Die Fahrt von Downtown Victoria bis zum Fährterminal an der Swartz Bay dauerte eine gute halbe Stunde. Gegen 10 Uhr waren wir vor Ort und hatten damit noch genügend Zeit für einen Espresso im Terminal Building: Netterweise mussten wir für zwei (single) Espressi (jeweils 2,49CAD) nur den Preis eines doppelten Espressos (2,69CAD) bezahlen – das ist mal kundenorientiert.
Auf der Fähre trafen wir zum dritten Mal uns bekannte Gesichter: Vater und Sohn aus Hannover, die auf ähnlichen Routen wie wir unterwegs waren, so dass sich unsere Wege immer mal wieder kreuzten. Wir tauschten uns aus, welche Tiere wir gesehen hatten und wie unsere Eindrücke von Kanada im Allgemeinen waren – trotz des nicht immer perfekten Wetters waren wir uns einig, dass Kanadas Westen ein lohnendes Reiseziel ist.
Die Fähre steuerte durch die Gulf Islands, fast auf unserer gestrigen Route zur Walbeobachtung. Heute hatten sich die Orcas jedoch einen anderen Platz ausgesucht.
Da wir unseren Mietwagen am nächsten Tag zurückgeben mussten, wollten wir Ziele in Nord- und Westvancouver aufsuchen. Vom Tsawwassen Ferry Terminal aus fuhren wir zunächst jedoch zum Jericho Beach, um einen ersten Blick auf die Metropole mit 631.000 Einwohnern zu werfen, Kanadas achtgrößte Stadt Vancouver. Die Stadt, benannt nach dem britischen Kapitän George Vancouver, der die Region Ende des 18. Jahrhunderts erforschte, ist neben einem Reiseziel für Touristen der drittwichtigste Standort der nordamerikanischen Filmindustrie sowie ein wichtiges Zentrum der Finanzwirtschaft.
Am Parkplatz beobachteten wir einige Eichhörnchen auf der Suche nach Futter. Die Nager in unterschiedlichsten Farben scheinen sich sehr wohl zu fühlen, man sieht sie überall elegant über die Wiesen hüpfen.
Für den zweiten Aussichtspunkt, den High View Lookout, mussten wir zunächst über die Lions Gate Bridge nach West Vancouver. Danach folgten wir der Straße zum Cypress Mountain hinauf, wo sich am sonnenverwöhnten Berghang die Reichen ihr Domizil gebaut haben. Am Lookout angekommen genossen wir den Blick über Vancouver und Umgebung von oben.
Für einen kurzen Augenblick sahen wir sogar einen Kolibri – ein paar Sekunden lang stand er regungslos in der Luft, bevor er sich wieder zurück in die Bäume stürzte.
Danach machten wir uns auf den Weg zur Salmon Hatchery im Capilano River Regional Park, wo Lachse zur erfolgreicheren Reproduktion in künstliche Becken geleitet werden. Ein Teil der Tiere wird für kommerzielle Zwecke gezüchtet, der Rest verbleibt in freier Natur und kehrt nach mehreren Jahren im offenen Ozean hoffentlich wieder an die Stelle seiner Geburt zurück.
Der letzte Stopp für heute befand sich in Nord Vancouver am Lonsdale Quay. Der Blick auf Vancouver wurde allerdings etwas durch das vor der Silhouette der Stadt liegende Schiff “Mineral Faith” aus Hong Kong getrübt. Wie so oft, wenn man ein schönes Foto machen will, stören die Asiaten auf dem Bild.
Die im Hafen liegende Yacht Attessa IV – nur auf Platz 41 im Superyachten Ranking – gehörte ursprünglich einem Taiwanesen, bevor der US-Unternehmer Dennis Washington 2007 die Yacht kaufte sowie verlängern und umbauen ließ.
Abendessen gab es nach kurzer Suche im Tap & Barrel, einem umgebauten Lagerhaus. Der Thunfisch-Burger und die Pizza Margherita waren absolut in Ordnung und ein guter Abschluss für den langen Tag.
Für das letzte Foto des Tages genügte ein Blick aus dem Fenster unserer GEC Granville Suite mit Blick auf die Hochhäuser von Downtown Vancouver.
Gute Nacht!