Salzburg 21.08. – Auf dem Königssee

[Hinweis: Auf dieser Tour ist Jochen alleine unterwegs]

Bereits auf der Fahrt zum Königssee konnte man die Berggipfel zum ersten Mal ohne Wolken sehen – dafür lag jedoch der Königssee selbst im Nebel. Wie sich beim Fotografieren herausstellte, war das aber zu verschmerzen – der Nebel sorgte für ungewöhnliche und etwas mystische Aufnahmen. Zum Glück hatte ich die Tickets für das Boot (Abfahrt 9:45 Uhr) schon vor zwei Tagen gebucht und mir gestern noch einen Zeitplan zurecht gelegt. Dies war jedoch alles nach einer kurzen Frage am Ticketschalter nicht mehr relevant. Meine Frage an eine Beschäftigte der Königssee-Schifffahrt war, ob ich auch ein Schiff früher nehmen könne (denn ich war schon um kurz vor 9 Uhr am See). Aufgrund des Besucheransturms waren alle festen Fahrzeiten aufgehoben und die Gäste stellten sich einfach an den Bootssteg, um auf das nächste Boot zu warten.

Die Sonne beginnt schon sich durchzusetzen
Christlieger, die einzige richtige Insel im Königssee

Mir sollte es Recht sein, ich konnte um kurz nach neun schon ein Boot betreten. Ein Mitarbeiter der Königssee-Schifffahrt machte seine Sache bei der Erklärung zum Königssee und der Weitergabe von kleinen lustigen Geschichten auf der Überfahrt unfassbar gut und spielte auch, wie ich es von vergangenen Touren auf dem Königssee gewohnt war, das berühmte Königssee-Echo auf einem Waldhorn (interessanterweise wurde das Echo zu Beginn des aufkommenden Tourismus mit Kanonenschlägen herbeigeführt).

Die meisten Fahrgäste fuhren wie ich auch bis zur “Endhaltestelle” an der Saletalm, um von dort einen ca. 3,5km langen Weg (einfache Strecke) zum 470m hohen Röthbachfall in Angriff zu nehmen. Allerdings führt der Weg nicht bis zum Fuß des Wasserfalls, sondern nur in die Nähe – auch wenn Einige wagemutig die letzten Meter über Geröll und umgestürzte Bäume in Angriff nahmen. Es ist immer wieder erstaunlich, dass nicht mehr Unfälle passieren.

Da kommt schon der nächste Schwung Ausflügler auf dem Weg zur Saletalm
Am Obersee entlang müssen alle Wanderer durch dieses Nadelöhr
Traumhafte Bergkulisse am Obersee

Danach ging es zurück zur Saletalm beziehungsweise Schiffsanlegestelle und von dort mit dem nächsten Schiff nach Sankt Bartholomä.

Alleine ist man auf dem Weg zum Wasserfall und zurück nicht
Und nochmal schnell ein wunderschönes Foto mit Spiegelung am Obersee
St. Bartholomä voraus

Dort angekommen nahm ich die nächste Wanderung zur Eiskapelle in Angriff. Man hätte auch sagen können, dass es sich bei der Eiskapelle um die Schneereste des letzten Winters aus Lawinenabgängen vom Watzmann handelt – “Eiskapelle” klingt aber definitiv besser. Der Weg startete leicht ansteigend und breit, dann schmaler und steil und für das letzte Stück wies ein Schild darauf hin, dass es für die folgenden 15 Minuten keinen Weg mehr gibt und man einfach dem leeren Flussbett folgen muss.

Bäume, die sich auf Felsen festklammern
Nicht umsonst weist das Schild die Wanderer auf den folgenden unbefestigten Wanderweg hin
Ist das ein unbefestigter Wanderweg oder ein Parcours?

Diese Aufgabe gestaltete sich mehr oder weniger als Pfad suchen (und ab und zu finden) über Geröll und Felsbrocken hinweg. Irgendwann hatte ich dann die Eiskapelle erreicht – ein angenehm kühler Windzug sorgte für Erfrischung. Ein paar Wagemutige, man könnte sie auch Unvernünftige nennen, begaben sich unter das Eisdach – und das trotz Warnhinweisen und Einsturzgefahr. Wie gesagt, es ist ein Wunder, dass nicht mehr Unfälle passieren.

Blick auf die Eiskapelle mit einem wohltuend frischen Luftzug

Zurück in St. Bartholomä war dann eine Stärkung von Nöten. Eine frisch geräucherter Königssee-Saibling musste als Abendessen herhalten, bevor es dann nach einem kurzen Rundgang Schlange stehen hieß, um ein Boot zurück zur Anlegestelle in Schönau zu bekommen.

Der Saibling hatte sich sein Ende sicherlich anders vorgestellt; ich mir nicht
Noch einmal ein letzter Blick auf die berühmten Kirchtürme von St. Bartholomä
Dann heißt es nach einer längeren Wartezeit an der Ablegestelle Abschied nehmen
Wer hätte heute Morgen im Nebel damit gerechnet, dass heute noch so herrliches Wetter herrschen wird?

Wieder geht ein schöner aber auch anstrengender Tag zu Ende – insbesondere die Wanderung zur Eiskapelle durch das ausgetrocknete Bachbett hatte es in sich. Morgen wird wieder ein Tag mit mehr Fotografieren und weniger Wandern.

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