Regensburg 24.05. – Wanderung zum Naturschutzgebiet Doost

Das für heute vorhergesagte zumindest bis zum Abend stabile trockene Wetter verbunden mit Temperaturen von annähernd 20 Grad wollten wir für eine Wanderung nutzen – wir machten einen Ausflug in den Norden des Oberpfälzer Waldes. In der Nähe von Weiden in der Oberpfalz im kleinen Ort Floß startete die 12km lange Wanderung durch Wälder und über die sanften Hügel der Wiesen und Felder. Das Highlight das Rundwanderwegs, der sogenannte Doost, erstreckt sich an einem kurzen Stück der Girnitz, die im Laufe der Zeit riesige Granitblöcke freigelegt hat. Das Gebiet wurde bereits im Jahr 1937 als erstes Naturschutzgebiet der Oberpfalz ausgewiesen.

Vom Feiertag war bei den Bienen am Wegesrand nichts zu spüren, fleißig auf der Suche nach Pollen schwirrten sie in die Umgebung aus.

Nicht umsonst heißt es “fleißige Bienchen”

Kurz darauf ging es in den Wald, hinein in die wundersame Welt des Doost mit moosüberwuchterten Granitfelsen und dem begleitenden Rauschen und Gurgeln der Girnitz.

Wir waren nicht die Einzigen, die den Sonntag für einen Wanderausflug nutzten
Hier könnte mal wieder jemand aufräumen – wäre das Gebiet nicht als Naturschutzgebiet ausgewiesen
Ohne Moos wenig los im Doost

Auf dem Weg zurück zum Ausgangspunkt sogen wir noch ein paar Eindrücke aus der Natur ins uns auf – dazu gehörten unter anderem ein Tagpfauenauge, das hektisch umherschwirrte und nur mit ein wenig Glück fotografisch eingefangen werden konnte, sowie drei Rehe, die mit etwas zeitlichem Abstand plötzlich unseren Weg kreuzten und möglichst schnell den Schutz des Waldes suchten.

Endlich sitzt der Schmetterling mal ruhig vor der Linse
Nur schnell weg – dabei woltlen wir doch nur ein völlig harmloses Bild schießen
Arbeit für die Bienen und Vergnügen für den Wanderer und Fotografen

Am Ortsrand von Floß war durch den örtlichen Energieversorger eine Photovoltaik-Anlage installiert worden, in deren Schatten Schafe gehalten wurden, die den Job des Rasenmähens übernahmen. Froh über etwas Abwechslung und da das Gras auf der anderen Seite des Zauns bekanntermaßen immer besser schmeckt als das vor Ort, ließen sie sich ohne große Mühe anlocken. Lautstark forderten sie uns auf, die Fütterung nicht allzu schnell zu beenden.

Ohne Kampf kein Mampf

Ein ganz besonderes Highlight wartete dann in Weiden auf uns: Nach der langen Zeit des mit Gastronomieschließungen verbundenen Lockdowns genossen wir heute erstmals wieder unser Abendessen im Außenbereich des Gasthauses Bräuwirt auf dem Marktplatz.

Wir waren nicht die Einzigen, die sich über die Öffnung der Außengastronomie freuten
Schöne Tasse – beim Inhalt ist aber noch ein wenig Luft nach oben

Nach dem Abendessen spazierten wir über den Marktplatz, ohne zu versäumen, uns in einer Eisdiele einen angemessenen Abschluss des Abendessens zu gönnen. Von der benachbarten Kirchturmspitze hörten wir das laute Rufen eines Greifvogels.

Hoffentlich gehören Café- und Restaurantbesuche bald wieder zur Normalität
Bunte Häuser auf dem Weidener Markt
Der Schreihals war schnell ausgemacht

Etwas außerhalb der Altstadt finden sich bis heute Zeugnisse der rasch wachsenden Einwohnerzahl von Weiden rund um die Jahrhundertwende 19./20. Jahrhundert. In dieser Zeit entstanden einige Häuser im damals modernen Jugendstil.

Ornamente und reicher Fassadenschmuck
Egal ob links oder rechts – beide Türen sind sehenswert

Der wachsenden Bevölkerungszahl wurde zudem mit dem Neubau eines katholischen Gotteshauses Rechnung getragen, das als St. Josef am 11. November 1900 eingeweiht werden konnte. Die ursprüngliche Innenausstattung war sowie für den Münchner Maler Franz Hofstötter als auch die Kirchengemeinde nicht zufriedenstellend – so entwarf der Künstler, der sich mittlerweile dem Jugendstil zugewandt hatte, eine komplett neue Innenausstattung, die sich bis heute erhalten hat.

Von außen noch an klassischen Vorbildern orientiert, empfängt den Besucher im Inneren ein völlig anderes Bild
Von der Ferne lässt sich die Ausstattung im Jugendstil am ehesten an der Kirchendecke erkennen
Blick in den Chor von St. Josef
Blick in den Vierungsturm
Stuckfiguren der Propheten Daniel und des hl. Johannes des Täufers tragen das Dach der Kanzel
Blick auf das Mosaik in der Taufkapelle

Der Himmel über der Oberpfalz verfinsterte sich zusehends und wir waren froh, die trockenen Stunden des Tages so gut genutzt zu haben.

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