New York 08.06. – MoMA, Chelsea und zum Abschluss auf den Times Square

Nach dem Guggenheim Museum und dem Metropolitan Museum of Art stand heute noch das letzte der drei großen Kunstmuseen auf unserer Liste, das Museum of Modern Art (MoMa). Der vor Tagen für heute angekündigte Regen hatte sich bereits über Nacht verzogen und so erwartete uns ein letzter sonniger Tag.

Vom Hotel aus erreichten wir das Museum in knapp 10 Minuten zu Fuß. Wie der Name schon sagt, konzentriert sich die Sammlung des Museums auf moderne und zeitgenössische Kunst. Gegründet wurde das Museum durch drei Damen Lillie P. Bliss, Mary Quinn Sullivan und Abby Aldrich Rockefeller, die in den 1920er Jahren eine Lücke in der New Yorker Museumswelt konstatierten – und das nötige Kleingeld hatten, diese Lücke zu schließen.

Von außen eher unscheinbar, entfaltet sich die Pracht des Museums im Inneren

Die Ausstellung gliederte sich chronologisch in Werke der Jahre 1880-1940, 1940-1970 und 1970 bis heute. Zeitgenössische Kunst mit Videoinstallationen und Kunstwerken, die sich uns auch beim ausführlichen Lesen des Erläuterungstextes nicht erschließen, sind nichts für uns, daher konzentrierten wir uns auf die frühe Phase der modernen Kunst mit Werken des Impressionismus, Post-Impressionismus und Expressionismus.

Monets Seerosen in großflächigen Format wurden dabei ebenso präsentiert wie die uns mittlerweile bekannten, aber immer noch schön anzuschauenden Balletttänzerinnen von Degas sowie etliche Werke von Picasso. Zwischendurch gab es auch immer wieder Werke uns unbekannter Künstler zu entdecken, die unsere Aufmerksamkeit auf sich zogen.

René Magritte – The Lovers (1928)
Pablo Picasso – Girl before a Mirror (1932)
Giacomo Balla – Swifts: Paths of Movement + Dynamic Sequences (1913)
Henri Matisse – Dance (1909)
Piet Mondrian – Broadway (1940-1943)
Claude Monet – Water Lilies (1914-1926)
Gustav Klimt – Hope, II (1907-1908)
Edvard Munch – The Storm (1893)
Henri Rousseau – The Dream (1910)

Aus der Zeit des Expressionismus in Deutschland stießen wir ebenfalls auf ein paar uns bekannte Namen, unter anderem Otto Dix, Karl Schmidt-Rottluff, Max Beckmann, Ernst Ludwig Kirchner und Paul Klee.

Otto Dix – Dr. Mayer-Hermann (1926)
Paul Klee – Cat and Bird (1928)
Ernst Ludwig Kirchner – Street, Berlin (1913)

Auch Bauhaus war vertreten, hier Oskar Schlemmers bekanntestes Werk:

Oskar Schlemmer – Bauhaus Stairway (1932)

Das Werk, das jedoch die meisten Besucher anlockte, war der Sternenhimmel über dem französischen Saint-Rémy-de-Provence im Jahr 1889 von Vincent van Gogh: The Starry Night.

Vincent van Gogh – The Starry Night (1889)

Im Anschluss machten wir einen Stopp auf der Terrasse des Museums-Cafés mit Blick auf die Hochhäuser rund um das Museum, bevor wir noch einen schnellen Rundgang durch die Kunstsammlung nach 1940 unternahmen: Bekannte Vertreter waren unter anderem Andy Warhol und Roy Lichtenstein.

Andy Warhol – Campell’s Soup Cans (1962)
Tomio Miki – Untitled (Ears) (1964)
Thomas Bayrle – American Dream (Chrysler) (1970)

Wir hatten nicht erwartet, dass der Pin, der in Google Maps markiert, wo sich ein Objekt befindet, auch als Kunstobjekt durchgeht – aber auch sowas muss ja designed werden und findet sich heute im Original im MoMA wieder.

Jens Eilstrup Rasmussen – Google Maps Pin (2005)

Bei zeitgenössischer Kunst finden wir meist die Werke von Jeff Koons noch originell, wie zum Beispiel hier der rosarote Panther mt Jayne Mansfield.

Jeff Koons – Pink Panther (1988)

Nach dem Museumsbesuch war es Zeit, sich wieder weltlichen Dingen zu widmen. Wir nahmen die Metro Richtung Hudson River zum Chelsea Market. Gleich gegenüber einer Geschäftsstelle von Google befindet sich heute in einer ehemaligen Fabrikhalle der National Biscuit Company, in der der Oreo-Keks erfunden und produziert wurde, eine Food Mall mit Shops, Restaurants und Büros.

Unschwer zu erkennen, dass google in New York verliebt ist – wir sollten nach unserer Heimkehr auch unsere Wohnung entsprechend dekorieren
Es machte Spaß, durch Chelsea Market mit den vielen Shops und Restaurants zu schlendern

Nach einem Rundgang durch das Gebäude lockte uns das thailändische Restaurant Ayada an einen seiner Tische. Während Jochens Essen den Schärfegrad “mild” tatsächlich verdient hatte, war Alex’ angeblich mildes rotes Curry vom Schärfegrad her knapp unter der absoluten Schmerzgrenze.

Neben der High Line hat Chelsea noch mehr zu bieten: Auf der Suche nach großformatiger Street Art der Ikone Eduardo Kobra durchstreiften wir das Viertel.

Nächstes Ziel war das Chelsea Hotel. Aufgrund einer großen Zahl bekannter Maler, Schriftsteller, Musiker und Künstler, die zeitweise darin wohnten und arbeiteten, erwarb sich das Haus den Ruf eines legendären „Künstlerhotels“.

Keine Berühmtheit zu sehen, die hier gerade absteigen will

Eine ganz andere Unterkunft war der letzte Stopp auf unserem Rundgang durch Chelsea: der Aufgang zum Appartement von Carry Bradshaw (aus Sex in the City, gespielt von Sarah Jessica Parker) in 66 Perry Street – auf dieser Treppe wartete sie oft vergebens auf Mr. Big.

Als wir vor Ort waren, fanden gerade Dreharbeiten statt – laut Mitarbeiterin allerdings nur profane Werbung, keine neue Staffel von Sex & the City

Die Fifth Avenue, die von Nord nach Süd durch Manhattan und dabei am Central Park entlang verläuft, lässt sich in unterschiedliche Abschnitte einteilen. Im Bereich der Museen zwischen der 82. und 105. Straße hatten wir bereits das Met, das Guggenheim Museum und die Neue Galerie besucht. Die Fifth Avenue verbinden wir aber weniger mit Museen, sie steht vielmehr seit fast 200 Jahren für das Zentrum von Reichtum und Glamour in New York City. Zwischen der 59. und 78. Straße kauften und bauten reiche New Yorker wie Cornelius Vanderbilt und John Jacob Astor extravagante Häuser. Ab der Südostecke des Central Parks in Höhe der 59. Straße Richtung Süden haben teure Modelabels ihre Niederlassungen bezogen. Wir starteten unsere Erkundung vor The Plaza, wo auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein Apfel den Standort des immer geöffneten Apple Store markiert, der sich unterhalb des Straßenniveaus befindet.

Die Dimensionen dieses riesigen Shops erkennt man daher erst, wenn man die Treppe in den Laden hinabsteigt. Hier im Paradies für Apple-Jünger werden die neuesten Modelle von Smartphones, Laptops und sonstigem technischen Schnickschnack präsentiert.

Wer da nicht dem Kaufrausch verfällt, ist selbst schuld –
oder nutzt (noch?) Android und Windows-Produkte

Neben Niederlassungen von Louis Vuitton, Prada, Gucci, Dolce & Gabbana, Bulgari und weiteren teuren Marken findet sich hier auch der Flagship Store von Tiffany & Co., der durch den Film Frühstück bei Tiffany mit Audrey Hepburn bekannt geworden ist. Der Laden wird aktuell umgebaut, während der Verkauf im Gebäude nebenan weitergeht – allerdings aus unserer Sicht wenig prunkvoll. Auch wenn die Läden spät am Abend bereits geschlossen hatten, hätten uns die Auslagen nicht dazu animiert, hier shoppen zu gehen.

Wer läuft denn bitteschön so durch die Gegend?

Ein Gebäude verdient allerdings noch eine Erwähnung. An der Ecke Fifth Avenue/56th Street steht der Trump Tower, das erste Hochhaus, das Donald Trump errichtete, nachdem er 1971 die Firmenleitung übernommen hatte. Vor dem Gebäude, in dem sich im obersten Stock die Wohnung des Ex-Präsidenten befindet, machte ein als Donald Trump maskierter Straßenkünstler seine Späße mit den Passanten.

Auch wenn der ehemalige Präsident ganz oben wohnt – zumindest politisch ist er abgestürzt.
Hoffentlich für immer!
Understatement ist nicht gerade Donald Trumps Stärke

Nachdem wir bis zur St. Patricks Cathedral an der 51. Straße gelaufen waren, beendeten wir unseren Spaziergang entlang der Fifth Avenue und gingen zum Times Square. Nachdem wir auf Nachfrage leider keinen Zugang zur Dachterrasse des Hotels citizenM bekamen, entschieden wir uns für die einfache und kostengünstige Variante: wir kauften uns Getränke und Snacks in einem der Läden rund um den Times Square, setzten uns auf die roten Treppenstufen und beobachteten eine Zeit lang das Treiben auf dem Platz.

An einem Mittwoch Abend ist es kein Problem, einen Platz auf den Stufen der
Rube Red Stairs am Times Square zu bekommen

Danach hieß es dann zum letzten Mal den Rückweg über den Broadway ins Hotel anzutreten.

Broadway – nur echt mit Freiheitsstatue auf dem Schild

Morgen nachmittag geht unser Flieger in die Heimat. Bye bye, New York – eine tolle Stadt!

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