Slebech Park Estate 03.06. – Vögelbeobachtung und Fahrt zur kleinsten Stadt Großbritanniens

Die erste positive Überraschung erwartete uns beim Frühstück: im Restaurant der Unterkunft war ein kleines Buffet aufgebaut und im Gegensatz zum cooked breakfast gestern konnten wir heute aus unterschiedlichen Käse- und Wurstsorten, Croissants und frischem Obst auswählen.

So sieht das walisische Paradies nach dem Aufstehen aus

Heute wollten wir Vögel beobachten – die größte Enttäuschung hatten wir schon zu Hause erlebt, als wir keine Tickets mehr für einen Ausflug auf die vor der Küste liegende Insel Skomer ergattern konnten. Die Attraktion der Insel sind die dort brütenden Papageientaucher – der Verstand sagt natürlich, dass es gut und vernünftig ist, nur eine begrenzte Zahl von Touristen pro Tag auf die Insel zu lassen.

Um trotzdem Papageientaucher sehen zu können, buchten eine einstündige Tour mit einem Ausflugsboot, das die Küste von Skomer Island entlang fährt. Unsere Erwartung, die possierlichen Tiere vor die Kamera zu bekommen, war nicht sonderlich hoch – umso mehr freuten wir uns, dass heute unzählige Vögel im Meer schwammen, zur Futtersuche durch die Luft schossen oder in einiger Entfernung vor ihren Höhlen am Festland zu sehen waren. Zusammen mit den fachkundigen Erläuterungen durch den unterhaltsamen Guide an Bord des Bootes war es ein wunderschöner Ausflug, der lange in Erinnerung bleiben wird.

Ausblick vor Fahrtantritt auf die vor der Küste liegenden Inseln
Direkt am Hafen hatte es sich eine Robbe in einem Boot gemütlich gemacht

Irgendwann geht jedes schöne Erlebnis zu Ende. Als kleine Erinnerung an das schöne Erlebnis adoptierten wir einen Papageientaucher aus dem Souvenirshop und hoffen, dass er sich bei uns wohlfühlt.

Unser neuer Begleiter: Puffy

Am Nachmittag fuhren wir nach St Davids, der westlichsten Stadt in Wales mit lediglich 1.800 Einwohnern. Die aus dem 12. Jahrhundert stammende Kathedrale der Stadt ist die größte in Wales. Im Mittelalter ein bedeutendes Pilgerzentrum, lebte und missionierte hier im 6. Jahrhundert der walisische Schutzheilige St. David, dessen Grab auch in der Kathedrale zu finden ist.
Gleich nebenan finden sich auch Überreste des Bischofspalastes aus dem 14. Jahrhundert.

Auf dem Weg zur Kathedrale

Wenn man die Kirche betritt fällt auf, dass das Gewicht des Kirchturms in Verbindung mit dem morastigen Untergrund dazu beigetragen hat, dass sich dieser Teil der Kirche abgesenkt hat. Blickfang des Langhauses ist die schön geschnitzte Holzdecke aus dem 15. Jahrhundert.

Blick auf die Chorschranke aus dem 14. Jahrhundert
Kreuzigungszene unter der Kirchendecke

Aber auch nach dem Langhaus gab es hinter der Chorschranke einiges zu bewundern – zum Beispiel, wenn man im Vierungsturm nach oben schaute oder im Chorgestühl die wunderschön unter den Sitzflächen geschnitzten Reliefs entdeckte.

Blick zur Decke des Vierungsturms mit einem wunderschönen Fächergewölbe
Unglaublich, welche Fantasie, Statikkenntnisse und handwerkliche Fähigkeiten die Baumeister des Mittelalters hatten
Blick vom Chorgestühl zurück Richtung Langhaus nach Westen

Natürlich warfen wir auch einen Blick auf den Schrein des Heiligen David.

Der Schrein des St. David in der Mitte in Begleitung des Nationalheiligen Irlands St. Patrick sowie St. Andrew, dem die Kirche ebenfalls geweiht ist

Vom Bischofspalast aus dem 14. Jahrhundert gleich neben der Kathedrale sind nur noch Überreste erhalten. Mit Beginn der Reformation begann sein Niedergang: Nachdem Bischof William Barlow 1536 das Blei vom Dach entfernen ließ und damit ein kleines Vermögen verdiente, verfiel das Gebäude zusehends. Informationstafeln zu den Räumen in dem ehemaligen Palast geben allerdings einen guten Eindruck vom Reichtum der Bischöfe von St. Davids, zudem haben Besucher vom Palast einen schönen Blick hinüber zur Kathedrale.

Im wahrsten Sinne des Wortes “steinreich” waren die Bischöfe von St. Davids
Blick vom Wohnort zum Arbeitsplatz des Bischofs

Etwas weiter nördlich lag unser letztes Ziel für heute: In der Nähe von Abereiddy liegt eine kleine Bucht mit Namen Blue Lagoon, in der sich wagemutige Jugendliche von den Klippen hinab ins Meerwasser stürzen.

Blue Lagoon – Einige Zuschauer warten schon darauf, dass sich Wagemutige auf der anderen Seite der Lagune ins Wasser stürzen
Die ganz Mutigen springen vom höchsten Punkt und haben keinen Neopren-Anzug an
Platsch! Im Wasser passen Begleiter im Boot und im Wasser auf, dass nichts passiert

Zurück in St. Davids steuerten wir ein traditionelles walisisches Pub an, im urigen Farmers Arms gab es, wie nicht anders zu erwarten, deftige und wenig gesunde Kost – geschmeckt hat es trotzdem.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert