Moneglia (19.09.) – Ein entspannter Tag mit Ausflug nach Chiavari

Vom gestrigen Tag gibt es nicht allzu viel zu berichten. Wir sind mit unserer Reiselektüre ein gutes Stück vorangekommen und haben ansonsten den Tag ganz entspannt im wohltuenden Schatten des Sonnenschirms und des Olivenbaums auf unserer Terrasse verbracht.

Die Aussicht von unseren Liegen, wenn der Blick nach oben schweift
Insekten bedienten sich fleißig bei den schön blühenden Wandelröschen
Die Eidechsen fühlen sich genauso wohl auf der Terrasse wie wir

Um noch fehlende Zutaten für das Abendessen zu besorgen fuhr Jochen hinunter nach Moneglia. Als Belohnung für das erfolgreiche Abhaken der Einkaufsliste gönnte er sich – zu Recht – ein Eis in der Gelateria Bounty und schaute sich ein bisschen in dem Städtchen um. Wie in anderen Städten entlang der ligurischen Küste trennt ein Bahndamm den Strand von der Stadt. Allerdings wurde die Bahnstrecke samt Bahnhof in den hinteren Teil der Stadt verlagert, so dass der zu einer Autostraße umgebaute Bahndamm heute zum Flanieren, als Parkplatz oder Zufahrt zu den Tunneln in beide Richtung der Küste dient, wären diese nicht aufgrund von Renovierungsarbeiten geschlossen.

Auch so kann man seinen liebsten Vierbeiner mitnehmen
Am Strand von Moneglia herrscht noch Betrieb

Bevor wir am späten Nachmittag zu einem kleinen Ausflug nach Chiavari aufbrachen, gestaltete sich unser Programm analog dem Vortag: lesen, entspannen, schreiben. Chiavari liegt an einer weitläufigen Bucht, die er sich mit dem Nachbarort Lavagna teilt, die beiden Städte trennt nur der Fluss Entella. Im Reiseführer wurde die mittelalterliche Altstadt als lebendiges Zentrum mit vielen Einkaufsmöglichkeiten und einladenden Cafés beschrieben – ein willkommener Kontrast zu der ansonsten im Gegensatz zu den Touristenmagneten Portofino und Cinque Terre nicht sonderlich spektakulären Stadt. Davon wollten wir uns selbst überzeugen.

Wir parkten in der Nähe des Bahnhofs und spazierten zur Piazza Nostra Signore dell’Orto. Im Vergleich zur Pfarrkirche Santa Maria di Nazareth in Sestri Levante wollte man bei der Gestaltung des klassizistischen Portals der Kathedrale hier offenbar noch eine Schippe drauflegen: Gegenüber dem Denkmal für Vittorio Emanuele II. erheben sich sechs monumentale Säulen und bilden eine pompöse Vorhalle zur Basilika. Wie schon in Sestri Levante bildet auch hier das strenge Portal einen Kontrast zur opulenten barocken Ausstattung im Inneren.

Respekt – das Portal der Basilika ist nicht zu übersehen
Nicht weniger prachtvoll zeigt sich das Innere der Kathedrale

Von der Basilika waren es nur noch wenige Schritte bis zum imposanten Justizpalast, dessen Ursprünge auf eine genuesische Zitadelle aus dem Jahr 1404 zurückgehen. Von der einstigen Festungsanlage ist heute nur noch der markante Turm erhalten, an den Ende des 19. Jahrhunderts ein eleganter neogotischer Palast angebaut wurde.

Sieht alt aus, ist es aber gar nicht

An der gegenüberliegenden Platzseite verläuft die Via Martiri della Liberazione, eine charmante Altstadtgasse, die zum entspannten Bummeln und Einkaufen einlädt. Unter den charakteristischen Arkaden beiderseits der Straße lässt sich auch bei schlechtem Wetter trockenen Fußes shoppen und das schon seit Jahrhunderten.

An einem Freitag Nachmittag sind viele Menschen in der Stadt unterwegs
Anlaufstelle für Brot – und natürlich Focaccia
Altstadtbummel – bei heißen Temperaturen angenehm kühl und bei Regen vor Nässe geschützt

Die Geschäfte bieten eine bunte Mischung: Mode, Kaffee, Dekoartikel und zwischendrin lädt immer wieder ein gemütliches Café zum Verweilen ein. Am Ende der Gasse erreicht man einen prächtigen Palast: Im Palazzo Rocca aus dem 17. Jahrhundert sind die städtische Gemäldegalerie und ein archäologisches Museum untergebracht. Dahinter erstreckt sich ein liebevoll angelegter botanischer Garten.

Chiavari wirbt mit der Einmaligkeit seiner Arkadengänge: “Chiavari – citta dei portici”
Für Autos gibt es keine Parkplätze, sehr wohl aber für Roller
Platz im Herzen der Altstadt von Chiavari

Am Ende unseres Rundgangs ließen wir uns auf dem Platz vor dem Justizpalast in einem Café nieder. Es war zweifellos der beste Platz in der ganzen Altstadt – aber die Preise waren im Vergleich zu anderen Cafés nicht wesentlich höher, dafür war der Inhalt jedoch geringer: In der Schweppes Lemon waren lediglich 18 cl enthalten und in der Coca-Cola 20 cl. Kreativ muss man sein.

Abendessen gab es heute wieder zu Hause. Wir konzentrierten uns dabei auf Gerichte mit wenigen Zutaten und einfacher Zubereitung: Nach Kartoffeln mit Quark und Gurkensalat gestern gab es heute italienischen Salat.

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