Cienfuegos (Kuba) 14.03. – In Cienfuegos, um Cienfuegos und um Cienfuegos herum

In Cienfuegos kann man sich auf unterschiedliche Art fortbewegen: mit dem Bus, Taxi oder den “Bicitaxis”, die wir bereits in Havanna gesehen haben – bei den Temperaturen heute sicher eine schweißtreibende Angelegenheit für den Fahrer. Zusätzlich dazu sieht man in Cienfuegos viele Pferdekutschen, die von Einheimischen als wichtigstes innerstädtisches Verkehrsmittel genutzt werden, aber natürlich auch Touristen zur Verfügung stehen.

069_Bicitaxi
Bicitaxi
070_Pferdekutsche
Pferdekutschen

Für unseren Weg zur Halbinsel La Punta Gorda, einer kleinen Landzunge in der Bucht von Cienfuegos mit einigen Prunkvillen und einer Bar, an der wir schon fest ein kühles Getränk eingeplant hatten, nutzten wir keines der oben beschriebenen Verkehrsmittel – wir machten uns per pedes auf den Weg. Entlang der Uferpromenade, die wie in Havanna den Namen Malecón hat, bekam unsere Nase zu spüren, dass die Abwässer der Stadt vermutlich ungeklärt in die Bucht geleitet werden. Erst weiter entfernt von der Stadt klarte sich das Wasser auf und tatsächlich sahen wir ein Paar, das im Wasser badete.

071_Malecon
Malecòn Cienfuegos

Die Prunkvillen entlang der Straße zeugen von einer nicht für alle Bewohner besseren Zeit in Kuba: noch Anfang des 20. Jahrhunderts flanierte die weiße Oberschicht entlang der Uferpromenade streng getrennt von der schwarzen Bevölkerung, die auf die linke Straßenseite verbannt war. Heute werden die Bauten, die vom Reichtum der weißen Oberschicht zeugen, als Hotel oder Restaurant genutzt. Dass der Erbauer des Palacio del Valle – ein reicher Spanier, der das Gebäude 1913 errichten ließ – von der Alhambra begeistert war, ist unschwer zu erkennen.

072_Club_Cienfuegos
Nautic Club
073_Palacio_de_Valle
Palacio del Valle

Am Ende der Straße im La Punta hatten wir uns unsere Limonade dann auch redlich verdient. Die “Limonada natural”, die in jeder Bar aus den einfachen Zutaten Zitronensaft, Wasser und Zucker selbst zusammengemixt wird, ist unsere Entdeckung in Mittelamerika: sehr lecker, erfrischend und durstlöschend. Die Abwehrhaltung gegen Eiswürfel haben wir seit unserer Ankunft in Cienfuegos im Übrigen wieder aufgegeben. In Anbetracht der frühen Stunde und des heißen Wetters verzichteten wir auch auf einen Cocktail und ließen die Rumflaschen an der Bar unangetastet.

074_Havana_Club
Alle “Havana Club”-Sorten auf einen Blick

Zurück in der Stadt statteten wir dem Teatro Tomás Terry einen Besuch ab, das wir beim gestrigen Stadtbummel wegen einer Veranstaltung nicht besichtigen konnten: das prunkvolle Theater wurde von einem venezolanischen Unternehmer erbaut und 1890 eröffnet. Auf der Bühne bereiteten sich junge Tänzer auf eine Probe vor, indem sie Dehnübungen ausführten, von denen wir nur träumen können. Mit Wehmut dachte Jochen dabei an die Yoga-Stunde auf der Terrasse des Museums für Moderne Kunst in Sydney zurück.

075_Teatro_Terry
Teatro Tomás Terry
076_Teatro_Terry
Theatersaal

Am Nachmittag nutzten wir unseren fahrbaren Untersatz für eine Tour rund um die Bucht von Cienfuegos. Auf dem Necrópolis Tomás Acea, einem der Friedhöfe der Stadt, sah man deutlich die Unterschiede zwischen arm und reich, denn nicht jeder wurde so prunkvoll beigesetzt wie im Panteon de los Atletas.

077_Necropolis
Necrópolis Tomás Acea

Um die Bucht von Cienfuegos vor Seeräubern und der britischen Kriegsflotte zu schützen, bauten die spanischen Herrscher das Castillo de Jagua an der Einfahrt zur Bucht. Von der gegenüberliegenden Seite hatten wir einen schönen Blick auf die Burg – wir schauten den Pelikanen zu, die darauf hofften, vom Fang der Fischer etwas zu erhaschen. Die Pelikane in Kuba scheinen genauso schlau zu sein wie ihre Artgenossen in Mexiko, dort hatten wir eine ähnliche Szene beobachtet.

078_Castillo
Castillo de Jagua
079_Pelikane
Pelikane beim Betteln

Auf dem Weg zurück von der Bucht kamen wir erneut an den herrlich blühenden Mangobäumen am Straßenrand vorbei.

080_Weg_zurueck
Umland von Cienfuegos
081_Mangobaum
Mangobaum

Morgen endet unser Aufenthalt in Cienfuegos. Es geht weiter nach Trinidad, zum Glück sind dazu nur ungefähr 80 km zurückzulegen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert