Fox Glacier (Neuseeland) 24.12. – Erst Warten auf Sonne und dann auf’s Christkind

Bei unserer Ankunft gestern hingen die Wolken tief in den Bergen und versperrten den Blick auf schneebedeckte Gipfel und Gletscher. Nachdem sich die Wolken gegen Abend verzogen hatten, waren wir voller Hoffnung auf gute Sicht für heute.

Also Wecker für Viertel vor sieben gestellt, kurz aus dem Fenster geschaut, festgestellt, dass über Nacht neue Wolken über dem Fox Glacier aufgezogen waren, Gardinen zugezogen und noch ein bisschen weitergeschlafen. Nach dem Frühstück blieb uns nichts anderes übrig, als unser Glück in Franz Josef und seinem gleichnamigen Gletscher zu versuchen. Der Ort hielt an Heiligabend eine schöne Bescherung für uns bereit, denn ausgerechnet über dem Gletscher riss die Wolkendecke auf: wir hatten bereits aus der Ferne einen tollen Blick auf das langgestreckte Tal und den im Hintergrund zu sehenden Gletscher.

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Blick ins Tal – irgendwo unter dem blauen Himmel ist bereits die Gletscherzunge zu erkennen

So entschieden wir uns für den “Franz Josef Glacier Walk”, einem 90minütigem Spaziergang zu dem Punkt, an dem man der Gletscherzunge am nächsten ist.

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Der Gletscher rückt näher
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Näher kommt man dem Gletscher ohne Helikopter nicht mehr
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Da hilft nur noch ein ordentliches Zoom-Objektiv

Direkt an bzw. auf den Gletscher kommt man heute nur noch mit dem Helikopter. Wir hatten uns gestern über die Flüge informiert, die uns allerdings zum Einen zu teuer und zum Anderen nicht zwingend notwendig erschienen.

Seinen Namen bekam der Gletscher im Übrigen vom deutschen Forscher Julius von Haarst: dieser erreichte ihn 1862 und benannte ihn nach dem österreichischen Kaiser Franz Josef. Sollten wir auf unserer Reise eine neue Spezies entdecken, werden wir sie “Angela” nennen – egal was es ist. Einige der bisher nicht gesichteten Tiere werden sich jetzt schon in ihre Höhle verkriechen und nicht mehr rauskommen, bis wir endlich wieder weg sind :-).
Für uns ist der Name “Franz Josef” deutlich leichter auszusprechen als der ursprüngliche Name in der Sprache der Maori: “Kā Roimata o Hine Hukatere”, was so viel bedeutet wie “die Tränen von Hine Hukatere”. Wem das noch nicht als Erklärung reicht, hier die Geschichte von Hine Hukatere:
Hine Hukatere war eine abenteuerlustige Maori-Frau, die Bergsteigen über alles liebte. Ihrem Geliebten Tawe machte Klettern nicht so viel Spaß, aber Hines Überzeugungskraft war groß, und so begleitete Tawe sie oft in die Berge. Während eines solchen Abenteuers rutschte Tawe an der Spitze dieses Tales aus und stürzte in den Tod.  Hine vergoss so viele Tränen, dass diese das Tal überfluteten. Sie wurden von den Göttern zur Erinnerung an ihre Trauer eingefroren.
Auch wenn es eine traurige Geschichte ist, klingt sie deutlich interessanter als die von Herrn Haarst und dem österreichischen Kaiser.

Warum wir so ausführlich von unserem Spaziergang am Franz Josef Gletscher schreiben, liegt auf der Hand: das war die erste und gleichzeitig letzte Aktion für heute – den Besuch des Restaurants um die Ecke für ein Abendessen vernachlässigen wir mal. Die Wolken verdunkelten auf unserem Rückweg wieder den Himmel, es begann leicht zu regnen und wir beschlossen, den Besuch des Fox Glaciers ausfallen zu lassen.

4 Kommentare

  1. Hallo ihr Lieben, auch von der Präther Verwandschaft schöne Weihnachten! Das Christkind hat den Weihnachtsbaum heute Nacht geschmückt der Abstellraum ist immer noch abgeschlossen. Die Spannung steigt… Eine schöne Zeit euch zwei wir denken an Euch! Ganz liebe Grüße auch von Mechthilde, Horst, Arthur und ganz besonders von Paul
    Petra

    1. Vielen Dank für die lieben Weihnachtsgrüße. Natürlich wünschen auch wir Euch Frohe Weihnachten, genießt die Tage. Die Bescherung ist bei uns jetzt schon 12 Stunden vorbei und wir stehen kurz vor dem Frühstück und der Weiterfahrt nach Queenstown, wo wir hoffentlich heute Abend auf der Suche nach einem Restaurant fündig werden, das uns bewirtet. Am 1. Weihnachtsfeiertag hat hier weitgehend alles zu. Wenn nicht gibt es heute Abend kalte Küche :-(.

  2. Hallo Weltenbummler, auch von Erwin und Margit frohe Weihnachten,und nichts schlechtes über Herrn Haarst-der war auch deutscher Vermesser- und dem gelang erstmals einen Weg quer über die Südalpen.
    Erwin pensionierter Vermesser

    1. Auch wir wünschen Euch Frohe Weihnachten. Bezüglich Hr. Haast werden wir uns im Blog ab jetzt natürlich zurückhalten. Sind noch weitere Fettnäpfchen, in die wir treten können, auf unserer Reise zu erwarten? :-)

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