Ziel unseres diesjährigen Osterausflugs war Berlin. Nachdem Jochen letztes Jahr den Flixtrain zur Abholung seines neuen Gebrauchtwagens in Halle (Saale) erstmalig genutzt hatte, sprach nichts dagegen, dieses Mal bis zur Endhaltestelle Berlin durchzufahren. Im Gegensatz zum Spätsommer, wo eine Klimaanlage angebracht gewesen wäre (die von Flixtrain genutzten alten Waggons der Deutschen Bahn wurden lediglich von außen und innen aufgepeppt und besitzen solchen Luxus nicht), hätten wir heute liebend gerne die wohlige Wärme einer Heizung genossen – doch diese funktionierte leider nicht. Ganz so dramatisch war das nicht, blieb die Jacke halt einfach während der Fahrt an.
Zumindest kamen wir auf die Minute pünktlich in Berlin an.

Das Zimmer im Motel One am Alexanderplatz war am frühen Nachmittag bereits bezugsfertig, und so ging es kurze Zeit später – ein kleiner Zwischenstopp in der Bar des Hotels für einen Espresso musste sein – zu einer ersten Erkundung der Stadt in Richtung Museumsinsel.
Der Berliner Fernsehturm in der Nähe des Alexanderplatz wird uns die nächsten Tage Orientierung geben, den Rückweg zum Hotel zu finden. Vorbei am Roten Rathaus, dem neu gebauten und in altes Gewand gehüllten Humboldt Forum sowie mit kurzem Stopp vor dem Berliner Dom erreichten wir die Alte Nationalgalerie auf der Museumsinsel.



Ausgestellt auf drei Etagen findet sich Kunst des 19. Jahrhunderts. Kunst, die dem Realismus zugerechnet wird, lässt sich im ersten Stock entdecken, Werke von Künstlern der Romantik und Impressionismus im zweiten Stock und Gemälde aus der Zeit Goethes und der Romantik im obersten Geschoss. An Karfreitag war das Museum ordentlich besucht, vor der Kasse und an der Garderobe bildeten sich lange Schlangen – im Haus verliefen sich die Besucher zum Glück. Hier eine kleine Auswahl an Kunstwerken, die unseren Geschmack trafen.


Auf dem Weg zurück zum Alexanderplatz schauten wir uns die Innenhöfe des Humboldt Forums an: An gleicher Stelle stand bis zum 2. Weltkrieg das Berliner Schloss – ein Symbol preußischer und deutscher Herrschaft. Nachdem die im Krieg zerstörten Überreste abgetragen worden waren, baute man hier unter DDR-Herrschaft den markanten Palast der Republik, der mit der Wiedervereinigung ausgedient hatte und abgerissen wurde. An dieser Stelle wurde das Humboldt Forum nach sechsjähriger Bauzeit von 2014 bis 2020 am 17. September 2022 eröffnet. Hier finden sich verschiedene Institutionen aus Kultur und Wissenschaft unter einem Dach, unter anderem das Museum für Asiatische Kunst, das Ethnologische Museum, die Berlin Ausstellung und das Humboldt-Labor der Humboldt-Universität zu Berlin.
Auf der Suche nach einem italienischen Restaurant für das Abendessen ließ sich Jochen im Vorfeld von Fotos und Bewertungen in google leiten, was nicht immer zum gewünschten Ergebnis führt, wie wir heute feststellen mussten. Das “Eat•Aly Inn” entpuppte sich als größerer Imbiss und wird zusammen mit einem Burger-Restaurant (Burger Inn), einem Döner-Imbiss (Döner Inn) und einer Currywurstbude (Curry Inn) betrieben. Aber wir saßen gut, wurden sehr freundlich bedient und die Pizza war akzeptabel.
Der Preis des Espressos bewegte sich mit 2,90 EUR nahe an 3 EUR, einem – wie wir später feststellen sollten – in Berlin mittlerweile durchaus üblichen Preisniveau.



Damit ging unser erster Tag in Berlin schon zu Ende. Morgen werden sich die Aktivitäten aufgrund des angekündigten wechselhaften Wetters überwiegend im Innern abspielen, bevor der für Ostersonntag angekündigte Sonnenschein uns ins Freie locken wird.









