Viñales (Kuba) 11.03. – Das ursprüngliche Kuba …

…  ist das nicht – aber schön ist es trotzdem. In Havanna waren wir bereits überrascht, wie touristisch sich die Stadt entwickelt hat, das hätten wir so nicht erwartet. In Viñales, wo wir heute eine kleine Erkundung der Umgebung starteten, ist das definitiv nicht anders: die Stadt inmitten des Tals Valle de Viñales, dem Zentrum des Tabakanbaus in Kuba, besitzt ungefähr 300 “Casas Particulares” – entsprechend hoch ist die Touristenanzahl.

Los ging unsere heutige Tour mit etwas Kuriosem: wenn es im Reiseführer heißt, das Wandgemälde auf einer Felswand “hätte ebensogut von einem Sechsjährigen erstellt werden können“, sollte man nicht allzu viel erwarten – gut, dass wir vorgewarnt waren.
Das “Mural de la Prehistoria” mit den Dimensionen von 120 m x 180 m entstand im Jahr 1961 unter Anleitung des mexikanischen Künstlers Leovigildo González Morillo und soll die Entstehungsgeschichte der Menschheit zeigen. In unseren Augen ist ihm nicht gerade ein Meisterwerk gelungen, aber seht selbst.

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Mural de la prehistoria

Zum Glück kann man das Gemälde bereits von der Straße aus sehen und sich damit den Eintrittspreis von 3 CUC sparen.

Eine kurze Wanderung in der Nähe des Wandgemäldes führte uns zu einem Aussichtspunkt, von dem man einen schönen Blick ins Tal hat. Beim Start auf dem Parkplatz eines Hotels knüpften wir eine neue Freundschaft: ein umherstreunender Hund schloss sich uns an, ohne dass wir ihn dazu auffordern mussten. Er lief mit uns bis zum Aussichtspunkt und wieder zurück, markierte fleißig die Umgebung und wartete auf uns, wenn wir langsamer als er waren. Leider hatten wir keine Wurst dabei, um ihn für seine treuen Dienste zu belohnen. Auf dem Rückweg trafen wir ein Paar aus Ottawa, mit dem wir ins Gespräch kamen: beim Smalltalk erzählte uns der Mann, dass er vier Jahr bei der Airforce in Zweibrücken war – so klein ist die Welt.

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Valle de Viñales
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Aussichtspunkt mit unserem neuen Freund

Weiter ging es zum nächsten Aussichtspunkt auf der Terrasse des Hotels Los Jazmines. Dort war jedoch gar nicht die Aussicht das wirklich Spannende – obwohl wirklich sehenswert -, sondern die touristische Szenerie: im Abstand von fünf Minuten trudelten Busladungen voller Touristen ein, die von einer Frauenband mit lateinamerikanischen Rhythmen begrüßt wurde. Beim Anblick der Damen war nebensächlich, dass sie Shakira spielten, die definitiv nicht aus Kuba, sondern aus Kolumbien stammt. Für die Performance hatten die Damen Anschauungsunterricht bei einem von Jochens Lieblings-Musikvideos genommen: “Addicted to Love” von Robert Palmer – gewisse Parallelen waren unübersehbar.
Währenddessen versuchte ein Bauer, einen Ritt auf seinem Ochsen zu vermarkten. In der Stunde, in der wir auf dem Platz saßen, war er jedoch nur zweimal erfolgreich – trotzdem war dies vermutlich leichtere Arbeit und ertragreicher als die harte Plackerei auf dem Tabakfeld. Der Ochse wurde nicht gefragt, was ihm lieber ist.

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Hotel Jazmines
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Frauenpower
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Ochs am Berg

Der nächste Aussichtspunkt auf’s Tal wartete schon auf uns, wo wir den unserer Meinung bisher besten Ausblick genossen: von der Terrasse des Restaurants Balcon del Valle.

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Valle de Viñales
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Balcon del Valle

Auf der Weiterfahrt Richtung Norden kamen wir an Höhlen vorbei, die das Wasser aus dem Kalkstein gewaschen hat und die heute für 3 CUC zu besichtigen sind – wir konnten uns jedoch nicht dazu durchringen, dies zu tun und fuhren zurück zu unserer Unterkunft. Dort angekommen ging es einen kleinen Feldweg zu einem Tabakfeld entlang. Da wir morgen eine geführte Wanderung zu ähnlichen Zielen machen wollen, gibt es fotografische Eindrücke davon erst im nächsten Beitrag.

Auch kulinarisch hat Viñales Einiges zu bieten: in der Hauptstraße gibt es einige Restaurants und Bars, wir mussten nicht lange suchen, bis wir ein Lokal für ein Abendessen gefunden hatten: es gab Lasagne für Alex und Fisch mit Gemüse für Jochen. Wenn man die Warenauswahl im örtlichen Supermarkt gesehen hat, ist das große Angebot an Speisen im Restaurant erstaunlich. Beim anschließenden Barbesuch verzichteten wir auf Cocktails, da unser Gastgeber explizit darauf hingewiesen hatte, in Viñales besser keine Getränke mit Eiswürfeln zu trinken, und genossen stattdessen einen leckeren chilenischen Rotwein. Hoffen wir, dass uns Montezuma auch weiterhin wohlgesonnen ist.

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Zweimal chilenischen Rotwein bitte!

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