Victoria (Kanada) 11.09. – Whale and Tourist Watching

Victoria, 8 Uhr früh, der Blick aus dem Fenster sagte: Es hat geregnet. Der Blick auf die Wettervorhersage verriet: Sieht deutlich schlechter aus als gestern vorhergesagt. Aber alles klagen nützt nichts, um 9:30 Uhr startete unsere Wild 4 Whales-Tour mit Eagle Wing Tours. Das Frühstück war heute mal wieder eine Eigenkreation, da wir in einem Appartment wohnen und daher selbst für unsere Verpflegung zuständig sind.

An der Fisherman’s Wharf war das erwartete Treiben noch nicht gestartet, viele Läden hatten noch geschlossen – auch die Suche nach einem Coffee-Shop verlief letztendlich erfolglos, also hatten wir genügend Zeit für Fotos der teilweise privaten Float Homes.

Float Homes an der Fisherman’s Wharf
Eagle Wing Tours – Ticketshop

Um 9:20 Uhr bekamen wir Instruktionen über den Ablauf der kommenden dreieinhalb (oder mehr) Stunden und Informationen, welche Tiere wir voraussichtlich sehen würden. Ziemlich wahrscheinlich war die Sichtung von Orcas, die sich als sogenannte “Residentials” permanent in der Meerenge zwischen Victoria und Vancouver aufhalten.

Als wir auf unserem Katamaran starteten, war absolut nichts zu sehen. Wir fuhren von Victoria aus direkt in den Nebel hinein und nach einer halben Stunde waren wir sicher, heute kein einziges Tier zu entdecken. Zum Glück verbesserte sich die Sicht aber mit der Zeit, durch den Nebel war sogar kurz die Sonne zu erkennen. 45 Minuten später war der Nebel komplett verschwunden – schnell ein paar Fotos machen, auch wenn es noch keine Tiere zu beobachten gibt.

Der Kapitän auf der Suche nach Meeresbewohnern
Wenn es sonst nichts zu sehen gibt, muss die Kamera schon mal auf Betriebstemperatur gebracht werden
Sieht aus, als ob man auf den Gulf Islands ganz gut leben kann

Unser Kapitän steuerte das Boot durch die Gulf Islands in der Straße von Georgia immer weiter auf die Küste von Vancouver zu, erst nach gut eineinhalb Stunden drosselte er den Motor, bis er ihn letztendlich vollständig abstellte – ein sicheres Zeichen, dass es was zu sehen gab. Und tatsächlich entdeckten wir Orcas auf ihrem Weg entlang der Küste.

Wale zu fotografieren ist ganz schön schwierig, entweder steht man auf der falschen Seite des Boots, hat die falsche Stelle fokussiert oder verpasst den Augenblick, wenn die Tiere für kurze Zeit aus dem Wasser auftauchen. Ein Video zu machen scheiterte am falschen Objektiv – so bleiben nur wenige festgehaltene Eindrücke und die Erinnerung daran.

Wo und wann taucht der Orca auf? Nicht so einfach zu prognostizieren
Und jetzt noch bitte Hochspringen und Salto in der Luft
Kein Salto? Oder schon vorbei? Oder kommt noch einer?

Die Beobachtung der Orcas verging wie im Flug, viel zu schnell kam die Durchsage des Kapitäns, es sei allerhöchste Zeit, wieder zurückzukehren. Mit über einer halben Stunde Verspätung kamen wir kurz nach 13 Uhr in Victoria an und konnten auf den letzten Kilometern noch Bilder der Küste machen, die wir gestern mit dem Auto entlang der Uferstraße abgefahren waren.

Den Nachmittag wollten wir dazu nutzen, Victoria besser kennenzulernen, die wesentlichen Sehenswürdigkeiten sind von unserem Apartment aus fußläufig zu erreichen. Zunächst jedoch fuhren wir zur Art Gallery of Greater Victoria, um uns dort Bilder von Emily Carr anzuschauen, einer in Victoria geborenen Malerin und Schriftstellerin. Ihre Bilder hatten ein bisschen was von Van Gogh, da die Farbe oft mit einem beschwingten Pinselstrich auf die Leinwand gebracht wurde.

Passender Titel: Dancing Tree
Hat ein bisschen was von van Gogh, oder?

Wieder zurück in unserer Unterkunft parkten wir unser Auto und spazierten zu Fuß zum Inner Harbour. Gleich hinter dem Royal British Columbia Museum befindet sich der Thunderbird Park mit Totempfählen von der Westküste Kanadas.

Wenige Schritte entfernt stehen die mächtigen British Columbia Parlamentsgebäude im neobarocken Stil.

Wenn man nicht weiß, in welcher Stadt man sich gerade befindet, hilft die Statue von Königin Victoria

Gleich gegenüber beeindruckte uns die Größe des Fairmont Empress, vom Architekt Francis Rattenbury aus Victoria entworfen. Insgesamt 477 Zimmer auf acht Etagen stehen den Gästen  zur Verfügung. Wir verzichteten auf den Afternoon-Tea mit einer Etagère voller Köstlichkeiten und gaben uns mit einem Getränk und gerösteten Mandeln in der Bar zufrieden, während wir ein wenig das Treiben beobachteten.

Auch beim Fairmont in Victoria hat man ordentlich geklotzt
Nette Bar und gute Gelegenheit für einen Zwischenstopp

Um die Ecke hat man Emily Carr, der bekanntesten Künstlerin der Stadt, ein Denkmal in Form einer Bronzestatue gesetzt – auf ihrer Schulter sitzt Affe “Woo”, neben ihr steht Hund “Billie”.

Ein Denkmal für die berühmteste Einwohnerin von Victoria

Vorbei am Rathaus der Stadt schlenderten wir bis nach Chinatown und wieder zurück  Richtung Hafen, wir waren auf der Suche nach einem Restaurant für’s Abendessen. In einer Filiale der Old Spaghetti Factory warteten wir 20 Minuten, bis ein Platz frei wurde. Wir teilten uns eine Lasagne und einen Caesar Salat. Als Vorspeise waren Suppe oder Salat, als Nachspeise Eis inklusive – nach den Knabbereien im Empress eigentlich viel zu viel für uns, wir waren mehr als pappsatt, als wir das Restaurant verließen.

The Old Spaghetti Factory – Kohlehydrate ohne Ende

Morgen ist der Aufenthalt auf Vancouver Island schon wieder vorbei, es geht wieder auf’s Festland nach Vancouver und damit zur letzten Etappe unserer Reise im Westen Kanadas.

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