Wie wir heute feststellen konnten, sieht Regen in Amsterdam komplett anders aus im Vergleich zu anderen Städten: wenn es regnet, schwimmen im Wasser Heineken-Bierdeckel herum, während es in Deutschland eher Bitburger, Krombacher oder Warsteiner sind.

Aber zum Glück hörte es auch immer genauso schnell zu regnen auf, wie es begonnen hatte, und so konnten wir unseren Weg entlang des Grachtengürtels fortsetzen. Die Regenschauer boten außerdem eine willkommene Gelegenheit, eine kurze Rast in einem der vielen Cafés entlang der Route einzulegen.
Entlang von Herengracht, Keizersgracht und Prinsengracht gab es immer wieder schöne Blicke auf die Grachten, Hausboote und Ausflugsschiffe.


Bei einem kleinen Abstecher zur Westerkerk wunderten wir uns beim nahegelegenen Anne-Frank-Haus, vor dem Eingang des Museums nicht die erwartete Schlange von Besuchern anzutreffen – bis wir ein paar Schritte weiter sehr viele Menschen vor der Kasse stehen sahen und daher auf einen Besuch verzichteten.
In einer Galerie waren limitierte Konzertfotos von David Bowie aus den 70er Jahren ausgestellt – uns fehlte jedoch das nötige Kleingeld, einen der zwölf Abzüge für 2.400 € zu kaufen. Daher bleibt es beim Foto vom Schaufenster eines Shops, den wir gestern schon entdeckt hatten, mit einer seiner berühmtesten Textzeile:

Auf dem Weg durch die Stadt sieht man immer wieder die für Amsterdam und Holland typischen Dinge: am Blumenmarkt nahe des Singel bieten Händler Blumenzwiebeln an und dabei dürfen natürlich Tulpen in allen erdenklichen Farben und Formen nicht fehlen.

Holländische Klompen – die bekannten Holzschuhe, die man nirgends an den Füßen der Amsterdamer, sondern nur im Souvenirshop sieht – sind ebenfalls nicht wegzudenken.

Würden nicht so viele Touristen Amsterdam besuchen, wäre sicherlich die Anzahl der Käse-Geschäfte deutlich geringer und einige der als “Frau-Antje” verkleideten Verkäuferinnen arbeitslos.

Um halb fünf starteten wir dann in Richtung Museumsplein. Wir hatten bereits von zu Hause aus Eintrittskarten für das Van Gogh-Museum gekauft. Die Ausstellung war wirklich sehenswert, auch wenn etwas weniger Besucher den Aufenthalt angenehmer gemacht hätten. Aber das Museum ist natürlich auch eine der Hauptattraktionen Amsterdams. Würde Van Gogh diesen Andrang sehen, wäre er sicherlich äußerst verwundert, denn zu Lebzeiten blieb ihm Erfolg und Anerkennung weitgehend verwehrt.

Die Marketing-Abteilung von Amsterdam hat mit ihrem Slogan “I AMsterdam” eine erfolgreiche Kampagne umgesetzt. Überall in der Stadt sieht man den Spruch und am Museumsplein hat man ihn in riesigen Lettern als Kletterpark für Touristen hingestellt. Das Klettern ist im Übrigen auf eigene Gefahr.

Nach dem Abendessen im italienischen Restaurant “O sole mio” in der Nähe des Leidseplein und einem Bummel über den Platz, bei dem wir die erwarteten Straßenkünstler vermissten, ging es dann langsam wieder zurück zum Hotel.