Habana (Kuba) 08.03. – Das alte Paar und der Daiquiri

Internet ist in Havanna sehr begehrt, doch bei Weitem nicht überall verfügbar: unser Hotel hat zwar einen PC in der Lobby stehen, der Internet-Zugang funktioniert jedoch, seitdem wir angekommen sind, nicht. Die Dame an der Rezeption empfahl uns, im Hotel Inglaterra einen Internet-Voucher für eine Stunde zu kaufen und das dortige WLAN zu nutzen. Gesagt getan: für 2 CUC erwarben wir einen Gutschein – wir waren nicht die Einzigen, die in der Lobby auf den bequemen Sesseln den Zugang zum Internet herstellten. Nachdem wir die Blogeinträge der letzten Tage hochgeladen hatten, machten wir uns auf den Weg, die Stadt weiter zu erkunden. In direkter Nachbarschaft zum Hotel Inglaterra befindet sich das Capitolio, eine originalgetreue Kopie des gleichnamigen Gebäudes in Washington, das Diktator Machado 1929-1932 als Verbundenheit mit den USA errichten ließ. Aktuell ist das Gebäude jedoch wegen Renovierungsarbeiten eingerüstet, 2018 soll das Parlament wieder einziehen. Am Eingang prangte ein Plakat, dass die Arbeiten von “MD Projektmanagement” aus Deutschland koordiniert werden – wir hoffen, dass die Firma nicht auch für den Flughafen Berlin-Brandenburg und die Elbphilharmonie in Hamburg verantwortlich ist.

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Capitolio

Gegenüber des Kapitols waren Mitarbeiter der Telekommunkationsgesellschaft dabei, eine Telefonleitung zu reparieren. Vielleicht war das ja der Grund für das nicht funktionierende Internet in unserem Hotel.

016_Telefonleitung
Keine Müdigkeit vorschützen!

Das Wetter machte durstig, und so schlenderten wir zur zweiten Bar, die Ernest Hemingway zu seinen Lieblingsbars auserkoren hatte. Das El Floridita, das sich selbst als “Wiege des Daiquiri” bezeichnet, wurde von Touristenmassen heimgesucht. Wir ließen uns jedoch nicht abschrecken und genossen unseren leckeren, aber definitiv überteuerten Daiquiri an der Theke. In einer Ecke hat man Hemingway sogar ein Denkmal gesetzt – wahrscheinlich dafür, dass er so viele Touristen in die Bar lockt.

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Daiquiri-Produktion im Minutentakt
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Ernest und zwei leere Daiquirigläser

Die Kathedrale war unser nächstes Ziel, wir warfen einen Blick hinein, stellten fest, dass sie im Inneren im Gegensatz zur Fassade recht schlicht gehalten ist, und machten uns dann auf den Weg zur Plaza de San Francisco mit der gleichnamigen Kirche. Für 2 CUC kann man sich das kleine Museum anschauen und darf den 42 m hohen Glockenturm hinaufkraxeln, um einen schönen Ausblick über das Häusermeer der Altstadt zu haben.

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Plaza de San Francisco
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Museum der Kirche San Francisco de Asis
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Börse von 1908 an der Plaza de San Francisco
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Blick über das Häusermeer Havannas

Von oben konnte man das Kreuzfahrtterminal von Havanna sehen – spätestens jetzt war klar, wo viele der Touristen in der Stadt ihren Rundgang gestartet hatten. Auf dem Platz vor der Kirche boten Damen in traditioneller Kleidung gegen Bezahlung Fotos mit sich an.

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Kreuzfahrtterminal
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Alte Trachten nur noch für’s Foto

Zwei Ecken weiter befindet sich das Museo del Chocolate, in der Schokolade produziert wird, die man im angeschlossenen Café direkt probieren kann. Wir tranken eine heiße Schokolade und kauften uns eine Schokoladenzigarre, die natürlich schnell gegessen werden musste, weil sie sonst bei den warmen Temperaturen weggeschmolzen wäre.

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Museo del Chocolate
026_Zigarren
Rauchen von Schokoladezigarren ist ungesund!

Beim Abendessen an der Plaza Vieja sahen wir bekannte Gesichter von gestern wieder: die russische Männergruppe, die gestern noch in rauen Mengen Mojito in der Bodeguita konsumierte hatte, saß heute in einem der beiden Brauhäuser der Stadt und trank selbstgezapftes Bier, das inklusive Kühlung in Glassäulen zu drei oder fünf Litern verkauft wurde.

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Russen wissen zu feiern

Anschließend ging es über den Parque Central mit dem schön beleuchteten Gran Teatro de La Habana zurück zum Hotel.

028_Theater
Gran Teatro de La Habana

2 Kommentare

  1. Hallo Ihr Zwei! Ihr seht ja so richtig erholt aus! Sehr schön!
    Bitte ein Wort noch zu dem !!!Schaf!!! Passt irgendwie nicht so in Bild???
    Liebe Grüsse aus der sehr winterlichen Heimat! Petra

  2. Das Foto vom Capitol sieht ja aus wie ein einem Endzeit-Film – wieder einmal tolle Fotos.
    Aber Schoko-Zigarren? Überlegt es Euch, man lebt nur einmal…

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