Haruru, Bay of Islands (Neuseeland) 07.12. – Könntest Du schwimmen wie Delphine es tun?

Die Überschrift liefert heute Meister Bowie höchstpersönlich – diese Textzeile stammt aus “Helden/Heroes“, aber das wisst ihr ja alle.

Eine Bootsfahrt durch die “Bay of Islands” ist natürlich schöner, wenn die Sonne scheint. Herauszufinden, ob dies eher heute oder morgen der Fall sein würde, war allerdings nicht so einfach. Nach gestriger Befragung aller möglichen Wetter-Apps – auch unser Gastgeber schaute in seine favorisierte Glaskugel – waren wir so schlau wie zuvor. Also abwarten, morgens zum Himmel schauen und dann spontan entscheiden. Der Blick aus dem Fenster heute Morgen zeigte um 7:30 Uhr bedeckten Himmel; die Wetteraussichten sagten “Sonne und Wolken im Mix mit leichten Schauer zwischendurch” voraus. Tatsächlich sahen wir die Sonne maximal eine halbe Stunde lang und zwischenzeitlich wurden wir auch ordentlich nass – soweit zum negativen Teil. Wir wurden aber auch ordentlich belohnt. Doch dazu später, man muss den Leser ja neugierig machen :-).

Start unseres ganztägigen “Cream Trips” war um 9:30 Uhr am Hafen von Paihia. Mit uns an Bord  waren ungefähr 70 andere Touristen. Unser weiblicher Kapitän Tammy hatte drei Assistenten, die für die Organisation und das leibliche Wohl zuständig waren. Die siebenstündige Tour folgte der 1927 ins Leben gerufenen Route zur Versorgung der Bewohner einzelner Inseln mit dem Notwendigsten sowie dem Einsammeln der Milch von den Bauernhöfen der Inseln.

Zunächst ging es in Richtung “Black Rocks”, Überreste vulkanischer Aktivität. Ein Crewmitglied mit Maori-Wurzeln ging sogar über Bord, um an den Felsen (k)lebende Muscheln einzusammeln und anschließend den Teilnehmern der Tour anzubieten. Bei einer Wassertemperatur unter 20 Grad eine ordentliche Erfrischung. Für uns waren die frischen gefangenen Leckerbissen nichts.

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Muschelsucher an den Black Rocks
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Lecker, oder nicht?

Weiter ging es auf der Tour mit der Suche nach Delphinen: schließlich hatten viele der Gäste zusätzlich 15 NZD investiert, um mit den Meeressäugern schwimmen zu dürfen. Tatsächlich tummelten sich kurze Zeit später eine grosse Schule – eine Gruppe mehrerer Tiere – von Delphinen zwischen den Ausflugsbooten vor der Küste. Was für ein herrlicher Anblick! Schwimmen mit den Delphinen durfte man hier allerdings nicht, da auch Jungtiere in der Gruppe waren.

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Familie Delphin

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Danach steuerte Tammy in Richtung “Hole in the Rock”, einem riesigen Loch im Felsen. Das Loch ist so groß, dass sogar ein Ausflugsboot hindurch passt. Da der Wellengang heute niedrig war, konnten wir eine Durchfahrt miterleben.

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Ein Loch ist im Felsen
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Passt unser Boot da wirklich durch?

Rings um den Felsen tummelten sich unzählige hungrige Möwen, die es auf die Fischschwärme abgesehen hatten.

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Möwen en masse

Auch unser Muschelsucher warf die Angel aus: nach 20 Sekunden hatte er einen Fisch gefangen, und das sogar dreimal hintereinander.

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Ein Versuch, ein Fang

Im Wasser entdeckten wir auch einen Zwergpinguin, der auf der Suche nach einem Mittagessen aus Meeresfrüchten war.

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Hungriger Pinguin

Auf Urupukapuka machten wir eine einstündige Pause und wanderten zu einem Aussichtspunkt mit schönem Blick auf die Bucht – zum ersten Mal von der Sonne begleitet.

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Regen hat kurze Pause …. wir auch

Das schlechte Wetter sammelte jedoch lediglich seine Kräfte, um mit ordentlichem Regen zurückzuschlagen. Beim sogenannten “Boom Netting” öffnete der Wettergott alle Schleusen: die vierzehn meist jüngeren Teilnehmer sprangen in ein Netz, das neben dem Boot ins Wasser gelassen wurde.

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Im Netz gefangen

Tammy gab erst Vollgas und vollzog kurz darauf wieder eine Vollbremsung – beides im permanenten Wechsel. Die Jungs und Mädels im Netz hatten ihren Spaß, leider wurden die Zuschauer an Bord auch nass, und zwar von oben.

Auf der Rückfahrt nach Paihia begegneten wir dann noch einmal einer Gruppe Delphine. Genauso gebannt wie zwei Stunden zuvor beobachteten wir sie im Wasser.

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Uiiiii

Da sich das Wetter zum Ende der Tour deutlich gebessert hatte, stiegen wir statt in Pahia auf der gegenüberliegenden Seite der Bucht in Russell aus. Wir besuchten die “Christ Church“, auf deren Friedhof die erste weiße in Neuseeland geborene Frau begraben liegt und liefen weiter zum Aussichtspunkt “Flagstaff Hill“, wo wir unserem ersten “Tui” hörten und sahen.

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Christ Church, nicht zu verwechseln mit Christchurch
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Blick vom Flagstaff Hill
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Der erste Tui

Danach ging es wieder zurück zum Bootsanleger, wo wir um 18 Uhr die Personenfähre nach Paihia nahmen.

1 Kommentar

  1. Hallo Weltenbummler, ich kenne eure Route durch Neuseeland nicht, aber da ihr ganz oben anfängt hört nicht vorn Milford Sound auf der Südinsel auf, denn dann habt ihr alle Landschaften der Welt gesehen. Ich habe die Tour im Februar 1998 von süd nach nord in einem WoMo gemacht und es war mit Abstand meine tollste Reise. Euer Einstiegsvogel der Tui-zu deutsch Pastorenvogel-war schon gut es werden bestimmt noch viele neue Vogelarten folgen.
    Gruß Erwin und Margit

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