Sydney (Australien) 01.12. – Asiatische Heuschrecken

Bei 35 Grad im Schatten stand heute Nachmittag lediglich ein kleiner Spaziergang zu den Zielen auf der Tagesordnung, die wir in Sydney bisher noch nicht gesehen hatten.

Zuvor hatten wir im Internet Karten für die morgige deutsche Führung durch das Opernhaus bestellt: der Plan war, die Karten heute bereits an der Oper abzuholen, um morgen nicht schon eine halbe Stunde vor Führungsbeginn dort sein zu müssen.

Erstes Ziel des Spaziergangs war  St. Mary’s Cathedral. Beim letzten Besuch wurde gerade Messe (englisch “mass”, nicht zu verwechseln mit “mess”, was so viel bedeutet wie “Sauerei”) gehalten, sodass wir nicht reingehen konnten. Die römisch-katholische Kirche wurde ab dem Jahr 1868 im gotischen Stil errichtet. Sie erinnert an gotische Kirchen, wie wir sie auch aus Europa kennen, allerdings blättert hier nichts an irgendeiner Stelle ab oder müsste erneuert werden.

St. Mary’s Cathedral von innen

In der State Library, die wir bereits für die Ausstellung des Fotografen Tony Mott “What A Life !” besucht hatten, warfen wir nochmal einen Blick in den Lesesaal und entdeckten ein Exemplar des größten je gedruckten und gebundenen Atlanten “Earth Platinum“. Er wiegt 150 kg und hat 128 Seiten.
Wie wohl der Schrank aussehen mag, in dem er verstaut werden soll, und wie viele Leute braucht man, um eine Seite umzublättern? Etwas unhandlich ist er ja dann doch.

“Earth Platinum” in der State Library

Unser Spaziergang führte weiter durch den Botanischen Garten zum “Mrs. Macquarie’s Point”, einem Aussichtspunkt, an dem man einen tollen Blick gleichzeitig auf Oper und Harbour Bridge werfen kann. Die Herausforderung bestand darin, ein Foto zu machen, auf dem nicht Horden von Asiaten zu sehen sind, die man mit Bussen zu dem Punkt gekarrt hatte. In Gruppen erinnern sie uns immer wieder an einen Schwarm Heuschrecken. Sie fallen mit Lärm ein, grasen die ganze Szenerie auf der Suche nach dem besten Platz für ein Foto ab, wobei sie natürlich weiter ordentlich Lärm verbreiten, und sind dann so schnell wieder verschwunden, wie sie eingefallen sind. Kurz darauf trifft die nächste Busladung ein und das Spiel beginnt wieder von vorne. Dass sich heute keiner aus der asiatischen Reisegruppe auf den Felsen die Füße gebrochen hat oder ins Wasser gefallen ist, grenzt dabei fast an ein Wunder.

Asiatische Tänzerin bei ihrer Probe
Arielle die Meerjungfrau wird demnächst arbeitslos. Wo bleibt nur die nächste große Welle?
Wann kommt nur der Bus?

Irgendwann ergab sich dann eine kurze Lücke, in der ein Foto mit freiem Blick möglich war:

Geschafft: Freier Blick vom Mrs. Macquarie’s Point auf Oper und Harbour Bridge

Leicht genervt von dem Massenauflauf suchten wir das Weite, holten an der Oper die reservierten Karten für die Führung ab, und genossen entspannt in der Opera Bar den Blick auf Oper und Harbour Bridge.

007_Opera Bar
Opera Bar im Hellen

Die überall anwesenden Möwen warteten bereits auf einen kleinen Snack, wir konnten jedoch mit unseren beiden Cidern nichts zu ihrem Abendessen beitragen.

“Meins?” “Nein!”

Auf der Harbour Bridge konnte man mit Zoom-Kamera auch die Unerschrockenen beobachten, die – ungeachtet der Hitze – einen “BridgeClimb” bis auf 134 Meter gebucht hatten:

009_Opera Bar_Bridge
Die Hälfte ist geschafft

Wir werden es in den nächsten Tagen wohl nur bis auf die Aussichtsplattform an der Spitze des Südostpfeilers der Brücke, den sogenannten “Pylon Lookout” schaffen, der einen Ausblick in 87 Metern Höhe bietet.

Doch morgen erst mal in die Oper…

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