Rovinjsko Selo 21.09. – Einfach mal nichts tun

In den letzten zweieinhalb Tagen unseres Aufenthalts in Istrien genossen wir die Vorzüge unserer Unterkunft. Am ersten Tag machten wir uns lediglich am späten Nachmittag auf den Weg, um eine Runde im Parkwald Zlatni rt südlich von Rovinj zu drehen, mit immer wieder schönen Blicken hinüber auf die Altstadt. Am Ende kürzten wir die Strecke, die Jochen bereits letzte Woche alleine entlang spaziert war, wegen des einsetzenden Regens ab und fuhren zum Abendessen in den kleinen Badeort Fažana.

Irgendwann wird der Blick in Richtung der Kathedrale der Hl. Euphemia sicher mal langweilig – so weit sind wir aber noch lange nicht

Hier legen tagsüber Boote zu den Inseln des Nationalparks Brijuni ab. Insgesamt gehören zum Nationalpark 14 Inseln, die teilweise in staatlichem oder privaten Besitz sind. Die größte der Inseln, Veliki Brijun, verfügt über Hotelanlagen und einen für Besucher geöffneten Safaripark. Auf Brioni hatte der ehemalige jugoslawische Staats- und Parteichef Tito seine Sommerresidenz, wo er Gäste aus Politik und Film, unter anderem Willy Brandt, Sophia Loren oder Liz Taylor, empfing. Als Gastgeschenk wurden oft wilde Tiere mitgebracht, die sich Tito als Privatzoo hielt. Die Fleischfresser wurden mittlerweile jedoch in den Zoo nach Zagreb verfrachtet, so dass heute nur noch ein indischer Elefant, Lamas und Zebras zu beobachten sind.

Am Hafen der Stadt fand am Wochenende das Vladimir Film Festival statt, das viele junge Menschen angelockt hat. Für den Besuch des Filmfests waren wir ungeeignet, da nicht der kroatischen Sprache mächtig, anstelle dessen suchten wir einen Platz in der Konoba Vasianum auf.

Besser sich mit Regenschirmen bewaffnen bevor der Film startet

Jochens in Pilzsoße ertränktes istrisches Schnitzel (Hähnchenschnitzel mit istrischem Rohschinken gefüllt) war sicher ein Entgegenkommen an die vielen deutschen und österreichischen Urlauber. Alex’ Gnocchi mit Thunfischstücken brachten Alex aufgrund der Würzung ordentlich ins Schwitzen.

Nach dem Abendessen setzte leichter, aber stetiger Regen ein, so dass wir zurück nach Rovinjsko Selo fuhren – sogar ohne das ansonsten obligatorische Eis zu kosten.

Den nächsten deutlich sonnigeren, aber immer noch sehr windigen Tag verbrachten wir ebenfalls zum Großteil mit Lesen am Pool, bevor wir abends zum letzten Mal nach Rovinj aufbrachen: Das Restaurant La Boca mit schönem Blick auf die Altstadt Rovinjs hatte uns unsere Gastgeberin bereits bei der Ankunft empfohlen. Wir waren überrascht, um uns herum unter den Gästen fast ausschließlich kroatische Stimmen zu hören, das war eine Ausnahme gegenüber den letzten 14 Tagen, in denen ganz oft Deutsch dominierte. Wir ließen es uns schmecken und machten uns danach auf zu einem letzten Altstadtbummel durch Rovinj, die Nachspeise in Form von einer Kugel Eis gab es ausnahmsweise in einer weiteren Empfehlung, dem Ombra – Laboratorio Del Gelato – verfügbar waren noch “Limone di Sorrento” und “Pistazie”, am 21.09. schließt die Eisdiele für dieses Jahr.

Im Restaurant Puntulina werden Meeresfrüchte auf Terrassen oder Felsen am Meer serviert

Damit war auch schon der letzte Tag unseres Aufenthalts gekommen. Wären wir mit dem eigenen Auto in Kroatien gewesen, hätten wir unseren Aufenthalt verlängern können: Unsere Gastgeber luden uns ein, ganz ohne Mehrpreis ein oder zwei Tage länger im Haus zu verbringen. Wir hingegen waren schon froh, den sonnigen Tag noch bis 16 Uhr im Haus genießen zu können, unser Abflug aus Pula war erst für halb sieben terminiert.

So versuchten wir möglichst viel vom istrischen Spätsommer aufzusaugen, bevor es dann Abschied nehmen hieß: zunächst in Rovinjsko Selo von unserer Unterkunft, dann in Pula von unserem Mietwagen und anschließend von Istrien. Der Rückflug bescherte uns einen wunderschönen letzten Blick auf Pula mit dem römischen Amphitheater und einen nur fast so schönen Blick auf den Rhein beim Anflug auf den Frankfurter Flughafen.

Auf Wiedersehen Istrien
Willkommen in der Heimat

Damit enden 14 Tage Urlaub in Istrien: Die wechselvolle Geschichte der Halbinsel mit unterschiedlichen Herrschern hat ihr Bauwerke und Kultur aus verschiedenen Epochen beschert, was den Besuch interessant macht. Die felsige Küste mit glasklarem Wasser und den dicht auf Halbinseln vor der Küste zusammengedrängten Städtchen wie Rovinj, Pula oder Poreč entfalten einen besonderen und wunderschönen Reiz. Zusammen mit unserer wundervollen Unterkunft war es ein schöner Urlaub.

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