Galway (Irland) 07.06. – Wettrennen nach Galway leider verloren

Die Wetteraussichten verhießen für heute keinen sonderlich erfreulichen Tag. Die Frage war nicht, ob es regnen wird, sondern wann und ob wir es schaffen, die beiden Sehenswürdigkeiten auf unserer Fahrt nach Galway zu besuchen, ohne nass zu werden. Achtung spoiler: Wir haben es nicht ganz geschafft – aber wie immer hätte es auch schlimmer kommen können.

Der Plan war, möglichst früh von unserem B&B aufzubrechen, daher stand heute das Rührei bereits um halb acht auf dem Frühstückstisch. Anschließend trafen wir jedoch zwei falsche Entscheidungen, die uns daran hinderten, möglichst schnell das erste Etappenziel an den Cliffs of Moher zu erreichen:
Zunächst wollten wir die gestern geschriebenen Postkarten auf der Post in Killarney aufgeben, die jedoch erst um neun öffnete, was wir nicht wussten – und dann kostete eine Briefmarke auch noch stattliche 1,35 EUR, unglaublich. Außerdem vertrauten wir auf den Tipp unserer Gastgeberin, den Weg nach Galway mit der Fähre über den Shannon zu nehmen, der inklusive zwanzig Minuten Fährfahrt deutlich länger als die schnellste Strecke ohne Fährfahrt dauerte und bei dem sich verschlechternden Wetter auch keine wirklich schönen Ausblicke bot.

Eine Fährfahrt, die ist … nass.

Auf der Fähre begann es bereits zu regnen, was nichts Gutes für den Ausblick an den Cliffs of Moher verhieß. Alex hatte sich vorher kundig gemacht, wo man den besten Blick auf die Klippen hat und so steuerten wir den Parkplatz Liscannor Walk an, wo wir nur 2 EUR Gebühren zahlen mussten. Der Regen hielt sich zumindest auf dem Hinweg zum Aussichtspunkt noch zurück: Wir konnten in Ruhe den atemberaubenden Blick auf die Klippen genießen und uns bei einsetzendem Regen wieder zurück zum Auto machen.

Achtung, nicht zu nahe an den Klippenrand gehen

Anschließend öffnete Petrus seine Schleusen und die Fahrt durch den Burren, einer äußerst kargen Felslandschaft, war dann nicht nur wegen der Landschaft trostlos. An einem Punkt galt es aber trotz Dauerregen dennoch, das Auto zu verlassen: Der Poulnabrone-Dolmen wollte fotografiert werden. Wir ließen uns auf dem zugehörigen Parkplatz allerdings Zeit, machten es uns bei dem monotonen Geräusch des prasselnden Regens auf dem Autodach gemütlich und warteten auf eine kurze Regenpause. Mit den Insassen des parkenden Autos neben uns lieferten wir uns einen erbitterten Wettstreit, wer zuerst das Auto verlässt – wir gewannen.

Als sich auch nach einer halben Stunde keine Verbesserung einstellen wollte, starteten wir mit Regenjacke und Regenschirm bewaffnet den kurzen Marsch, machten lediglich ein paar Fotos von allen Seiten und gingen schnell wieder zurück zum Wagen. Dauerregen hat natürlich auch was Gutes – auf dem Bild sind nahezu keine anderen Touristen zu sehen.

Könnte auch eine Bushaltestelle von Fred Feuerstein sein

Bei Regen könnte man den Dolmen perfekt als Unterstand nutzen, wäre der Bereich um das ungefähr 4000 Jahre alte Monument nicht weiträumig abgesperrt. Ob die Steinskulptur einmal als Grab diente oder ein Tempel war, ist bis heute nicht zweifelsfrei geklärt.

Nach 80 km erreichten wir unseren heutigen Übernachtungsort: Galway ist Hauptstadt der Grafschaft Galway und mit seinen 80.000 Einwohnern die erste große Stadt, die wir in Irland erleben. Entsprechend anstrengend war die Verkehrssituation, doch nachdem wir erfolgreich einen Platz im Parkhaus in der Nähe ergattert hatten, bestand die größte Schwierigkeit darin, die steile und sehr schmale Treppe in unserem Hotel zu meistern, die wir nutzen mussten, um zur Rezeption in der zweiten Etage zu gelangen.

Galway – ein Pub neben dem anderen

In der Altstadt von Galway reihen sich die Kneipen aneinander und so war es nicht schwierig, nach dem Abendessen in der Dail Bar ein Pub mit Livemusik zu finden – nur entsprach die dargebotenene Musik nicht immer unserem Geschmack. Im ersten Pub spielten ein Gitarrist und ein Flötist irische Volksweisen in Endlosschleife.

Schönes Pub, aber auf Dauer nervtötende Musik

Nach einem Cider verließen wir das Pub wieder und wurden im Quays fündig. Wir ließen uns neben zwei Paaren aus Chicago nieder und kamen im Lauf des Abends ein wenig miteinander ins Gespräch, was vielleicht auch an der Anzahl der Getränke auf beiden Seiten lag.

Schönes Pub und gute Musik

Nachdem die Band um halb elf ihre Session beendete, wunderten wir uns, dass danach noch einmal aufgebaut wurde: dieses Mal sah es jedoch nicht nach irischer Musik aus, wurden doch Schlagzeug, E-Gitarre, Keyboard und Bass aufwändig verkabelt. Eine Stunde später startete dann die zweite Band mit einem Bob Marley-Song, anschließend spielten sie einen Hit von Creedence Clearwater Revival – nicht unser Geschmack. Als daraufhin Pink Floyd mit “Another Brick in the Wall” erklang, waren wir endgültig bedient und gingen zurück ins Hotel.

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