Die erste positive Überraschung erwartete uns beim Frühstück: im Restaurant der Unterkunft war ein kleines Buffet aufgebaut und im Gegensatz zum cooked breakfast gestern konnten wir heute aus unterschiedlichen Käse- und Wurstsorten, Croissants und frischem Obst auswählen.
Heute wollten wir Vögel beobachten – die größte Enttäuschung hatten wir schon zu Hause erlebt, als wir keine Tickets mehr für einen Ausflug auf die vor der Küste liegende Insel Skomer ergattern konnten. Die Attraktion der Insel sind die dort brütenden Papageientaucher – der Verstand sagt natürlich, dass es gut und vernünftig ist, nur eine begrenzte Zahl von Touristen pro Tag auf die Insel zu lassen.
Um trotzdem Papageientaucher sehen zu können, buchten eine einstündige Tour mit einem Ausflugsboot, das die Küste von Skomer Island entlang fährt. Unsere Erwartung, die possierlichen Tiere vor die Kamera zu bekommen, war nicht sonderlich hoch – umso mehr freuten wir uns, dass heute unzählige Vögel im Meer schwammen, zur Futtersuche durch die Luft schossen oder in einiger Entfernung vor ihren Höhlen am Festland zu sehen waren. Zusammen mit den fachkundigen Erläuterungen durch den unterhaltsamen Guide an Bord des Bootes war es ein wunderschöner Ausflug, der lange in Erinnerung bleiben wird.








Da lohnt sich der Einsatz der Spiegelreflexkamera mit großem Teleobjektiv
Irgendwann geht jedes schöne Erlebnis zu Ende. Als kleine Erinnerung an das schöne Erlebnis adoptierten wir einen Papageientaucher aus dem Souvenirshop und hoffen, dass er sich bei uns wohlfühlt.
Am Nachmittag fuhren wir nach St Davids, der westlichsten Stadt in Wales mit lediglich 1.800 Einwohnern. Die aus dem 12. Jahrhundert stammende Kathedrale der Stadt ist die größte in Wales. Im Mittelalter ein bedeutendes Pilgerzentrum, lebte und missionierte hier im 6. Jahrhundert der walisische Schutzheilige St. David, dessen Grab auch in der Kathedrale zu finden ist.
Gleich nebenan finden sich auch Überreste des Bischofspalastes aus dem 14. Jahrhundert.
Wenn man die Kirche betritt fällt auf, dass das Gewicht des Kirchturms in Verbindung mit dem morastigen Untergrund dazu beigetragen hat, dass sich dieser Teil der Kirche abgesenkt hat. Blickfang des Langhauses ist die schön geschnitzte Holzdecke aus dem 15. Jahrhundert.
Aber auch nach dem Langhaus gab es hinter der Chorschranke einiges zu bewundern – zum Beispiel, wenn man im Vierungsturm nach oben schaute oder im Chorgestühl die wunderschön unter den Sitzflächen geschnitzten Reliefs entdeckte.







Natürlich warfen wir auch einen Blick auf den Schrein des Heiligen David.

Vom Bischofspalast aus dem 14. Jahrhundert gleich neben der Kathedrale sind nur noch Überreste erhalten. Mit Beginn der Reformation begann sein Niedergang: Nachdem Bischof William Barlow 1536 das Blei vom Dach entfernen ließ und damit ein kleines Vermögen verdiente, verfiel das Gebäude zusehends. Informationstafeln zu den Räumen in dem ehemaligen Palast geben allerdings einen guten Eindruck vom Reichtum der Bischöfe von St. Davids, zudem haben Besucher vom Palast einen schönen Blick hinüber zur Kathedrale.
Etwas weiter nördlich lag unser letztes Ziel für heute: In der Nähe von Abereiddy liegt eine kleine Bucht mit Namen Blue Lagoon, in der sich wagemutige Jugendliche von den Klippen hinab ins Meerwasser stürzen.

Zurück in St. Davids steuerten wir ein traditionelles walisisches Pub an, im urigen Farmers Arms gab es, wie nicht anders zu erwarten, deftige und wenig gesunde Kost – geschmeckt hat es trotzdem.















