[Hinweis: Auf dieser Tour ist Jochen alleine unterwegs]
Ziel für heute war der Gipfel des Jenner, 1874m über NN und damit 1.271m über dem Niveau des Königssees (603m).
Ich startete jedoch nicht ganz unten, sondern auf einem Parkplatz in Hinterbrand auf 1.137m Höhe: Von dort aus ging es an der Mittelstation der Jenner-Kabinenbahn vorbei, zunächst auf schmalen ausgetretenen Pfaden in Serpentinen den Berg hoch. Der Weg wurde weiter oben deutlich breiter, aber nur unwesentlich weniger steil.
Schon von unten konnte man sehen, dass die Wolken ab und an die Berggipfel verschlungen – nicht gerade die idealen Voraussetzungen für eine Gipfelbesteigung. Kurz vor der Bergstation der Jenner-Seilbahn stürzten sich wagemutige Gleitschirmflieger in die Tiefe. Auf der anderen Seite des Königssees konnte ich von hier oben die Bobbahn erkennen und mit einem Fernglas auch die Beschädigungen, die die letzte Flut vor nicht allzu langer Zeit an der Strecke hinterlassen hat.
An der Bergstation angekommen, gönnte ich mir erst einmal ein alkoholfreies Radler und eine Brezel, um dann nach einiger Zeit auf der Terrasse der Bergstation, mit tollem Blick auf die umliegenden Berge, die letzten Meter bis zum Gipfel nach oben zu steigen. Dort angekommen hieß es erst mal warten und hoffen, dass sich die Wolken verziehen und den Blick ins Tal freigeben. Es dauerte sicherlich eine Dreiviertelstunde, doch das Warten hat sich gelohnt.
Doch irgendwann klarte es auf, die Wolken verzogen sich und gaben den Blick ins Tal frei.
Nach ein paar Fotos folgte der Weg hinab, erst zur Bergstation und dann weiter bergab ins Tal, um die Umrundung des Jenner fortzusetzen. Nach einer kurzen Rast an der Mittelstation der Seilbahn war es nicht mehr weit bis zum Auto und der Suche nach dem Lokal für das Abendessen. Mein Handy zeigte an, dass ich heute über 14km und 990 Höhenmeter unterwegs war. Hätte ich das vorher gesehen, wäre ich noch 10 Meter den Hang runter und wieder hoch gelaufen, um die 1000m voll zu machen.
Dank tripadvisor fand ich in Vorderbrand einen Gasthof, der auch noch einen freien Tisch für mich hatte und ein wirklich gutes Cordon Bleu servierte. Ein letzter Besuch bei den Schafen und Ziegen des Gasthofs und ein Blick auf die erst am 01.07. neu eröffneten Blockhütten im Berg, die nach Aussage des Kellners wirklich gut bei den Gästen angenommen werden – kein Wunder bei der tollen Lage.
Dann hieß es Abschied nehmen von Jenner und Königssee – doch “Heute ist nicht alle Tage; ich komm’ wieder, keine Frage.” Und zwar schon morgen, es stehen eine Bootsfahrt auf dem Königssee und zwei kürzere Wanderungen auf dem Programm.