Von Locarno am Nordufer im schweizer Teil des Lago Maggiore reisten wir heute zu unserer zweiten Unterkunft in Baveno am Südufer in Italien. Das Aktivitätspensum der letzten Tage werden wir sicher stark zurück fahren, die Temperaturen liegen um die 30 Grad und es ist recht schwül. Unsere Ferienwohnung liegt etwas oberhalb des Sees – der Name The View deutet darauf hin, dass wir eine schönen Ausblick haben sollten und die Zeit auf dem großen Balkon zum Relaxen nutzen können.
Auf dem Weg nach Süden bietet Ronco sopra Ascona, dessen Dorfzentrum 160m über dem See liegt, einen schönen Ausblick. Lediglich die hohe Luftfeuchtigkeit und der damit verbundenen Dunst, der uns voraussichtlich auch in den kommenden Tagen erhalten bleiben wird, verringerte ein wenig den Durchblick. Der Idylle wurde lediglich durch einige permanent herumfliegende Hubschrauber gestört, die im steilen Gelände Totholz entsorgten oder Material für Baustellen herbeischafften.

Da wir in Baveno frühestens um 15 Uhr in unsere Ferienwohnung einchecken durften, nutzten wir die Zeit für ein Mittagessen. Wir entschieden uns für indische Küche, 10 Tage lang nur italienische Pizza oder Pasta sind auf Dauer etwas eintönig. Das Essen in Verbania im Kashmir Indian Restaurant war gut, die Aussicht auf eine Baustelle vor der Terrasse allerdings weniger – zum Glück hielten die Bauarbeiter den Beginn ihrer Mittagspause um 12 Uhr pünktlich ein. Wofür man allerdings drei Köche für zwei Gäste benötigt, war uns nicht klar, aber letztendlich auch egal.



“Hauptsach’ gudd gess”

Auf der Weiterfahrt nach Süden machten wir einen Abstecher zum Lago di Mergozzo. Freunde hatten uns gebeten, dort eine Besorgung im Hotel Casa della Capra zu tätigen: Auf ihrer letzten Spanienreise wurde der geliebte Jutebeutel, ein Mitbringsel aus besagtem Hotel am Lago di Mergozzo, gestohlen. Wir wollten also unser Bestes geben und Ersatz beschaffen, leider war das Tor des Hotels jedoch geschlossen und niemand ließ uns herein.
Nach mehrmaligem Klingeln, wir wollten gerade aufgeben und zurück zum Parkplatz gehen, öffnete sich das Tor und eine Mitarbeiterin begrüßte uns. Wir schilderte ihr unser Anliegen, und nach kurzem Zögern ließ sie uns herein – bat uns sogar einen Espresso an, den wir dankend ablehnten – und verkaufte uns die gewünschte Tasche aus dem Shop an der Rezeption. Juhu!

Nach dem erfolgreichen Abschluss des Auftrags hatten wir uns eine kleine Erfrischung in der Birreria Freelance an der Piazza Cavour von Mergozzo verdient: bei einem Drink beobachteten wir das Segelabenteuer einer Frau mit vier Kindern auf ihrem Mini-Katamaran. Anschließend fuhren wir die wenigen Kilometer weiter nach Baveno – erst zum Supermarkt, um für die kommenden Tage versorgt zu sein, und anschließend zur Unterkunft.
Für den Zugang zum Haus und zur Ferienwohnung “Sun” hatten wir vorab umfangreiche Instruktionen erhalten, wobei wir uns an ein Exit-Spiel erinnert fühlten: Das Öffnen des Tors zum Parkplatz erfolgte via Telefonanruf, der Zugang zum Haus mit Zahlenkombination. Mit einem weiteren Code konnten wir im Waschraum das Kästchen mit dem Schlüssel zur Wohnung öffnen und schon standen wir im Appartment. Hier werden wir es eine Woche sehr gut aushalten, gegen die angekündigte Hitzewelle mit über 30 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit wird die Klimaanlage unser bester Freund sein, und wenn sich die anderen Gäste lautstärketechnisch zurückhalten, kann es eine schöne und entspannte Woche werden.




