Salzburg 19.08. – Nach unten ins Salzbergwerg, nach oben auf die Kneiflspitze und die Barmsteine

[Hinweis: Auf dieser Tour ist Jochen alleine unterwegs]

Die wichtigste Frage, warum das Salz aus Berchtesgaden, das lediglich in Bad Reichenhall getrocknet wird, “Bad Reichenhaller” und nicht “Berchtesgadener” heißt, habe ich heute auf meiner Tour durch das Salzbergwerk Berchtesgaden tatsächlich vergessen zu stellen. Ansonsten war dies ein Ausflug in die Vergangenheit: Die gleiche Tour hatte ich schon einmal als Kind mit Familie und im 10. Schuljahr mit der Schulklasse gemacht. Technisch hat sich etwas getan, die Highlights sind aber immer noch dieselben: Fahrt mit der Bahn in den Berg, zwei Rutschen mit Höchstgeschwindigkeit und die Fahrt über einen unterirdischen Salzsee. Der “Lokführer” unter Tage moderierte die Tour in breitem bayerischen Dialekt und hatte eine eigene Vorstellung von Desinfektion: Er bot an, jeder Besucher könne mal mit dem Finger entlang einer Salzschicht fahren und daran lecken – Corona sei kein Problem, da Salz ja desinfiziere – so der bayerische Hobby-Virologe. Zum Glück konnte man auch auf eine Kostprobe verzichten.

Das sollte wohl fast jeder zu Hause stehen haben – nur nicht in der Größe
Los geht die Tour – zuerst mit der Bahn in den Berg
… dann mit langen Rutschen nach unten …
… und zum Schluss mit dem Floß über einen unterirdischen Salzsee

Danach ging es zur Wallfahrtskirche Maria Gern, wo ein Fußweg hinauf zur Kneifelspitze beginnt.

Der Weg ist gleichzeitig als Fitnesstest ausgewiesen. Auf einer Strecke von 2.340m Länge gilt es, 413 Höhenmeter zu überwinden (durchschnittliche Steigung 17,6%). Ich bin mir nicht sicher, ob ich den Test bestanden habe.

Viel wichtiger war aber die Existenz einer bewirtschafteten Hütte auf dem Gipfel – und der Ausblick von der Paulushütte ist wirklich atemberaubend. Nur der Watzmann versteckte sich wieder hinter Wolken. Morgen bekommt er nochmal eine Chance.

Hier übrigens ein Lob für die bayerische Gründlichkeit: so ordentlich sind hier Wahlplakate aufzukleben.

Das ist mal eine wirklich gute Idee aus Bayern

Zurück von der Wallfahrtskirche ging die Fahrt Richtung Salzach/Österreich. Bei der Fahrt von Salzburg nach Berchtesgaden fallen sofort die sogenannten Barmsteine (der kleine und der große) oberhalb von Hallein auf – mein nächstes Ziel. Am Fuß standen Hirsche auf der Wiese und eines der Tiere stellte ich für mich in Pose. Den kleinen Barmstein kann man auch ohne Kletterausrüstung besteigen, man sollte jedoch trittsicher und schwindelfrei sein. Auf dem Gipfel kann man von Deutschland nach Österreich hinüber gehen, die Grenze verläuft genau an dieser Stelle.

Blick vom kleinen auf den großen Barmstein und ins Tal der Salzach
Blick nach Österreich und auf Hallein
Macht sich auf der Wiese besser als Trophäe an der Wand

Danach fuhr ich ins Tal nach Hallein, eine Stadt, die vor einigen Wochen ebenso wie Berchtesgaden von Überschwemmungen betroffen war. In der Altstadt sah man nichts mehr davon, aber die Schäden in den Häusern sind sicherlich noch nicht alle wieder beseitigt. Wichtig war für mich, dass das vietnamesische Restaurant einen freien Platz für mich zum Abendessen hatte. Ansonsten hat die Stadt nicht allzu viele Sehenswürdigkeiten zu bieten, aber jeder kennt mit Sicherheit einen berühmten Einwohner der Stadt. Der Komponist Franz Xaver Gruber schrieb hier die Melodie zum Weihnachtslied “Stille Nacht – Heilige Nacht”, das zum ersten Mal am 24. Dezember 1818 aufgeführt wurde.

Ein Denkmal und Museum für den berühmtesten Einwohner Halleins
Mit einem letzten Blick auf die Barmsteine verabschiede ich mich bis morgen

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