Vom gestrigen Tag gibt es nicht allzu viel zu berichten, die Highlights beschränkten sich auf Buch lesen, im Pool schwimmen und abends in der Pizzeria Mamma des Nachbarorts eine gute Holzofenpizza zu essen.


Auf dem Nachhauseweg setzte dann das lange angekündigte Gewitter ein, das in den kommenden Tagen für einen Wetterumschwung sorgen wird: Mitte der Woche soll es kühler werden, damit steht der Tausch von Shorts und T-Shirt gegen lange Jeans und Pullover an.
Heute ging es bis zum späten Nachmittag mit dem gleichen Programm wie am Vortag weiter. Einzige Ausnahme war der Besuch eines Grashüpfers, der sich auch durch aufdringliches Fotografieren nicht aus der Ruhe bringen ließ.

Gegen 16 Uhr machten wir uns auf den Weg nach Rovinj, laut Reiseführer eine der schönsten und beliebtesten Städte in Istrien. Dies spürten wir auch beim Parken: Als wir das Auto am nördlichen Stadtrand abgestellt (und nicht so genau auf die Preistafel geschaut) hatten, gingen wir von einem Tagesticket in Höhe von 3,50 € aus – leider war der angegebene Betrag der Preis pro Stunde und so zahlten wir später 17,50 EUR für viereinhalb Stunden.
Die auf einer Halbinsel liegende Altstadt von Rovinj wird gekrönt von Santa Eufemia, einer der Heiligen Euphemia geweihten Barockkirche. Den 60m hohen Kirchturm schmückt eine Kupferstatue der Heiligen, die sich wie eine Wetterfahne im Wind dreht.
Die Altstadt lässt sich leicht auf gepflasterten und schmalen Gassen umrunden, nur zur Kirche muss man einmal den Hügel hinauf. Dort erwartet den Besucher die auf dem Fundament von Vorgängerbauten Anfang des 18. Jahrhunderts errichtete Kirche, deren Frontpartie erst im Jahr 1883 im Stil des venezianischen Barocks neu gestaltet wurde.
Im Innern fällt der Blick auf den Hauptaltar mit dem Drachentöter Hl. Georg im Zentrum. Auf der rechten Seite steht die Figur der Hl. Euphemia, mit Mühlrad und der Stadt Rovinj in den Händen. Die Heilige wurde im 3. Jahrhundert gefoltert (daher die Darstellung mit Mühlrad), da sie während der Christenverfolgungen im Römischen Reich ihrem christlichen Glauben nicht entsagen wollte. Schließlich wurde sie Löwen vorgeworfen, die sie aber nicht auffraßen – erst der Henker konnte sie in der Löwengrube erdolchen.
Hinter dem Altar ist der ehemals in Byzanz stehende Sarkophag zu sehen, in dem die sterblichen Überreste der Hl. Euphemia ruhen.

Von der Kirche schlenderten wir den Hügel Richtung Hafen entlang der Straße La Grisia hinab, vorbei an unzähligen Souvenirläden und Kunstgalerien, die mal mehr und mal weniger vom kunsthandwerklichen Geschick des Betreibers zeugten.
Wir gingen zum zentralen Marsala Tita Platz, auf dem ein venezianischer Turm von der Herrschaft Venedigs über große Teile Istriens zeugt, die erst 1797 mit dem Fall Venedigs endete und in dessen Folge Istrien unter die Kontrolle der Habsburger Monarchie gelangte.
Wir umrundeten einmal das Hafenbecken, wo Boote auf den Wellen schaukelten und an dessen Ufer Restaurants auf hungrige Touristen warteten. Im Restaurant Maestral mit Blick auf die Altstadt von Rovinj ließen wir uns nieder. Aufwendiges Übersetzten der Speisekarte konnten wir uns schenken, es gab eine deutsche Ausgabe und auch die Bestellung unserer Nudeln bzw. des Caesar Salads konnten wir in Deutsch aufgeben.
Auf dem Weg zurück konnten auch wir den Verlockungen einer der vielen Eisdielen (genauer gesagt der “aROMA Gelato Experience Boutique Rovinj” mit handwerklich hergestelltem Eis aus natürlichen Zutaten) nicht widerstehen, schauten dem Treiben rund um das Hafenbecken zu und lauschten den – mal mehr, mal weniger talentierten – Straßenmusikern. Bevor wir uns eine Bar für ein letztes Getränk suchten, wartete ein wunderschöner Sonnenuntergang auf uns – und nicht nur auf uns. Ein Spektakel, das bei wolkenfreiem Himmel jeden Abend stattfindet, jedoch nichts von seiner Faszination verloren hat, was man an der Vielzahl der Touristen sehen konnte, die wie wir auf die im Meer versinkende Sonne schauten.
In Vorbereitung auf unseren Urlaub hatten wir einen Reisebericht gesehen, in dem die Valentino Cocktail & Champagne Bar mit Sitzplätzen auf den Felsen direkt am Meeresufer vorgestellt wurde. Wie der Name vermuten lässt, gibt es dort ausschließlich Cocktails und Champagner. Wir gönnten uns einen guten wenn auch recht teuren Cocktail, wobei ein Teil des Preises sich bestimmt durch den wunderschönen Platz am Meer begründet.
Zum Glück hatten wir anschließend noch genügend Geld übrig, die unerwartet hohe Parkgebühr zu zahlen, um den Parkplatz zu verlassen und unseren Heimweg anzutreten.













