Baveno 12.06. – Spazieren auf einem alten Saumpfad und abendlicher Besuch von Stresa

Nach dem gestrigen Tag des Lesens und Blogschreibens auf dem Balkon stand für Jochen heute sehr früh am Morgen ein kleines Sportprogramm auf dem Plan – eine Wanderung entlang des Kastanienwegs von Stresa nach Belgirate.

Der frühe Vogel – sieht den Sonnenaufgang über dem Lago Maggiore

Einen kostenlosen Parkplatz außerhalb von Stresa zu finden war zu dieser Uhrzeit unkompliziert, und so konnte die Wanderung mit Start in der Altstadt starten, wo sich Geschäfte, Cafés und Restaurants auf Besucher für den heutigen Tag einrichteten. 

Der  Spazierweg führte über einen alten, schmalen Saumweg, auf dem früher Waren mit Lastentieren zwischen den Orten oberhalb des Lago Maggiore transportiert wurden. Den Hang hinauf ansteigend passierte der Weg die letzten Wohnhäuser von Stresa, wobei zu vermuten war, dass auf den großzügigen Anwesen mit Blick auf den See, vor neugierigen Blicken geschützt durch Hecken und Zäune, eher kleine Paläste als normale Wohnhäuser stehen. 

Definitiv keine Luxusherberge

Von 205m ü.M. in Stresa bis hinauf auf eine Höhe von 485m ü.M. am höchsten Punkt der Tour floss trotz der noch angenehmen Temperaturen der Schweiß, und zum Glück führte der Weg überwiegend durch schattige Wälder.
Auch in den entlegensten Stellen findet sich in Italien eine kleine Kirche oder Kapelle. Ein wenig oberhalb des Wanderwegs stand die Chiesa di San Paolo, ein kleines unscheinbaren Gotteshaus mit Fresken.

Sieht von außen nicht gerade nach einer Kirche aus…
… im Innern dagegen schon
Und weiter geht es auf dem alten Saumweg nach Belgirate

Die Möglichkeit, auf den See zu schauen, war eher rar, erst kurz vor dem Weg hinab nach Belgirate bot sich die Gelegenheit. An einigen Grundstücken und Rohbauten waren Bauarbeiten im Gange, der Bedarf an Urlaubsdomizilen mit Seeblick scheint immer noch groß zu sein.

Die Hecke muss noch wachsen, um neugierige Blicke abzuweisen
Durch die Straßen von Belgirate weht, wie auch schon an anderen Stellen am Lago Maggiore, der Duft von Jasminhecken

In Belgirate angekommen lohnte ein kurzer Blick in die Chiesa vecchia di Santa Maria etwas oberhalb der Stadt – wegen der kühlen Temperatur im Innern, aber auch aufgrund der reichen Verzierung.

Chiesa vecchia di Santa Maria in Belgirate

Nach einem Espresso in einem Café für 1,30 EUR – alleine wegen des günstigen und hervorragenden Espressos lohnt ein Italienurlaub – war der Bootsanleger in Belgirate das letzte Ziel der Wanderung.

Blick auf Belgirate vom Bootsanleger aus

Nach 30 Minuten und kurzem Zwischenstopp auf der gegenüberliegenden Seeseite am Wallfahrtskloster Santa Caterina del Sasso erreichte das Ausflugsboot pünktlich Stresa.

Anfahrt auf Santa Caterina del Sasso
Santa Caterina scheint am Felsen zu kleben – die Kirche ist der hl. Katharina von Alexandrien geweiht, “del sasso” bedeutet, dass das Gebäude auf einem Felsen steht
Reger Schiffsverkehr rund um die Borromäischen Inseln
Wieder an Land in Stresa nach der Fahrt mit der Canoscio
Stresa scheint ein Shoppingparadies für Schuhliebhaber zu sein

Zum Abendessen stand wieder Stresa auf dem Programm: Die Taverna del Pappagallo servierte uns eine gute Pizza sowie ebenso gute selbstgemachte Bandnudeln mit Bolognese (auch wenn für Italien typisch die Portion eher einer Vorspeise entsprach) – waren wir doch froh, ohne vorherige Reservierung überhaupt noch einen Platz bekommen zu haben. Gäste ohne Reservierung nach uns wurden abgewiesen und auf nach 20 Uhr vertröstet.

Einem kurzen Bummel durch die Altstadt folgte ein Spaziergang entlang der Uferpromenade mit Blick auf die mondänen Hotelpaläste, die Stresa zu einem Ort der Schönen und Reichen haben werden lassen.

Regina Palace in Stresa – aber einen so schönen Balkon wie wir haben sie nicht
Seeufer mit einer der Schönen

Für das letzte Getränk des Abends wählten wir die Sky Bar des Hotels La Palma mit herrlichem Blick über den See und die Borromäischen Inseln – auch wenn wir als Nicht-Hotelgäste mit der dritten Reihe vorlieb nehmen mussten. Hier oben hatten sich die Schönen und Reichen versammelt, oder die, die es gerne wären. Wir ließen uns unseren Cocktail für 18 EUR schmecken, beobachteten von unseren billigen Plätzen das Geschehen und genossen die langsam angenehmer werdenden Temperaturen bei einsetzenden Dunkelheit, wobei das Thermometer des Autos auf der Rückfahrt immer noch 27 Grad anzeigte.

Skybar im Hotel La Palma in Stresa
Grey Mule (eine Abwandlung des Moscow Mule) und ein Bellini – Salute!
We love… die Skybar im Hotel La Palma
Ein schöner Platz, um den Abend zu verbringen
Mit Beleuchtung sind die Hotels in Stresa vielleicht noch sehenswerter als am Tag

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