Vancouver (Kanada) 14.09. – Letzter Tag in Vancouver

Seit langem hat auf unseren Reisen die Digitalisierung Einzug gehalten: unsere Erlebnisse dokumentieren wir im Blog, das Smartphone hat sich als nahezu unverzichtbar für Navigation, musikalische Unterhaltung, Restaurantauswahl und vieles andere etabliert. Nur eine kleine Tradition erhalten wir noch immer aufrecht: das Versenden von Postkarten.

Sofern die zugehörigen Briefmarken nicht mit den Postkarten zusammen erworben werden können, stellt sich immer die Herausforderung, eine Postfiliale zu finden.
So auch heute: Da unser Hop-On-Hop-Off-Ticket von gestern 24 Stunden gültig ist,  nutzten wir es am Vormittag, um von unserer Unterkunft zur Vancouver Public Library zu fahren. Im Gebäude nebenan sollte sich gemäß unserem digitalen Stadtplan eine Filiale der Canada Post befinden. Dumm nur, wenn diese wegen Renovierung geschlossen ist. Nach einer Runde um das Gebäude fanden wir die neue Filialadresse, ganz in der Nähe: Eine sehr modern gestaltete Postfiliale und eine freundliche Mitarbeiterin begrüßten uns und für nicht gerade günstige 2,50CAD/Karte konnten wir die Postkarten auf den Weg in die Heimat bringen.

Canada Post

Zu Fuß spazierten wir zum BC Place Stadium, der Heimat der Football Mannschaft BC Lions und des Fußballteams Vancouver Whitecaps FC. Davor befindet sich das Terry Fox Memorial: vier Bronzestatuen von Douglas Coupland in Erinnerung an den Mann, der 1980 einen Lauf quer durch Kanada mit einer Prothese absolvierte, um Geld für die Krebsforschung zu sammeln. Im Alter von 18 Jahren wurde Knochenkrebs bei Terry diagnostiziert, kurz darauf amputierte man sein rechtes Bein, vier Jahre später verstarb er.

Terry Fox Memorial

Anschließend wollten wir in der Vancouver Art Gallery weitere Gemälde von Emily Carr besichtigen. Da sich einige Geschosse im Umbau und die Gemälde der kanadischen Künstlerin auf Reisen befanden, entschieden wir – trotz 25% Rabatt auf den Eintrittspreis – den Besuch auszulassen und stattdessen unser Geld in einem weiteren Fairmont-Hotel loszuwerden: Für einen kleinen Snack am Nachmittag nahmen wir im Notch8 Platz,einem Restaurant im Fairmont Hotel Vancouver. Sehr zufrieden und gestärkt mit einer Zwiebelsuppe und einem Schinken-Käse-Sandwich setzten wir unsere Erkundung der Stadt fort.

Von außen gar nicht so prunkvoll
Im Inneren erkennt man den Anspruch des Hotels

Um zur English Bay zu gelangen, nutzten wir erneut den Hop-On Hop-Off Bus: von der Robson Street über den Stanley Park erreichten wir die Strände der Stadt. Im Morton Park stehen unter dem Titel A-Maze-ing Laughter 14 zweieinhalb Meter hohe und 250 Kilogramm schwere Bronzeskulpturen, die den chinesischen Künstler Yue Minjun selbst ausgesprochen vergnügt porträtieren. Es war gar nicht so einfach, die Szenerie weitgehend ohne andere Touristen abzulichten.

A-maze-ing Laughter (2009-2011)
Der hat gut lachen

Am Strand selbst saßen Einwohner wie Touristen und genossen die Sonnenstrahlen bei Temperaturen um die 17 Grad. In der Nähe befindet sich ein Inuksuk, der anlässlich der Expo 1986 den Pavillion der Northern Territories zierte und später der Stadt Vancouver geschenkt wurde. Das Symbol wurde von den Inuit als Denkmal und Navigationshilfe genutzt und bedeutet Gastfreundschaft. Ein ähnliches Inuksuk zierte auch das Logo der olympischen Winterspiele 2010 in Vancouver.

Déjà-vu – das haben wir doch in Whistler schon mal gesehen

Eine kurze Busfahrt später erreichten wir Granville Island, wo wir wie gestern für eine Auffrischung unseres Vitaminhaushalts in Form von Smoothie und Fruchtsaft sorgten und einige Galerien besuchten, bevor wir den Gang über die Granville Bridge zu unserer Unterkunft antraten.

Was für ein Saftladen

Lediglich zum Abendessen im India Gate in der Robson Street rafften wir uns nochmal auf und schlenderten durch das bunte Treiben der Granville Street mit ihren unzähligen Restaurants, Cafés, Bars und Discotheken – leider auch an einigen Obdachlosen und Drogenabhängigen vorbei. Alex’ Chicken Tikka Masala schmeckte mehr nach Curry-Ketchup, Jochens Vegetarisches Biryani war in Ordnung, der Schärfegrad “mild” passte allerdings überhaupt nicht, häufiges Nase putzen war demnach angesagt.

India Gate – kann man machen, muss man aber nicht
Scharfes Biryani… seltsam

Nach einem letzten Espresso für 1,25CAD bei Tim Hortons liefen wir zurück zum Apartment.

Zum Abschluss unserer Reise hat uns Vancouver insgesamt gut gefallen: Die Stadt hat durch ihre Lage am Meer, den Stanley Park und das pulsierende Treiben viel zu bieten und eignet sich sehr gut für einen dreitägigen Aufenthalt.

Morgen geht es nach drei Wochen West-Kanada wieder nach Hause. Wir haben viel Schönes erlebt und versucht, es in unseren Berichten festzuhalten, obwohl das Wetter nicht immer mitgespielt hat. Mit vielen tollen Erinnerungen kehren wir nach Deutschland zurück.

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