sollte es heute sein? Nach thailändisch vorgestern und italienisch gestern hatten wir heute mal wieder Lust auf indische Küche, unsere Wahl fiel auf das Restaurant Karahi: dessen “Chicken Biryani” und “Vegetable Jalfrezi” brachten uns mächtig ins Schwitzen, der Schärfegrad lag für uns Mitteleuropäer am Rand des gerade noch Erträglichen. Im Anschluss galt es, die Schärfe der indischen Gewürze mit einem guten Espresso nebenan im uns bekannten italienischen Restaurant Norma zu neutralisieren, bevor es den Weg zurück ins Hotel ging.

Karahi rechts, Norma links

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