Maria Wörth (Österreich) 25.08. – Klagenfurt und danach kein Grund zu klagen

Nach dem langen Ausflug gestern beschlossen wir, den Tag heute ein wenig geruhsamer zu gestalten. Außer einem Stadtrundgang durch Klagenfurt am Morgen stand heute Nachmittag nur noch Ausspannen auf unserem Balkon auf dem Programm. Bei 25 Grad im Schatten, blauem, wolkenlosen Himmel und einem tollen Blick auf dem See nicht die schlechteste Alternative.

Doch zunächst galt es, in Klagenfurt einen Parkplatz für den geplanten Stadtrundgang zu finden. Das war gar nicht so schwer, den Preis fürs Parken sahen wir jedoch erst, als es zu spät war: 3,40 EUR für 45 Minuten Parken – Langzeitparker scheinen in Klagenfurt nicht wirklich willkommen zu sein. Wir erledigten also eine Dreiviertelstunde lang nur das Notwendigste, ein Vitamin-Cocktail und ein Espresso sollten für einen guten Start in den Tag sorgen. Danach suchten wir einen anderen Parkplatz, der lediglich 1 EUR pro Stunde kostete, und starteten unsere Erkundungstour. Die Landeshauptstadt Kärntens beeindruckt mit einer sehr schön renovierten, lebendigen und autofreien Altstadt. Die vielen idyllischen Gassen und Plätze mit einer Vielzahl an Cafés verströmen in der Sommersonne südländisches Flair.

Start unseres Rundgangs war der Neue Platz, der nach dem Brand im Jahr 1514, bei dem ein Großteil der Stadt den Flammen zum Opfer fiel, geschaffen wurde. Hier findet sich auf der einen Seite ein Standbild der Kaiserin Maria Theresia und auf der anderen Seite das Wahrzeichen Klagenfurts, der sogenannte “Lindwurmbrunnen”. Dieser geflügelte Drache, dessen Bildnis seit über 400 Jahren auf dem Platz steht, soll der Sage nach im Moorgebiet, das sich im Bereich der heutigen Stadt befand, sein Unwesen getrieben haben und alles, was dem Moor zu nahe kam, mit Haut und Haaren aufgefressen haben.

25_Lindwurmbrunnen
Ein gefräßiges Ungeheur – nein, nicht Jochen beim Abendessen
27_Maria_Theresia
Kaiserin Maria Theresia wurde bisher von dem Lindwurm verschont

Eine andere Sage erzählt die Entstehungsgeschichte des Wörthersees. Ein Zwerg ermahnte die lasterhaften Bürger der Gegend angeblich zu mehr Sittsamkeit. Als die Bewohner ihr Verhalten jedoch nicht änderten, überflutete der Zwerg das Tal mit Wasser aus seinem Fass. Die Bronzestatue des Zwergs, das sogenannte “Wörthersee-Mandl”, ist heute als Brunnen in der Stadt zu sehen.

26_Wörthersee_Mandl
Wer nicht hören will – bekommt einen wunderschönen Badesee vor die Tür gesetzt

Natürlich trifft man auch in Klagenfurt auf reich dekorierte Kirchen. Der Barock hat auch hier seine Spuren hinterlassen. Die Domkirche St. Peter und Paul ist ein Beispiel dafür und mindestens zwei Bilder wert – von außen und von innen.

28_Pfarrkirche_aussen
Recht unspektakulär von außen …
29_Pfarrkirche_innen
… jedoch außergewöhnlich von innen

Nur von außen konnten wir das Stadttheater in Augenschein nehmen, das 1910 anlässlich des 60-jährigen Regierungsjubiläums von Kaiser Franz Joseph I. eingeweiht wurde.

31_Stadttheater
Stadttheater Klagenfurt

In den 1990ern wurde das Theater nach Plänen von Günther Domenig (der Architekt des Steinhauses, das wir gestern besucht hatten) aus- sowie umgebaut:

31b_Stadttheater_Anbau
Erweiterung des Stadttheaters durch Günther Domenig

Nachdem wir gestern wegen des Ruhetags vergeblich versucht hatten, an der Onyx-Bar des Schlosses Maria Loretto ein kühles Getränk zu bekommen, starteten wir heute einen neuen Versuch. Dummerweise öffnete die Bar erst eine Stunde nach unserem Erscheinen, sodass wir unsere Johannisbeersaftschorle eben im Garten des benachbarten Restaurants mit Blick auf den Wörthersee zu uns nahmen. Auf dem Weg zur Toilette wurden stolz Fotos von Prominenten präsentiert, die hier bereits zu Gast waren: Lothar Matthäus, Felix Magath, Helene Fischer und Reiner Calmund konnten sich bereits von der tollen Lage überzeugen.

32_Restaurant_Loretto
Ausblick vom Restaurant Loretto auf den See

Balkonien hieß das letzte Ziel für den heutigen Tag. Jochen unterbrach nur kurz seine Entspannungshaltung, um eine kleine Runde im See zu schwimmen. Und wie jeden Abend mussten die am Tage verbrauchten Kalorien durch gute Kärntner Küche, heute im Wirtshaus in St. Anna, wieder zugeführt werden. Die Einlieferung in die Mayr’sche Ernährungsklinik in Maria Wörth rückt immer näher :-).

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert