Cairns (Australien) 18.10. – Regen + Wald = Regenwald

Fährt man von Cairns aus Richtung Norden, kommt man nach ca. eineinhalb Stunden an eine Fähre, die das Auto samt Insassen über den “Daintree River” (den wir gestern bereits auf der erfolgreichen Suche nach Krokodilen befahren haben) auf die andere Flussseite befördert. Sollte sich irgendjemand in der Heimat über die Fährpreise der Fähren am Rhein beschweren, wo die Fahrt zwischen St. Goarshausen und St. Goar hin und zurück für Auto inklusive zwei Personen ca. 11 EUR kostet, dem sei gesagt, dass hier die Monopolstellung gnadenlos ausgenutzt wird. Für eine Strecke, die ca. 1/3 der Strecke am Rhein beträgt, sind 25 AUD zu zahlen (dies entspricht ungefähr 16 EUR). Eine Brücke gibt es natürlich nicht (hier die Parallele zum Rhein), denn die Region hat Welterbestatus und dieser darf natürlich nicht gefährdet werden.

Fähre über Daintree River
Fähre über Daintree River

Nach einer weiteren Fahrzeit von etwa einer Stunde durch den “Daintree National Park” erreicht man “Cape Tribulation”: das “Kap der Trübsal”, das seinen Namen (wie vieles in der Region) von Kapitän James Cook erhielt, als sein Schiff auf der ersten Südseereise (1768 – 1771) auf Grund lief und fast hätte aufgegeben werden müssen. Es konnte jedoch repariert werden und Cook seinen Weg fortsetzen.

Ein sehr schöner mit Regenwald gesäumter Strand erstreckt sich entlang der Bucht. Ins Wasser sollte man jedoch nicht gehen, ansonsten würde man Bekanntschaft mit Artgenossen machen, die man doch lieber im Aquarium hinter einer dicken Glasscheibe oder vom Strand aus in sicherer Entfernung im Wasser sieht: angeblich handelt es sich um Hammerhaie, was wir aber anhand der Flosse definitiv nicht bestätigen können.

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Haie am Cape Tribulation

Aber auch ohne Haiflosse ist die Bucht am “Cape Tribulation” sehr sehenswert.

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Cape Tribulation
Cape Tribulation
Cape Tribulation

Dass wir überhaupt Bilder mit Sonne und blauem Himmel machen konnten, war an dem Tag nicht selbstverständlich: morgens, als wir in Cairns losfuhren, hatte es schon geregnet, auf dem Weg zur Fähre ebenfalls, und etwa 30 Minuten, bevor diese Bilder aufgenommen wurden, regnete es schon wieder wie aus Eimern: der Scheibenwischer des Autos schaffte teilweise die Wassermassen auf der höchsten Stufe nicht mehr. Aber genauso schnell wie der Regen aufzog, war er dann auch wieder verschwunden.

Der Eintritt in den “Daintree National Park” ist wie die Nutzung der Wanderwege und anderer öffentlicher Einrichtungen kostenfrei, was wir als sehr angenehm empfunden haben. Man sieht im Park an verschiedenen Stellen Mangroven und kann teilweise auf eigens dafür angelegten Rundwegen, die auf Stelzen erbaut wurden, durch den Wald spazieren. Ein Erlebnis, das wir so bisher noch nicht hatten und recht beindruckend fanden. Die Wurzeln geben dabei besonders bei Ebbe ein bizarres Bild ab.

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Jochen im Mangrovenwald

Die überall auf der Strecke im “Daintree National Park” zu sehenden Schilder, die den Fahrer des Autos ermahnen, langsam zu fahren, um die Helmkasuare nicht zu gefährden, sind wahrscheinlich aus PR-Gründen angebracht worden. Das Tier ist sehr scheu und wagt sich nur selten aus dem sicheren Regenwald heraus.

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Verkehrsschild “Achtung Kasuar”

Vielleicht haben wir ja Glück auf unserem weiteren Weg Richtung Süden und ein Exemplar dieser seltenen Tiere wagt sich aus seiner Deckung und springt uns vor die Linse.

Morgen geht es zum Great Barrier Reef, wir müssen mal wieder zeitig raus und sagen damit Gute Nacht!

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