Rotorua (Neuseeland) 12.12. – Besuch bei Kiwis, die Kiwis anbauen

Bei unserer Bootstour in der Bay of Islands hatten wir vor einigen Tagen das ältere Ehepaar Gloria und Terry in der Sitzreihe vor uns kennengelernt. Sie erzählten uns unter anderem, dass sie in der Bay of Plenty Kiwis anbauen, und luden uns ein, sie zu besuchen, wenn wir in Rotorua sind. Da wir schon öfter die Erfahrung gemacht haben, dass gerade diese Begegnungen die Reise total bereichern, riefen wir gestern bei den beiden an und vereinbarten für heute 13 Uhr einen Besuchstermin.

Gegen 12 Uhr fuhren wir in Richtung Bay of Plenty, des größten Anbaugebiets von Kiwis an der Ostküste der Nordinsel. Als Gastgeschenk hatten wir zuvor noch ein paar typische deutsche Süßigkeiten (Gummibärchen von Haribo, Kinderschokolade, Ferrero Rocher und Ferrero Raffaello) besorgt. Die Suche nach dem Anwesen war nicht sonderlich schwer: die Hausnummer gibt die Entfernung des Grundstücks von der nächst größeren Kreuzung an; Nummer 436 liegt also genau 4,36 km von der Kreuzung entfernt.

Nach der freundlichen Begrüßung und einem Plausch bei Tee und Kaffee im Wohnzimmer machten wir einen Rundgang über einen Teil des ingesamt 10 Hektar umfassenden Areals. Zuvor waren uns bereits die hohen Bäume an der Straße und rund um die Kiwiplantagen aufgefallen: diese Zedern schützen die Kiwi vor allem im Frühjahr vor heftigen Winden und sorgen somit für ein besseres Klima für die Pflanzen. Blütezeit der Kiwi ist im November, aktuell wachsen bereits die Früchte heran. Bei der Ernte im Januar und Februar bekommen die Farmer Unterstützung von zumeist indischen Erntehelfern. Für diese ist es wohl kein Problem, unter den 1,80 m hohen Gestellen durchzulaufen, Jochen hingegen musste den Kopf einziehen.

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Kiwi-Plantage mit Windschutz
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Der Himmel voller goldener Kiwi
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Goldene Kiwi

Angefangen mit dem Kiwi-Anbau hat Terry vor ungefähr 40 Jahren. Aktuell werden sowohl grüne als auch goldene Kiwi kultiviert, wobei die goldenen einen ungefähr 50 % höheren Ertrag abwerfen. Daher schwenken viele Farmer zur Zeit in Richtung goldene Kiwi. Der größte Abnehmer der goldenen Kiwi ist der asiatische Markt und insbesondere in Japan lassen sich gute Preise für die Früchte erzielen. Deutschland ist hingegen weiterhin der Hauptabnehmer für grüne Kiwi.

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Noch winzige grüne Kiwi, die bis zur Ernte ordentlich wachsen müssen

Nach einer herzlichen Verabschiedung, dem Austausch von eMail-Adressen und Einladung zu einem Gegenbesuch in Deutschland fuhren wir zum Surf Club von Papamoa, um kurz am Strand entlangzuschlendern. Den Mount Maunganui konnten wir am Horizont nur erahnen:

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Strand an der Bay of Plenty

Auf dem Heimweg fuhren wir am Kiwi-Besucherzentrum vorbei, das durch eine Riesenkiwi schon von weitem zu erkennen ist – da wir jedoch schon so viel von Terry über die Kiwi erfahren hatten, beließen wir es bei einem Foto:

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Goldene Kiwi im Sonnenlicht mit grüner Kiwi auf der schattigen Rückseite

Zurück in Rotorua stand noch der “Kuirau Park” auf dem Besichtigungsplan, wo wir – ausnahmsweise einmal kostenlos – nähere Bekanntschaft mit heißen Quellen und blubbernden Schlammlöchern machen konnten und so einen kleinen Vorgeschmack darauf bekamen, was uns morgen auf der Fahrt nach Taupo bei der Besichtigung weiterer Stellen mit vulkanischer Aktivität erwartet.

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Blubb! Heiße Quellen im Stadtpark von Rotorua

Die heißen Quellen laden natürlich auch zum Baden ein, und so wurde bereits in den Jahren 1906 / 1907 das erste Badehaus in Rotorua gebaut, das heute als Museum der Stadt dient.

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ehemaliges Badehaus von Rotorua, heute Museum

Die anschließende Bekanntschaft mit einem weiteren Einheimischen hätten wir uns gerne erspart, denn als wir ein Polizeiauto im Rückspiegel sahen, ahnten wir bereits nichts Gutes. Der Polizist, der uns kurz danach stoppte, machte uns auf eine Geschwindigkeitsüberschreitung von 15 km/h aufmerksam. Mit dafür fälligen 80 NZD kamen wir zwar günstiger davon als befürchtet, Neuseeland wird allerdings so langsam für uns zu einem sehr teuren Reiseland.

Wir hoffen, dass das die letzte Begegnung mit einem Ordnungshüter war.

1 Kommentar

  1. Ist doch das Beste bei einer Reise, wenn man die Chance hat mit Einheimischen in so einen netten Kontakt zu kommen. Darauf kauf ich mir jetzt erstmal ne Kiwi.

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