Oxford 27.05. – Rule, Britannia!

Lasst uns unseren nächsten Urlaub mit einem kleinen Rätsel starten: Unser Zielflughafen ist Birmingham. Doch was wollen wir dort? Auf den Spuren von Duran Duran wandeln, die die Popwelt ab Mitte der 80er mit ihren Hits – und dem guten Aussehen ihres Bassisten John Taylor – erobert haben? Nein, deshalb sind wir (Alex’ Meinung nach leider) nicht hier. Ein Flug zum letzten Spieltag der Premier League mit dem Besuch eines Fußballspiels in Liverpool oder Manchester ist es (aus Jochen’s Sicht leider) auch nicht. Der Beginn eines Studiums im nahen Oxford ist es auch nicht, aber Oxford ist zumindest unser erster Übernachtungsort, von wo aus wir in den kommenden vier Tagen die Stadt und das Umland erkunden wollen.

Nicht weit von Oxford entfernt – eine halbe Stunde Autofahrt nach Süden – liegt Highclere Castle, ein Herrenhaus im Besitz von George Herbert, dem 8. Earl of Carnarvon. Wem dieser Ort nichts sagt, der hat eine riesige Wissenslücke und die Serie Downton Abbey nicht geschaut. Highclere Castle diente als Drehort für die Serie (6 Staffeln mit insgesamt 49 Episoden) und die beiden Kinofilme, die neben Alex auch Fans auf der ganzen Welt in ihren Bann gezogen hat. Unser schon letztes Jahr geschmiedeter Plan war, mit Freunden vier Tage in Oxford zu verbringen, Drehorte von Downton Abbey zu entdecken und die Stadt zu erkunden. Leider wird jede Planung überflüssig, wenn ein Familienmitglied ernsthaft erkrankt. Unsere Freunde mussten ihre Reise gestern schweren Herzens stornieren und so gehen wir leider alleine auf Erkundungstour.

Aber schön der Reihe nach – für uns stand erstmal der Abflug in Frankfurt an. Zum Glück hatten wir das Einchecken und die Sicherheitskontrolle trotz befürchtetem Besucheransturm zu Pfingsten schnell hinter uns gebracht und mussten noch ca. zwei Stunden auf das Boarding warten. Der anschließende eineinhalbstündige Flug ging schnell vorbei, da jedoch mehrere Flugzeuge kurz nacheinander Birmingham errichten und wir nicht die ersten waren, war wiederum etwas Geduld bei der Passkontrolle notwendig, es dauerte rund 30 Minuten, bis wir diese passiert hatten und am Schalter der Mietwagenfirma unseren VW Golf in Empfang nehmen konnten.

Die Fahrt vom Flughafen Birmingham nach Oxford unterbrachen wir für einen Zwischenstopp in Hidcote Manor Garden, einem der schönsten Gärten Englands auf dem Anwesen eines Herrenhauses aus dem 17. Jahrhundert. 1907 begann Lawrence Johnston, Sohn einer reichen Amerikanerin, den Garten anzulegen. Seit den 1930er Jahren ist der Garten für Besucher geöffnet, rund ein Jahrzehnt später wurde er in die Obhut des National Trust übergeben.

Wir spazierten durch die wunderschön angelegten Gärten, entlang der akkurat geschnittenen Bäume und Hecken und bewunderten die üppige Pflanzenvielfalt. Sogar ein paar Tiere liefen uns vor die Linse.

Was für eine üppige Blütenpracht – wunderschön!

Der Besitzer des Anwesens hatte nicht nur ein Faible für Pflanzen, auch die Inneneinrichtung des Herrenhauses mit Blick auf den wunderschönen Garten weiß zu beeindrucken.

Auch Vivien Leigh, Hauptdarstellerin in Vom Winde verweht,
besuchte Hidcote Manor im Jahr 1947

Etwas abseits grasten Schafe, ein Fasan stolzierte über die Wiese und am Seerosenteich begingen Libellen Hochzeit:

Und wenn man erst einmal angegangen hat zu fotografieren, ist es auch schwierig, damit wieder aufzuhören: Sehr schön, welche unterschiedlichen Formen und Farben die Natur entwickelt hat.

Wirklich anstrengend war es nicht, aber auf einen Besucher schien die ländliche Idylle besonders beruhigend zu wirken. Wir hoffen mal, dass er vor dem Schließen des Parks aufgewacht ist.

Schäfchen zählen

Von Hidcote Manor aus war es noch eine Stunde Autofahrt bis zu unserer Unterkunft in Oxford. Nach dem Einchecken machten wir uns auf den Weg, ein Restaurant zum Abendessen zu finden, was sich als nicht ganz leicht entpuppte. Das zu Fuß zuerst angesteuerte Pub mit schönem Biergarten hatte leider keinen Platz mehr für uns, Jochens Entschluss, mit dem Auto ins Zentrum zu fahren, war aufgrund fehlender Parkplätze in Oxfords High Street, in der sich viele Restaurants befinden, keine wirklich gute Idee. Unsere Rettung war das zufällig entdeckte indische Restaurant Karma, ein gutes Stück außerhalb des Zentrums gelegen, mit Parkplatz direkt nebenan und genügend freien Tischen.

Müde und zufrieden sanken wir nach einem langen ereignisreichen Tag in unser Bett. Morgen steht ein Ausflug in die Cotswolds samt Drehorten von Downton Abbey inmitten einer sehenswerten Landschaft an.

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