Figari (Korsika) 16.06. – Bonifacio am Abend

Bis zum späten Nachmittag gehörten der Besuch eines Großen Heupferdes auf unserem Terrassentisch sowie der etwa stündliche herzzerreißende Schrei eines Esels in der Nähe zu den aufregendsten Dingen des Tages. Fast hätte man meinen können, dass der Glockenschlag der Kirche in Moltifao durch das Rufen des Esels ersetzt worden wäre.

Perfekt in Pose gesetzt

Ansonsten war Entspannung am Pool angesagt: Jochen konnte sich weiter in seine Urlaubslektüre von Stephen King vertiefen, während Alex am Abbau ihres aktuellen Hörbuchs arbeitete. Trotz der hohen Temperaturen um die 30 Grad wehte ein frischer Wind vom Meer, so dass es im Schatten unter dem Sonnenschirm oder der Veranda ab und an fast ein bisschen kühl wurde.

Viel mehr war heute nicht zu sehen – reicht aber auch vollkommen aus

Für den Abend entschieden wir uns, nach Bonifacio reinzufahren, ein wenig durch die Altstadt zu schlendern und ein nettes Restaurant zu suchen – Auswahl gab es aufgrund der Touristenmassen, die durch die Stadt strömten, genug.

Die Altstadt von Bonifacio thront spektakulär auf einem Kalksteinplateau über dem Meer und ist eine der touristischen Highlights auf Korsika. Aufgrund der Lage ist die Zufahrt und das Parken nicht ganz einfach, die Stadt gibt sich jedoch große Mühe, das Verkehrsaufkommen auf großen Parkplätzen außerhalb der Oberstadt zu bändigen und natürlich ihre Stadtkasse zu füllen. Als wir unseren Wagen in der Oberstadt neben dem Friedhof abgestellt hatten und Richtung Altstadt schlenderten, waren einige der Tagesbesucher bereits wieder im Aufbruch begriffen.

Blick auf den Hafen und die Oberstadt von Bonifacio

Mit Auswahl des Restaurants Café de la Poste folgten wir der Empfehlung des Reiseführers und waren auf einen großen Besucherandrang im vorbereitet, wurde dort doch von “längeren Warteschlangen vor dem Lokal” berichtet. Wie am Vortag waren wir jedoch fast die ersten Gäste – um 19 Uhr scheint kein Franzose Essen zu gehen. Was uns aber sofort auffiel: Die Bedienung sprach – zum ersten Mal bisher – Englisch. Nach und nach wurden die Tische voller und als eine vierzigköpfige Reisegruppe auf das Restaurant zusteuerte, mussten wir uns keine Sorgen mehr um die Auslastung des Lokals machen. Die Speisekarten der Restaurants variierten kaum: Alex’ Aubergines à la Bonifacienne wurden nahezu überall angeboten und an Restaurants, die Pizza, Nudeln (Jochen entschied sich für Lasagne), Muscheln mit Pommes oder Fisch auf der Karte hatten, gab es ebenfalls keinen Mangel.

Auberginen à la Bonifacienne

Im Anschluss erkundeten wir noch ein wenig die Altstadt, gingen zum Place du Marche mit Blick auf die Südspitze Korsikas und den Leuchtturm am Capo Pertusato und genehmigten uns als Dessert noch jeweils einen Crêpe im Restaurant La Manichella. Die sinkenden Temperaturen und der kühle Wind vom Meer machten den Aufenthalt in der Stadt langsam ungemütlich – ein guter Grund, nach Hause zu fahren.

Irgendwo in der Ferne steht der Leuchttum am Capo Pertusato – im Dunkeln sicher leichter zu sehen
Eine hungrige Möwe – aber betteln hilft nix
Die Häuser am Rande des Plateaus haben definitiv einen unverbaubaren Blick
Mitten in der Altstadt von Bonifacio
Rechts oder links vorbei, das ist hier die Frage – oder doch geradeaus ins Restaurant?

Wir werden mit Sicherheit in den kommenden Tagen nochmal bei Tageslicht zurückkehren und vielleicht auch eine kleine Bootstour machen, um die Stadt vom Meer aus zu sehen.

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