Wie soll man den Tagesablauf planen, wenn der Blick aus dem Fenster wie auch die Wetterprognosen nicht halten, was sie versprechen. Heute Vormittag bis zum Verlassen unseres Apartments war es dicht bewölkt und es sah so aus, als ob sich die Sonne heute nicht blicken lässt. Die Wetter-App bestätigte dies und schon schmissen wir unseren geplanten Tagesablauf komplett um: eigentlich war heute eine Fährfahrt nach Manly, einem nördlichen Vorort von Sydney geplant, verbunden mit einem Spaziergang entlang der Küste.
Warum heute? Grund ist die Preispolitik der öffentlichen Verkehrsbetriebe Sydneys: sonntags kostet die Nutzung aller Busse, Bahnen und Fähren maximal 2,50 AUD, egal wohin oder wie oft man fährt. Werktags beträgt der Preis maximal 15 AUD. Wäre heute Sightseeing also zum Sparpreis gewesen.
Das Alternativprogramm für schlechtes Wetter sah dann wie gewohnt einige Museumsbesuche vor, ein bisschen Bildung kann ja nicht schaden und die Vorteile einer Stadt sollten wir so lange wie möglich ausnutzen, demnächst in Neuseeland ist erstmal nur Natur angesagt. Wer konnte schon ahnen, dass eine Viertelstunde, nachdem wir das Apartment verlassen hatten, die Sonne vom Himmel strahlte – wahrscheinlich um uns auszulachen – und bis zu unserer Rückkehr um 18 Uhr nicht mehr von Wolken verdeckt wurde.
Die erste Ausstellung mit dem Titel ” What a Life! Rock Photography by Tony Mott” wurde in der State Library von New South Wales präsentiert. Selbstverständlich kostenlos wurden Fotos des bekanntesten australischen Rock-Fotografen Tony Mott gezeigt, der mit vielen auch uns bekannten Künstlern zusammengearbeitet hat. Vor allem die Fotografien von Live-Auftritten der Musiker waren sehenswert. Und so fanden sich unter den Künstlern viele australische wie Kylie Minogue, Midnight Oil oder Michael Hutchence, aber auch Bilder von Björk, Run DMC und dem “Thin White Duke” David Bowie. Eine klitzekleine Entschädigung dafür, dass die David Bowie-Ausstellung in Melbourne kurz vor unserer Ankunft beendet wurde.
Danach gingen wir durch den “Domain”-Park, wo heute der People’s Climate March stattfand: verschiedene Umweltgruppen hatten sich zusammengefunden, um farbenfroh für besseren Klimaschutz und weniger Umweltverschmutzung zu demonstrieren:
Unser nächstes Ziel war die Art Gallery of New South Wales.
Das Museum zeigt bis Mitte Februar unter dem Titel “The Greats” eine Sonderausstellung von Meisterwerken der Nationalgalerien von Schottland: ausgestellt sind Gemälde und Zeichnungen von Mitte des 16. Jahrhunderts bis Anfang des 20. Jahrhunderts; unter den Künstlern sind so bedeutende Namen wie Botticelli, Tizian, Rembrandt, Vermeer, Monet und Gauguin. Die Schotten haben ihre Galerien aktuell wegen Renovierung geschlossen und verleihen ihre Meisterwerke in der Zeit weltweit an andere Museen. Der Eintritt ist vergleichbar mit ähnlichen Ausstellungen in Deutschland, umgerechnet 15 Euro: man kann entweder mit kostenlosem Audio-Guide alleine durch die Ausstellung gehen oder an einer der kostenlosen einstündigen Führungen teilnehmen.
Wir hatten uns für die Führung um 14 Uhr entschieden und freuten uns, dass wir die Dame, die uns die wichtigsten Gemälde erklärte, sehr gut verstehen konnten; die Erklärung dafür gab sie uns kurze Zeit später, als sie nebenbei erwähnte, dass sie ihre Jugendzeit in England verbracht hatte. Die englische Aussprache scheint uns also besser zu liegen als der australische Dialekt.
Anschließend ging es durch einen Teil des “Hyde Parks”, der ebenso wie der gleichnamige Park in London einen “Speakers Corner” hat, in dem sich jeder, der sich berufen fühlt, hinstellen und seine Meinung kundtun kann.
In der St.Mary’s Cathedral war leider gerade Messe, sodass wir zu einem späteren Zeitpunkt wieder vorbeischauen müssen. Aber davor gab es auch noch ein schönes Fotomotiv.
Und jetzt gilt es Daumen drücken, dass der Wettergott morgen ein Einsehen hat und wir für 12,50 AUD mehr als ursprünglich geplant zur Bootstour aufbrechen können.
Lady Agnew ist ja der Hammer, was für ein schönes Bild.
Das Cure-Foto von hinten ist aber auch cool.
Wetter-Apps haben uns auch schon so manche Fehlplanung beschert.
Da kann man noch was von den Kindern lernen: Die achten nie aufs Wetter und machen worauf sie Lust haben….
Oh my god, da habe ich doch glatt das Bild von Robert Smith mit Keith Richards verwechselt. Danke für den Hinweis. Das kommt davon, wenn ich den Beitrag freigebe, ohne dass Alex die finale Qualitätssicherung gemacht hat :-).