Kailua-Kona (Big Island, Hawaii) 31.01. – Das Ende von Captain James Cook

Wie gestern auch gibt es heute zu Beginn ein kleines Rätsel: auf dem Grundstück parkt zusätzlich zur Stretch-Limousine ein weiterer Wagen unter einer Plastikplane.

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Noch ein eingepackter Wagen

An der Kühlerhaube steht die Plane ungewöhnlich hoch ab – “Emily” könnte darunter verborgen sein – und auf den Radkappen sind zwei große “R” abgebildet. Um welchen Wagen handelt es sich wohl? Irgendwie ein wenig dubios das Ganze, die Villa ist luxuriös, hat einen tollen Blick auf die Küste, es stehen Nobelkarossen auf dem Grundstück, der Besitzer vermietet 80% des Hauses an Gäste und lebt selbst nur in einem Zimmer. Passt nicht so richtig zusammen – aber uns soll es egal sein, wir haben einen tollen Aufenthalt.

Ging es gestern von Kailua-Kona nach Norden, drehten wir heute eine nicht ganz so große Schleife in Richtung Süden. Dabei begegnete uns der Name “James Cook” erneut auf unserer Reise: er war der erste Europäer, der 1778 eine der hawaiianischen Inseln (nämlich Kaua’i) entdeckte. Auf seiner dritten Südseereise kehrte er im Jahr 1779 nach Hawaii zurück und ankerte in der Bucht von Kealakekua auf Big Island.

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Steiniger Strand der Bucht von Kealakekua

Im Verlauf seines Aufenthalts kam es zu Streitigkeiten mit den Eingeborenen, in deren Folge Cook niedergemetzelt wurde. An der Stelle, wo er den Tod fand, wurde ein Denkmal für ihn errichtet.

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Cook Denkmal

Auf der Weiterfahrt Richtung Süden war der nächste Stopp an der “Honaunau Bay”. Hier liegen Geschichte und Gegenwart Hawaiis nah beieinander: die Bucht ist eine der besten Schnorchelplätze auf Big Island, Touristen amüsieren sich am Strand und im Wasser. Direkt daneben befindet sich mit der “City of Refuge” im Nationalpark “Pu’uhonua O Honaunau” eine historische Stätte Hawaiis: hier standen früher die königlichen Hofanlagen. Erhalten sind davon nur noch Mauern aus Lavastein, einige Tempel wurden allerdings originalgetreu rekonstruiert.

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Hale o Keawe – Rekonstruierter Tempel und Mausoleum, in dem die Knochen der 23 höchsten Häuptlinge bestattet waren

Kaum hatten wir auf dem Flyer zum Rundweg durch den Nationalpark gelesen, dass in der Bucht Meeresschildkröten leben, sahen wir auch schon zwei im Wasser bei ihrer nachmittäglichen Mahlzeit. Obwohl die Schildkröten mit dem Kopf nicht weit unter Wasser waren, tauchten sie nur alle vier Minuten auf, um Luft zu holen. Für ein gutes Foto war also wieder mal Geduld notwendig.

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Zwei Sekunden Luft holen und schon kann der nächste Tauchgang starten

Der letzte Halt in Richtung Süden war an der “St. Benedict Roman Catholic Church“: von außen eine Kirche wie viele andere offenbarte der Blick ins Innere, warum die Kirche auch “Painted Church”, also bemalte Kirche genannt wird. Der belgische Priester Jean Berchmans Velghe, der zur Missionierung auf Big Island war, trat seinen Dienst im Jahr 1899 in Honaunau an. Er malte die Innenräume mit biblischen Szenen aus, um den Eingeborenen, die weder Schreiben noch Lesen konnten, die Bibel näher zu bringen.

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Painted Church – von außen weiß bemalt
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Painted Church – von innen mit biblischen Szenen ausgemalt

Da die Tour heute nicht ganz so lange dauerte, waren wir bereits am späten Nachmittag wieder zurück an unserer Unterkunft und Jochen hatte noch Zeit, ein paar Bahnen im Pool zu schwimmen. Gegen 18 Uhr konnten wir den Sonnenuntergang von der Terrasse aus beobachten, bevor es zum Abendessen wieder nach Kailua in ein thailändisches Restaurant ging.

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Sonnenuntergang

Morgen endet unser Aufenthalt in Kailua-Kona an der Westküste Big Islands und wir fahren entlang der Nordküste in den Südosten nach Volcano.

4 Kommentare

  1. Soeben habe ich ein englisches Wort gelernt. Harebrained.
    Und warum musste ich dabei wohl an Alex denken?
    Weil “Hare” Hase heisst und … das Wort, welches wir auf deutsch wohl meist “Spatzenhirn” nennen, und Alex eben bei irgendeiner nebensächlichen Gelegenheit “Hasenhirn”, also das Wort quasi als Substantiv zuerst aus Ihrem Mund vernommen ward.
    Es scheint Euch drüben auf Hawaii gut zu gehen und ich wünsche Euch beiden weiterhin alles Gute auf Eurer Reise!

    1. Schön, dass Du bei “Hasenhirn“ direkt an mich denkst ;-). Uns geht es prima, was ist denn mit Euch in der ORS, auch alles paletti, funktioniert die Kantine und gibt’s Donnerstags weiterhin Schnitzel? VG Alex

  2. Hallo ihr beiden,
    vielleicht gehört eure Unterkunft Robin Masters. Kommt ab und zu ein Typ in einer Legionärsuniform und ein anderer mit Schnauzbart und Hawaihemd vorbei? (-;

    1. :-))). Der Name “Robin Masters” wäre mir nicht mehr eingefallen. Ich habe sofort auch mal die Namen der beiden Hunde (Apollo und Zeus) gegoogelt. Hawaiihemd hatte unser Gastgeber nicht an, es wird also weiterhin ein Rätsel bleiben. Aber Alex will mir unbedingt noch ein Hawaiihemd kaufen. Vielleicht lasse ich mir dann noch einen OLB stehen, ziehe eine Baseballkappe auf, im Keller liegt noch ein Brusthaartoupet von Karneval und schon ist die Verkleidung als Magnum perfekt.

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