Santiago de Cuba (Kuba) 22.03. – “El Morro” und anschließend “El Régen”

Nach dem Frühstück mussten wir heute unser Zimmer in der “Casa Colonial” räumen und in ein neues Quartier umziehen. In unserer bisherigen Unterkunft, die wir eigentlich für vier Nächte gebucht hatten, nehmen verschiedene Personen der Familie Reservierungen an: eine Tochter absolviert aktuell in Argentinien ihr Medizinstudium und organisiert von dort aus die Internetbuchungen, die anderen Töchter regeln die telefonischen Anfragen – kein Wunder also, dass es Doppelbuchungen gibt. Unser Gastgeber Carlos organisierte uns vorgestern eine alternative Casa einen Block weiter zu gleichem Übernachtungspreis. Unser neuer Gastgeber Pedro spricht sehr gut Englisch und seine Familie und er machen einen sehr aufgeschlossenen und netten Eindruck.

Er erzählte uns heute morgen, dass er Arzt für innere Medizin im Ruhestand sei und sein Sohn ebenfalls Medizin studiert habe. Es ist nicht das erste Mal, dass wir bei Ärzten übernachten, auch unsere Gastgeber in Viñales waren Mediziner: er Augenarzt, sie Zahnärztin. Bei einem sehr geringen Verdienst von durchschnittlich umgerechnet 50 CUC im Monat entscheiden sich viele Akademiker, Privatpensionen zu eröffnen, bei denen man für eine Übernachtung bereits zwischen 25 CUC und 30 CUC verlangen kann. In nahezu all unseren Casas war zu beobachten, dass entweder der Besitzer gerade dabei war, seine Kapazitäten zu erweitern, oder der Nachbar eifrig an seinem Haus baute, damit dieses demnächst auch als Unterkunft für Touristen genutzt werden kann – der Tourismus ist aktuell die beste Einnahmemöglichkeit für die Kubaner.

Bringen heute die Touristen das Geld in die Stadt, waren es im 16. und 17. Jahrhundert Piraten, die mehrfach die Stadt plünderten: ab 1643 schützte daher das Castillo de San Pedro de la Roca (im Volksmund El Morro genannt) an der Einfahrt zur Bucht von Santiago de Cuba vor feindlichen Angriffen. Die Festung wurde immer weiter ausgebaut, Ende des 19. Jahrhunderts konnte man 300 Kanonen von verschiedenen Ebenen abfeuern. Von den Festungsmauern bietet sich ein toller Ausblick auf die Bucht von Santiago sowie die Küste. Wenn dann noch ein Segelschiff – leider ohne gesetzte Segel – einfährt, ergeben sich trotz bewölktem Himmel schöne Motive.

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Castillo de San Pedro de la Roca

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Die Besichtigung machte uns durstig. Was für ein Zufall, gleich in der Nähe befand sich ein Restaurant, in dem nicht nur wir etwas zu trinken fanden, sondern auch etliche Bustouren zum Mittagessen eingekehrt waren. An der Bar lief im Fernseher die Live-Übertragung des Baseball-Spiels Kuba gegen USA mit Barack Obama unter den Zuschauern. Nach unserer Rückkehr erzählte uns Pedro, dass Kuba leider verloren habe – hoffen wir mal, dass sich die Niederlage nur auf das Baseball-Spiel bezieht.

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Bustouren zum Castillo de San Pedro de la Roca

Am Himmel zogen mehr und mehr dichte Wolken auf und so verschoben wir unseren Plan, in die Berge zu fahren, auf morgen und sahen uns lediglich noch eine Stelle an, wo man den Nationalvogel Kubas, den Tocororo, in einem riesigen Stein-Mosaik nachgebildet hatte.

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Tocororo-Mosaik

Der Hin- und Rückweg zu dem Mosaik gestaltete sich nicht ganz so einfach: durch den Regen waren die Schlaglöcher nicht mehr ganz so gut zu erkennen, und der Scheibenwischer unseres Geely trug seinen Teil dazu bei, die Sicht nicht gerade zu verbessern. Weitere Hindernisse standen entweder am Straßenrand oder liefen über die Straße.

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Grunz-Grunz
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I-A

Zum Abendessen fuhren wir aus Santiago de Cubas Zentrum raus zum Hotel Melia Santiago de Cuba, um die schlechte Pizza von gestern durch ein geschmackvolleres Exemplar vergessen zu machen – was uns gelungen ist.

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