Sydney (Australien) 26.11. – Der Kunstbanause

Das Schönste am “Museum für zeitgenössische Kunst Sydney” ist seine Aussichtsterrasse. Das kann natürlich nur jemand sagen, der die ausgestellte Kunst – mal wieder – nicht verstanden hat. Ist aber auch nicht schlimm, das Museum kostet keinen Eintritt und von der Terrasse, die gleichzeitig als Café dient, hat man einen wunderbaren Blick auf die Harbour Bridge und vielleicht auch auf ein Kreuzfahrtschiff, das vor Anker liegt.

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Blick von der Aussichtsterrasse des “Museum of Contemporary Art Sydney”
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“Celebrity Solstice” – Made in Germany

Nachdem gestern die Flotte von P&O zu ihren Zielhäfen aufgebrochen war, ankerte heute bereits ein neues Schiff: Die “Celebrity Solstice” hat einen weiten Weg hinter sich von der Werft, in der sie gebaut wurde, bis zu ihrem aktuellen Bestimmungsort. Das Schiff wurde in den Jahren 2007 – 2008 von der Meyer Werft in Papenburg für die amerikanische Reederei “Celebrity Cruises” gebaut und startet jetzt von seinem Heimathafen in Fort Lauderdale/Florida zu Kreuzfahrten, unter anderem auch nach Neuseeland und Australien.

Doch zurück zum Museum für zeitgenössische Kunst. Besonders zu empfehlen ist ein Platz im Café des Museums donnerstags um 17:30 Uhr, dort findet momentan der kostenlose “Spring Yoga”-Kurs mit eigenem DJ statt, zu dem ab Viertel nach fünf immer weitere, vorwiegend weibliche Teilnehmer auf der Terrasse eintrudelten. Unfassbar wie flexibel und dehnbar ein Körper sein kann. Bei meinem scheint man da irgendwie das Gummi und die Flexibilität vergessen zu haben und mit einer Nachbesserung wird es glaube ich auch nichts mehr.

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“Spring Yoga” mit toller Aussicht

Nach ausgiebigen Studien, was alles an Verrenkungen möglich ist, startete um 18 Uhr unser zweiter “I’m free”-Stadtrundgang in Sydney, dieses Mal durch das Viertel “The Rocks”: dieses Viertel nahe am Hafen ist quasi die Keimzelle Sydneys, als die Stadt noch Strafkolonie Großbritanniens war. Hier befinden sich auf schmalen, teilweise kopfsteingepflasterten Straßen die ältesten Pubs der Stadt, in denen bereits Anfang des 19. Jahrhunderts Hafenarbeiter und Soldaten ihr Bier getrunken haben.

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Ist das “Fortune of war” das älteste Pub?
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Oder vielleicht doch das “Hero of Waterloo”?

Die enge Häuserschlucht, die erst seit 1979 offiziell den Namen “Suez-Kanal” trägt, zeigt, wie die Durchgangswege im “The Rocks” -Viertel früher angelegt wurden. Den Namen erhielt die Gasse durch die sich hügelabwärts ergießenden Sturzbäche bei Starkregen.

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Suez-Kanal in den Rocks

Vom “Observatory Hill” hat man einen tollen Ausblick auf die Harbour Bridge und auf den Norden Sydneys.

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Blick vom Observatory Hill

Das Viertel “The Rocks” befindet sich in ständigem Wandel. Lange Zeit galt es mit seinen Lagerhallen und dunklen Spelunken als Schandfleck der Stadt, in den 1970er Jahren renovierte man viele Straßen und Häuser und bewahrte die historischen Gebäude vor dem Abriss. Aktuell wehren sich die Bewohner der alten Arbeiterhäuser gegen den Verkauf ihrer Unterkünfte. Bauland ist in der Innenstadt von Sydney sehr teuer und so wird es vermutlich nur eine Frage der Zeit sein, bis alte zweistöckige Wohnhäuser durch neue moderne Wohnungen ersetzt werden.

Kurz vor Schluss des Rundgangs gab es nochmal Kunst zu sehen, dieses Mal “Urban Art” von Jimmie Durham mit dem Titel “Still life with stone and car“:
Das rote Fahrzeug in der Mitte des Kreisverkehrs ist durch einen riesigen Stein plattgedrückt, den der Künstler von einem Kran auf das Auto fallen ließ. Durham wollte damit den Stein als Werkzeug nutzen, um die Form das Fahrzeugs zu ändern. Ich finde, das ist ihm gelungen. Und sicher hatte er – neben dem künstlerischen Anspruch – auch etwas Spaß dabei.

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Ehemalige Lagerhäuser mit Kunstkreisel

Der Wetterwechsel, der sich im Laufe des Nachmittags bereits angedeutet hatte, vollzog sich während des Stadtrundgangs weiter. Als wir gegen 14 Uhr unser Appartment verlassen hatten, betrug die Außentemperatur bei strahlend blauem Himmel noch 37 Grad. Der Himmel zog sich immer weiter zu und während des Rundgangs fing es bereits bei knapp über 20 Grad leicht zu regnen an.
Doch wo Sonne und Regen aufeinander treffen, gibt es auch immer wieder einen schönen Regenbogen zu sehen: der Wettergott belohnte uns auf dem Heimweg mit einem Regenbogen über der Oper.

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Oper Sydney nach Regen

2 Kommentare

    1. Finde ich auch. Im Übrigen hatte die Yoga-Lehrerin glaube ich Probleme mit den Knien. Wenn sie irgendetwas vom Boden aufheben wollte, wie beispielsweise ihre Gymnastikmatte, dann machte sie das immer mit ausgestreckten Beinen ohne in die Knie zu gehen. :-). Der Versuch dies nachzumachen lassen wir lieber mal, wegen akuter Gefahr für meine Bandscheiben.

      Jochen

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