Viñales (Kuba) 12.03. – Wandertag

Über unseren Gastgeber Ridel hatten wir für 9:30 Uhr einen Englisch sprechenden Guide gebucht, der uns die Gegend rund um Viñales zeigen und insbesondere einen Einblick in den Anbau und die Verarbeitung von Tabak geben sollte.
Nach einer kurzen Autofahrt machten wir uns zu dritt auf den Weg und kamen recht bald an einem Tabakfeld mit Trockenschuppen für die Tabakblätter vorbei. Die Tabakbauern müssen 90 % ihres Ertrags an den Staat verkaufen und dürfen den Rest –  der natürlich mehr als 10 % beträgt – selbst vermarkten. Nach drei Monaten Wachstum der Pflanze auf dem Feld beginnt die Ernte: die Blätter werden dabei über Stangen aufgehangen und anschließend in die mit Palmblättern gedeckten Trockenschuppen gebracht. Im Inneren des Schuppens werden die Blätter zunächst ganz unten befestigt und anschließend – je nach Trockengrad – immer weiter nach oben gebracht. Nach vollständiger Trocknung der Blätter werden diese mit einer geheimen Mixtur getränkt und zur Fermentation in ein Paket aus Palmblättern gepackt – je länger, desto besser. Dann kann endlich die Zigarrenherstellung beginnen: für die Zigarre, die wir probieren durften, wurden vier Tabakblätter gerollt, die anschließend mit Honig zusammengeklebt werden. Danach muss die fast fertige Zigarre trocknen.
Man investiert also viel Arbeit und Zeit: der Kenner – wir gehören definitiv nicht dazu – weiß das hoffentlich zu schätzen.

053_Tabakfeld
Tabakfeld
054_Trockenschuppen
Der Trockenschuppen von außen …
055_Trockenschuppen
… und von innen
056_Zigarrenrollen
Der Profi beim Zigarrenrollen

Auf der weiteren Tour sahen wir mehr touristenführende Guides als Bauern auf dem Feld. Das Transportmittel kann dabei frei gewählt werden: entweder zu Fuß wie wir oder auf dem Pferderücken, dem Pferde- oder Ochsenkarren. Welches Fortbewegungsmittel auch immer, auf einem Hügel hat man die beste Aussicht auf die umgebende Landschaft – das dachten sich auch ein paar geschäftstüchtige Jungs und positionierten am höchsten Punkt eine hölzerne Aussichtsterrasse, auf der man bei einem kühlen Getränk den Blick auf die Landschaft genießen kann.

057_Landschaft
Schönes Blick ins Tal …
058_Mirador
… von der Terrasse

Nächster Stopp war bei einer Kaffeeplantage: der Anbau von Arabica-Bohnen findet jedoch nicht vor Ort statt, sondern mehr in den Bergen, da die Pflanzen ein kühleres Klima benötigen. Während uns ein weiterer Guide den Verarbeitungsprozess von der Kaffeepflanze bis zum fertig gemahlenen Kaffee erklärte, kam schon die nächste Gruppe mit einem Ochsengespann an.
Auch auf der Kaffeeplantage bestand die Möglichkeit, ein kühles Getränk, einen Cocktail oder einen Kaffee zu sich zu nehmen: wir entschieden uns für Kaffee, nahmen die faul um uns herum liegenden Hunde zum Vorbild und legten ebenfalls eine kurze Siesta ein.

059_Kaffeanbau
Verarbeitung der Kaffeebohnen
060_Ochsengespann
Ochs im Tal
061_Kaffeepause
Hundesiesta

Danach ging es – an weiteren Tabakfeldern vorbei – langsam wieder zum Ausgangspunkt unserer Tour zurück.

062_Tabakfeld

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