Maria Wörth (Österreich) 23.08. – Einmal um den Wörthersee

Nach einem ordentlichen Frühstück stand heute eine Entdeckungstour rund um den Wörthersee auf dem Programm. Doch zunächst galt es, den kleinen Ort Maria Wörth zu erkunden, was nicht allzu lange dauerte.

Maria Wörth hat seine beste Zeit bereits hinter sich. Viele der Hotels und Gaststätten sind renovierungsbedürftig oder haben gar, wie das Seehotel Wörth, komplett geschlossen. Eine Ausnahme bildet das Hotel Linde mit einer wunderschönen Seeterrasse, das für unseren Geldbeutel jedoch etwas zu exquisit war. Außerdem betreibt das Unternehmen vivamayr eine Ernährungsklinik im Ort mit dem Ziel, durch eine ausgewogene Ernährung unter ärztlicher Anleitung Zivilisationskrankheiten zu therapieren. Ob unsere heutige Kost – Schokokuchen am Nachmittag und Pizza am Abend – den Anspruchen von Herrn Mayr gerecht geworden wäre, ist jedoch zu bezweifeln.
Wir konzentrierten uns auf die Besichtigung der Wallfahrtskirche von Maria Wörth. Bereits im Jahr 890 wurde hier eine Kirche erbaut. Für die Entwicklung der Kirche zum beliebten Wallfahrtsort trug die Überführung der Reliquien der Märtyrerbrüder Primus und Felician aus Rom bei.

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Blick auf die Wallfahrtskirche von Maria Wörth
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Schmiedeeiserne Grabkreuze auf dem Friedhof der Wallfahrtskirche

Anschließend starteten wir auf unsere Rundtour um den Wörthersee mit dem Ziel, ein paar Bauten der sogenannten “Wörthersee-Architektur” zu sehen: Betuchte Bürger, Adelige und Künstler bauten sich um das Jahr 1900 stattliche Villen und Schlösschen rund um den See. Ihre exklusive Lage direkt am See wollten sie aber – damals wie heute – nicht mit jedermann teilen: So sind viele Anwesen nur vom See aus zu sehen und an Land mit hohen Hecken und Zäunen abgeschirmt. Von den über fünfzig in einer Karte der Touristinformation verzeichneten Bauten bekamen wir nur ganz wenige überhaupt zu Gesicht. Nach kurzer Zeit beschlossen wir daher, einfach rund um den See zu fahren und die herrlichen Ausblicke zu genießen.

Erstes Beispiel der Wörthersee-Architektur anhand des Schlosses in Reifnitz:

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Schloss Reifnitz

Am Ostufer des Wörthersees war dann das Strandbad Loretto mit dem gleichnamigen frühbarocken Schloss unser nächstes Ziel. Wir parkten in einiger Entfernung, schlenderten zunächst am Seeufer und danach am Lendkanal (einem kleinen Wasserweg, der Klagenfurt mit dem Wörthersee verbindet) entlang, um am Ziel unserer Wanderung leider festzustellen, dass Restaurant und Schloss Maria-Loretto heute geschlossen haben.

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Entlang des Lendkanals in Richtung Maria Loretto

Am Nordufer des Sees zeigte sich die Gemeinde Pörtschach deutlich lebendiger als Maria Wörth am Südufer. Viele Hotelgäste genossen in den privaten, hoteleigenen Strandabschnitten ein Bad in der Sonne oder im See – öffentlich zugängliche Strandabschnitte suchten wir hier vergebens. Aber einen schönen Blick auf den See sowie einige der noblen Villen am Ufer konnten wir auch so immer mal wieder erhaschen.

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Villa Wörth (1891), Villa Seehort (1893), Villa Miralago (1893) und Villa Seefried (1894)

Wenig später genossen wir auf der Terrasse des Hotels Dermuth die herrliche Aussicht auf den See bei einer kühlen Limonade.

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Das Abendessen hatten wir in Velden geplant, laut Reiseführer dem “unumstrittenen Lieblingsplatz der High Society” am Westufer des Wörthersees. Da durften wir natürlich nicht fehlen. Das Veldener Schloss wurde auch in Deutschland bekannt, als Roy Black Anfang der 90er Jahre als Hauptdarsteller in der Fernsehserie “Ein Schloss am Wörthersee” mitspielte. Die Stadt lockt zur Zeit allabendlich Besucher mit Akrobatikshows an, die von internationalen Kleinkünstlern auf unterschiedlichen Plätzen der Stadt gezeigt werden. Die Darbietungen zweier junger Argentinier waren dabei ebenso sehenswert wie die eines Paares aus den Niederlanden.

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Nachmachen nicht empfohlen
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Holländische Akrobatik vor der Kulisse des Schlosses Velden

Am Ufer des Sees startet jeden Abend um halb neun ein farbenfrohes Wasserspiel, das wir uns zum Abschluss des Tages noch anschauten, bevor wir uns wieder auf den Weg nach Maria Wörth machten.

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